Foto: Paul Bojba
ÜBER METZGERFAMILIEN
Was macht erfolgreiche Metzgerfamilien
aus? Zusammenhalt im Alltag, ein ge-meinsames
Herangehen von Herausforderun-gen
und das Meistern von Krisen. Junge und
Erfahrene tauschen sich aus, so mancher
steinige Weg wird beschritten und nach einer
Lösung sehen Alltag und Zukunft wieder bes-ser
aus. Drei solche Familien aus Bayern, Thü-ringen
und Niederösterreich begegnen Ihnen,
liebe Leser und Leserinnen, in dieser Ausgabe.
Über Jahrzehnte hinweg setzten sie sich durch
konsequentes, überlegtes Handeln und ihre
Überzeugungen hinsichtlich Qualität bei ihren
Kunden durch. Betriebe wurden den Anfor-derungen
der Zeit angepasst, Investitionen in
Produktion und Laden gestemmt und das An-gebot
den Kundenwünschen immer wieder an-gepasst.
Solche Betriebe sind auch künftig eine
feste Größe – sofern die Nachfolge geregelt ist.
Auch junge Nachwuchskräfte, die sich auf
eigene Initiative dafür einsetzen und in ihrer
Freizeit engagieren, dass sich wieder mehr
junge Leute für eine Ausbildung im Fleischer-handwerk
interessieren, gehören zur Metzger-familie
dieses Landes. Diese wird vor allem bei
Preisverleihungen und Verbandstagen immer
wieder heraufbeschworen. Doch ist sie wirklich
Realität oder nur ein frommer Wunsch?
Dazu passen vermeintliche Einmischungen
von höchster Stelle bei der World Butchers
Challenge (WBC) 2018 in Irland gegen
das deutsche
Team einfach nicht; oder ein
aufgebrachter Geschäftsführer, der sich
über provokante Slogans echauffierte,
so-wie
andere Äußerungen von kleinbür-
gerlichen Bedenkenträgern. Ich finde den
Spruch „Bist Du gestört und geil? Dann werde
Metzger“ auch nicht prickelnd, aber nur wer
Marco Theimer
Chefredakteur
immer nur einseitig denkt, wird ihn auch miss-verstehen.
Der Kopf ist rund, damit die Gedan-ken
kreisen, heißt es so schön. Machtspielchen
mit ihrer jungen Basis haben berufsständische
Vertretungen doch eigentlich nicht nötig.
Unser aller Ziel sollte es sein, dass es auch
künftig ein geschmackvolles Angebot regional-
typischer Spezialitäten gibt und weniger
funktionsangepasste Massenware aus dem
Supermarkt. Das geht nur, wenn man an einem
Strang zieht. Ich für meinen Teil unterstütze
weiterhin alle Projekte und Initiativen junger
und engagierter Leute aus der Metzgerfamilie,
die etwas für unser Handwerk bewegen wol-len
– egal ob Kalender-Girls und -Boys mit oder
ohne Tattoos, „Fleischwölfe“ oder Fleischsom-meliers
oder die gerade sehr aktive National-mannschaft
des Fleischerhandwerks.
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