Unternehmen & Konzepte
Wachstum in der Weiterverarbeitung
Auf der Generalversammlung
in Münster präsentierte der
Fleischvermarkter Westfleisch
ein „ordentliches Ergebnis“.
Westfleisch habe sich 2018 vom negativen
Branchentrend lösen können, erklärten
die geschäftsführenden Vorstände
Carsten Schruck, Steen Sönnichsen und Johannes
Steinhoff auf der diesjährigen Generalversammlung.
Der Konzernumsatz betrug
für das Gesamtgeschäftsjahr 2018 insgesamt
2,6 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss
sei zwar von 12,6 auf 11,7 Millionen Euro gesunken,
liege aber historisch noch immer auf
einem guten Niveau, hieß es in Münster.
Die Höhe der ausgeschütteten Dividende
auf die Geschäftsguthabeneinlage bleibt unverändert
bei 4.2 Prozent. Zudem partizipieren
Anteilseigner und Vertragspartner über
die Ausschüttung eines Sonderbonus an der
Entwicklung des Unternehmens: Über alle
Tierarten schüttet die Genossenschaft Son-
Die Zur-Mühlen-Gruppe
übernimmt das Wurstwaren-
geschäft der Bell Food Group
in Deutschland mit den Standorten
Suhl in Thüringen sowie
Börger im Emsland.
Beide Betriebe sind eine hervorragende
Ergänzung für unser Sortiment“, sagt Geschäftsführer
Axel Knau. „Thüringer Wurstspezialitäten
und das Beef Jerky aus Börger
sind nicht nur bei uns in Deutschland von
großer Beliebtheit“, führt er aus. Die rund
400 Mitarbeitenden werden im Rahmen eines
Betriebsübergangs von dem Tönnies-
Tochterunternehmen übernommen, zu dem
auch die Wurst-Marken Böklunder, Gutfried,
Könecke, Redlefsen, Schulte, Hareico und
Plumrose gehören.
Durch den Verkauf will sich Bell-Food-
Group in Deutschland auf ihre starke Posi-
tion bei Rohschinken fokussieren. In einer
In Münster präsentierte Westfleisch auf seiner Generalversammlung die Jahresbilanz.
derboni in Höhe von rund drei Millionen
Euro an die Vertragslandwirte aus.
2018 schlachtete Westfleisch knapp 7,9
Millionen Schweine – exklusive der rückläufigen
Lohnschlachtungen bedeutet dies im
Vergleich zu 2017 ein Plus von 1,6 Prozent.
Im gleichen Zeitraum schlachtete Westfleisch
425.000 Rinder, was einem Plus von 0,2 entspricht.
Dass es trotz gestiegener Schlachtzahlen
zu sinkenden Erlösen gekommen ist,
erklärten die geschäftsführenden Vorstände
mit den im vergangenen Jahr lange auf niedrigem
Niveau verharrenden Preisen. Als „besonders
erfreulich“ schätzte Johannes Steinhoff
das Wachstum bei den Tochteruntern-
ehmen Gustoland und Westfalen Land ein.
„In den Bereichen ‚Convenience-Produkte‘
und ‚SB-Fleisch‘ haben wir den Absatz um 6,9
Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern
können“, erklärte er.
Zur-Mühlen kauft
Bell-Wurstgeschäft
Erklärung hieß es, dass es aufgrund eines
Überangebots auf dem Markt schwierig sei,
die stark steigenden Schweinepreise im erforderlichen
Umfang auf die Verkaufspreise
zu überwälzen. Im Wurstwarengeschäft
habe die Bell Food Group mit einem Marktanteil
von weniger als einem Prozent eine
untergeordnete Marktposition und entsprechend
schwache Perspektiven. Deshalb
habe man entschieden, sich vom deut-
Die Bell
Food Group
mit Hauptsitz
in Basel trennt
sich vom deutschen
Wurst-
warengeschäft.
8/2019 Fleisch-Marketing 39
„
schen Wurstwarengeschäft zu trennen. Der
geschäftliche Fokus in Deutschland liege
künftig auf dem Ausbau der Position im Bereich
hochwertiger deutscher und internationaler
Rohschinken, erklärte das Schweizer
Unternehmen.
Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der
Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden.
Über die Kaufmodalitäten
wurde Stillschweigen vereinbart.