Bei den technischen
Entwicklungen für den Handel
spielt das Handy eine zentrale
Rolle. Wichtige Themen bei
den Softwarelösungen sind aber
auch das Energiemanagement,
die Co2-Reduzierung und die
künstliche Intelligenz.
Den aktuellen Entwicklungsstand von
KI-Anwendungsgebieten im Handel
nimmt ein Whitepaper ins Visier, das
Microsoft und das EHI Retail Institute zur Euroshop
herausgebracht hat. Danach sind vor
allem smarte Anwendungen für den Bereich
Predictive Analytic gefragt. Darüber hinaus
werden insbesondere die Zukunftspotenziale
von Seamless beziehungsweise Frictionless
Retail sowie von Smart Assistents als
besonders hoch eingeschätzt. Beim Thema
Dynamic Pricing teilt sich der deutsche Handel
hingegen in zwei Lager: Ein Teil steht der
KI-gesteuerten Preisgestaltung sehr offen
gegenüber, während andere ihn strikt ablehnen.
„Mithilfe innovativer Lösungen sind
Handelsunternehmen schon heute in der
Lage, das Optimum aus digitalem und In-
Store-Kauferlebnis zu kombinieren. Und genau
hier spielt auch KI ihre Stärken aus“, sagt
Xenia Giese, Industry Executive Retail & Consumer
Goods bei Microsoft Deutschland und
Co-Autorin der Studie.
Sprechende Waage
Auf vernetzten Technologien, welche die Effizienz
der Geschäfte steigern, lag auf dem
Stand von Bizerba ein Schwerpunkt. Die intelligent
vernetzten Lösungen von Bizerba
ermöglichen die Produktion, Verpackung
und Auszeichnung von verschiedenen Produkten
direkt im Geschäft. Um Lebensmittelverschwendungen
zu vermeiden und Füllstände
effizient zu überwachen, bietet das
Balinger Unternehmen intelligente „Smart-
Shelf-Management-Lösungen, die Lebensmittelhändler
in die Lage versetzen, ihr Angebot
an der Frische- und Convenience-Theke
zu erweitern – vom frischen Aufschnitt über
Salate bis zum Sandwich:
In Zusammenarbeit mit der Online Software
AG präsentierte Mettler Toledo eine
sprechende Waage. Diese KI-basierte Lösung
antwortet beispielsweise auf die Kundenfra-
Foto: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann
Künstliche
Intelligenz,
Smartphoni-
sierung und
Klimaschutz
durch Energie-
einsparung treiben
die digitale
Entwicklung im
Handel an.
Smarte
Anwendungen
ge „Alexa, woher kommt der Apfel?“ Die
Waage Fresh Way, die Produkte über ein spezielles
Kamerasystem erkennt, kommuniziert
auf diese Weise mit dem Kunden und
zeigt – parallel zur Sprachauskunft – alle Informationen
zu Herkunft, Inhaltsstoff oder
möglichen Rezepten auf einem Kunden-
Display.
Neben der sprechenden Waage lag nach
Worten von Jürgen Berens von Rautenfeld,
Vorstand, von Online Software, die Aufmerksamkeit
von Besuchern seines Standes auf
der Livestream-Einbindung von Tierwohl.tv.
Damit bietet sein Unternehmen eine leicht
installierbare Digital-Signage-Lösung auf Basis
der Softwareplattform Prestigeenterprise.
Tierwohl.tv unterstützt Händler dabei, ihr
Tierwohl-Engagement auf Bildschirmen im
Laden überzeugend und glaubhaft zu kommunizieren.
So erhalten Verbraucher per
Live-TV eine transparente Sicht in die Haltungsbedingungen
und Lebensverhältnisse
der Tiere, deren Fleisch sie kaufen.
Ein großes Thema auf dem Stand von Glory
war das Angebot unterschiedlicher Payment
Verfahren. Neue digitale Modelle des
Experten für automatisierte Bargeldverarbeitung
sollen den Bezahlvorgang für Kunden
möglichst komfortabel gestalten. Jedoch
empfindet ein Teil der Kunden Bargeld als
komfortabler, sicherer und kontrollierter.
Glory bietet mit seinen Cash-Management-
Systemen, Cash-Recyclern und Bargeldautomatisierungslösungen
eine Technologie,
welche die Grundlage für neue Bargeld-Services
schafft. Beispiele hierfür sind Cash
Back an der Laden- oder Selbstbedienungskasse,
hygienisches Bezahlen durch kundenbediente
Systeme oder auch Münz-Recycling
gegen Wertbon.
3/2020 Fleisch-Marketing 19