SERVICE & BEDIENUNG
Duke of Berkshire Kotelett ist ein Hochgenuss,
vor allem, wenn es im eigenen Fett gebratene wurde.
Bedenkenswertes
Geschäftsmodell
Der unumstrittene Spitzenplatz in der Hitliste der Fleischarten gebührt dem Schweinefleisch.
Angesichts der sinkenden Nachfrage stellt sich allerdings die Frage,
ob sich die Haltungsbedingungen nicht ändern müssen.
Der Trend zum mageren schnell gewachsenen Mastschwein,
das noch im Jugendalter in Intensivmast in fünf
bis sechs Monaten zum Endgewicht von 110 bis 120 Kilogramm
schlachtreif gemästet wird, bricht momentan etwas ein.
Denn aktuell wird nicht nur über Strohschweine, sondern auch
über Schweinerassen gesprochen – mit entsprechender Nachfrage.
Ein Pionier dieses Weges ist Rudolf Bühler mit der Bäuerlichen
Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) und den
Schwäbisch Hallischen Landschweinen. 1984 begann die Erfolgsgeschichte
mit sieben Tieren dieser Rasse, die im Raum Hohenlohe
zu finden waren. Heute gibt es insgesamt 950 bäuerliche
Betriebe, die sich dem „Mohrenköpfle“ – wie es
umgangssprachlich genannt wird – verpflichtet fühlen.
Internationale Rassen stehen seit einiger Zeit im Fokus der Öffentlichkeit.
Das Ibérico Schwein und spezielle Zuschnitte wie
Presa, Pluma oder Secreto finden im Markt immer mehr Liebhaber.
Das besonders fette Mangalitza, das ungarische Wollschwein,
bietet ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. Das dunkelrote
amerikanische Duroc Schwein hat in Teilen Deutschlands,
hier vor allen Dingen in Thüringen, eine neue Heimat gefunden
und wird dort aufgezogen, geschlachtet und vermarktet.
Nach und nach werden Alternativen zum Mastschwein aufgebaut,
und auch alte deutsche Rassen – zum Beispiel das „Bunte
Bentheimer“ oder das „Angler Sattelschwein“ – rücken wieder in
den Blickpunkt. Landwirte verständigen sich mit Vermarktern
und das ist entscheidend, denn der Absatz muss gesichert werden,
damit sich die Züchtung lohnt. Was bringt es, wenn man alte Rassen
produziert, aber keine Möglichkeiten hat, sie in die Wertschöpfung
zu bekommen. Die Politik verhält sich in diesem Bereich
kontraproduktiv, denn es werden vor allem Größe und
Fläche von der Europäischen Union gefördert.
Alternativen bei den Schweinerassen bieten die Möglichkeit,
Wertschöpfung zu betreiben. Denn meistens bewegt man sich
damit außerhalb des Preisvergleichs zum Discount und verfügt
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