EDITORIAL Fleisch-Marketing
3
Nachhaltigkeit
im digitalen Zeitalter
Auf den ersten Blick hätten die Unterschiede bei den zwei großen Messen im Februar
kaum größer sein können. Während auf der Biofach in Nürnberg propagiert wurde, dass
alle Lichter für den Durchbruch von Bio als gängige landwirtschaftliche Praxis auf Grün
stehen, bevölkerten auf der Euroshop Humanoiden die Düsseldorfer Messehallen, um
die Möglichkeiten dieser digitalen Assistenten für den Handel zu demonstrieren. Doch
es lohnte sich genauer hinzusehen.
Obwohl die Marktanteile von Bio-Lebensmitteln noch relativ klein sind, ist ein schnelles
Wachstum in den vergangenen Jahren unübersehbar. Das gilt auch für die Bio-Fleischvermarktung,
FLEISCH-MARKETINGIhr direkter
erreicht. Und die Entwicklung scheint weiter zu gehen, denn der kürzlich von der EU-Kommission
hat und – zumindest teilweise – bereit ist, dafür mehr Geld in den Märkten zu lassen.
Mit den wachsenden Mengen rückte jedoch ein Problem auf der Biofach in den Vordergrund,
Nicht nur der Fleischgigant Vion präsentierte ein neues nachhaltiges Verpackungskonzept,
der neuen Bio-Marke „Der Grüne Weg“ passt. Auch andere Anbieter, denen man oft
nachsagt, rückwärtsgewandt zu agieren, zeigen sich offen für neue Technologien, um
– ohne Einbußen bei der Produktqualität – möglichst viel Plastik pro Verpackungsein-
heit einzusparen.
Und hier schließt sich der Kreis zur Euroshop, denn in Düsseldorf spielte die moderne
Technik als Antreiber für Nachhaltigkeit ebenfalls eine große Rolle. Es wurde zwar auch
immer darauf verwiesen, wie sich im Digitalzeitalter das Einkaufserlebnis für den Ver-
braucher steigern lässt, aber Energieeffizienz und Emissionsreduktion waren allgegenwärtig.
Gespräch begleitet“, sagte beispielweise Klaus Schmid, deutscher Geschäftsführer
des Anbieters von Ladenbaulösungen Itab.
Norbert Gefäller
3/2020 Fleisch-Marketing
die in Deutschland ein jährliches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich
veröffentlichte Entwurf des „Green Deals“ unterstreicht die Ambitionen des neuen
EU-Beauftragten Frans Timmermans, Bio-Landwirte zu fördern. Noch wichtiger ist allerdings
der Handel, der erkannt hat, dass der Verbraucher an Bio-Produkten Interesse
das bisher auf der Nürnberger Messe weniger im Fokus stand: die Verpackung.
das aufgrund seines geringen Kunststoffanteils hervorragend zu den Produkten
„Unser diesjähriger Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit hat uns in fast jedem
Weg zu unseren
Mediadaten u