Unternehmen & Konzepte
Label-Rouge-Geflügel im Aufwind
Zwischen 2017 und 2018
erhöhte sich der Export von
französischem Geflügel mit Label-
Rouge-Siegel nach Deutschland
um elf Prozent auf 962 Tonnen.
Eine EU-geförderte Kampagne
soll das Siegel in Deutschland
noch bekannter machen.
Das vom französischen Landwirtschaftsministerium
vergebene Label Rouge bescheinigt
eine traditionelle, bäuerliche Herstellung
und Produkte von hoher Qualität.
Vom Bauernhof bis auf den Teller zertifiziert
das Siegel die Einhaltung strenger Produk-
tionsvorschriften, die von unabhängigen
Stellen kontrolliert werden. Um über das Label
Rouge-Siegel und alle Garantien, die es
bietet, zu informieren, wurde vergangenes
Jahr eine von der EU geförderte Kampagne
ins Leben gerufen. Sie geht nun mit Aktionen
in Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden
und Schweden in ihr zweites Jahr.
Auftritte am Point of Sale sind Teil der Label-Rouge-Kampagne.
Im Mittelpunkt der Kampagne in Deutschland
steht auch in diesem Jahr Label-Rouge-
Hähnchen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf
der Wissensvermittlung mit Schulungen für
Fachleute. Denn nur, wer die Vorteile von Label
Rouge – von der besondere Aufzucht in
bäuerliche Freilandhaltung bis zur Fütterung
mit hohem Getreideanteil – kennt, kann
seine Kunden kompetent beraten. Um auch
die Verbraucher von den geschmacklichen
Qualität von Label-Rouge-Produkten zu
überzeugen, sind Premium-Auftritte am
Point of Sale mit Kundenabenden für eine
genussaffine Zielgruppe und rund 500 Verkostungstage
mit qualifiziertem, eigens geschultem
Personal geplant.
Wachstum dank Veggie-Trend
Bei der Rügenwalder Mühle
stehen die Zeichen auf Wachstum.
Anlässlich der Verab-
schiedung der Geschäftszahlen
für 2018 kündigte das Unter-
nehmen hohe Investitionen an.
Wie der Lebensmittelhersteller aus
Bad Zwischenahn mitteilte, ist der
Gesamtbruttoumsatz im vergangenen Jahr
um 11 Millionen auf 212 Millionen Euro gestiegen.
Auch der Gesamtabsatz lag mit
24.200 Tonnen über dem Wert des Vorjahres
(23.300 Tonnen). Vor allem das Segment
der vegetarischen und veganen Produkte
legte erheblich zu: Die Absatzsteigerung
war laut IRI mehr als dreimal so hoch (15
Prozent) wie das Wachstum des Marktsegmentes
für fleischfreie Alternativen im gleichen
Zeitraum. Der Anteil der Produktgruppe
am Rügenwalder-Umsatz lag Ende 2018
bei 27 Prozent.
Hohe Investitionen
Obwohl der Markt für fleischfreie Alternativen
in diesem Jahr nochmals deutlich an
Fahrt gewann, betonte der niedersächsische
Lebensmittelhersteller, dass das traditionelle
Sortiment im Sinne eines nachhaltigen
Wachstums weiter gepflegt
werde. Ziel sei es, 2020 mit den klassischen
sowie Bio-Fleisch- und Wurstwaren
einen Umsatzanteil von 60 Prozent und
mit den alternativen Produkten einen Anteil
von 40 Prozent einzunehmen, erklärten
die Geschäftsführer Godo Röben und
Lothar Bentlage.
Um der wachsenden Nachfrage nach ihren
fleischfreien Produkten nachzukommen,
erweitert das Familienunternehmen
die Produktionskapazitäten. In zwei Stufen
wird der Standort in Bad Zwischenahn ausgebaut.
Ende 2022 sollen mehr als 10.000
Quadratmeter neue Fläche entstanden sein,
die ausschließlich für die fleischfreie Linie
genutzt wird. Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen
beläuft sich auf einen hohen
zweistelligen Millionenbetrag. Um kurzfristig
dem Wachstum gerecht zu werden, wird
Ende September 2019 zudem die Produk-
tion der Mühlen Currywurst zugunsten einer
pflanzlichen Alternative eingestellt.
40 8/2019 F leisch-Marketing