Fotos: Vallovapor, Colourbox.de, Archiv
Schimmelpilze können im
Fleischerhandwerk zu einem
erheblichen Qualitätsrisiko werden.
Nachfolgend werden einige
Maßnahmen vorgestellt, wie diese
Mikroorganismen aktiv
bekämpft werden können.
Wenngleich Schimmelpilze ein natür-licher
Bestandteil der Luft sind und
zunächst keine gesundheitlichen
Probleme bei Menschen verursachen, kön-nen
sie unter bestimmten Umständen oder
in erhöhter Konzentration zum erheblichen
Risiko werden – vor allem für die Produktsi-cherheit.
Wer schon versucht hat, Schimmel
zu bekämpfen, weiß, wie hartnäckig er ist. Da-mit
die Sporen nicht Fuß fassen können, gibt
es verschiedene Methoden. Grundsätzlich
können Schimmelpilze auf allen Oberflächen
wachsen – sie benötigen dazu Wasser bzw.
Feuchtigkeit. Fehlt diese, wächst auch kein Pilz.
So kann über bauliche Maßnahmen ein Raum-klima
geschaffen werden, bei dem Schim-melpilze
erst gar nicht entstehen. Allerdings
erweist es sich oft als schwierig, ein trockenes
Raumklima zu schaffen. Vor allem Decken,
Wände, Fugen, schwer zugängliche Flächen
hinter Maschinen oder versteckte Orte wie
Kühlaggregate
bieten den Mikroorganismen
beste Lebensbedingungen. Im Extremfall ist
eine aktive Bekämpfung nötig.
CHEMISCHE METHODEN
Eine kurzfristige und relativ preiswerte
Methode der Bekämpfung sind chemische
Maßnahmen, die aber oft wiederholt werden
müssen, um Schimmelwachstum auf Dauer
zu verhindern, was regelmäßige Kosten verur-sacht.
Weiter nachteilig sind lange Einwirkzei-ten,
die eingehalten werden müssen, wodurch
Räume nicht genutzt werden können, sowie
mögliche gesundheitliche Risiken, die solche
Mittel mit sich bringen können.
PHYSIKALISCHER SCHUTZ
Sind nur Decken und Wände vom Schimmel
befallen, bieten Schimmelschutzfarben einen
temporären Schutz – allerdings wäscht sich
mit der Zeit das enthaltene Biozid aus, sodass
immer wieder überstrichen werden muss. Eine
weitere Methode der Wandbeschichtung sind
Platten aus Kalziumsilikat, die viel Feuchtig-keit
aufnehmen und verhindern, dass an der
Oberfläche ein Wasserfilm entsteht. Eine Stan-dardplatte
nimmt pro m² etwa 28 l Feuchtig-keit
auf und gibt diese langsam wieder an die
Umgebungsluft ab.
Den gleichen Effekt erzielt auch eine BioRid-
Beschichtung, die etwa vom Vallovapor
deutschlandweit eingesetzt wird. Diese kann
ebenfalls viel Feuchtigkeit binden und gibt sie
allmählich wieder ab. So kann sich Feuchtigkeit
nicht ansammeln bzw. der Feuchtigkeitsgehalt
des Raumklimas wird niedrig gehalten. Die
HYGIENE
Oberfläche bleibt trocken und bietet keinen
Nährboden für Mikroorganismen. Ein Vorteil
beider Maßnahmen ist, dass sie auch nach
der Planungsphase oder bei Umbauarbeiten
realisiert werden können. Im Vergleich zu den
Kalziumsilikatplatten ist die Beschichtung
preiswert und unauffälliger als die Wandplat-ten.
Die BioRid-Beschichtung funktioniert auf-grund
des Perlit-Minerals rein physikalisch. Es
oxidiert nichts in der Raumluft und es können
weder Substanzen ausgewaschen noch durch
die Wasserauf- und -abgabe verändert werden.
KALTVERNEBELUNG
Eine weitere aktive Maßnahme zur Bekämp-fung
von Schimmelpilzen ist die Kaltverne-belung
mit einem als nicht gefährlich einge-
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RISIKO SCHIMMELPILZE