SERVICE & BEDIENUNG • FETTE
Große Unterschiede
Fett ist ein Energieträger. Pro Gramm enthält Fett 9 Kilokalorien
(kcal), während Kohlenhydrate und Eiweiß pro
Gramm nur 4 kcal enthalten. Fett ist ein bedeutender Bestandteil
unseres Körpers. Fett ist aber auch der wichtigste
Energiespeicher, den unser Körper aufweisen kann. Ein Gramm
Fett speichert fast die 2,5-fache Energie von einem Gramm Eiweiß
oder Kohlenhydraten. Zudem kann Fett in konzentrierter
Form gespeichert werden, während ein Gramm Eiweiß sechs
Gramm Wasser bindet. Bekannt ist auch, dass Fett den Körper
vor zu großer Kälte isoliert. Chemisch betrachtet bestehen die
meisten Fette aus Ketten an Fettsäuren, und wie andere Nährstoffe
besteht Fett aus einzelnen Bausteinen. Beim Fett sind es
zwei verschiedene Bausteine. Jedes Molekül besteht aus einem
Alkohol – Glycerin – und drei Fettsäuren. Ein wesentlicher Unterschied
zu Eiweiß besteht darin, dass jedes Fett nur aus der
Verbindung von Glycerin mit den drei Fettsäuren besteht, aber
diese nicht zu Ketten verbunden sind. Daher wird jedes Fett bei
entsprechend hoher Temperatur flüssig, während dies bei Eiweiß
oder Kohlenhydraten nicht möglich ist.
Träger von Aromastoffen
Fett ist in der Nahrung aus vielerlei Gründen wichtig. Zum einen
gibt es vielen Speisen das richtige „Mundgefühl“. Dies ist
bei dem Genuss von ganz magerem Fleisch ohne Fett oder Magerquark
leicht zu spüren. Zudem ist fettreiche Nahrung stark
sättigend. Durch den Gehalt an essentiellen Fettsäuren ist Fett
zudem lebensnotwendig. Fett versorgt uns mit den fettlöslichen
Vitaminen A, D, E und K. Und unsere Organe schützt Fett
wie ein Polster vor Verletzungen. Zudem schmeckt Fett, denn es
ist ein wichtiger Träger von Aroma- und Geschmacksstoffen.
Obwohl Fett insbesondere in der heutigen bewegungsarmen
Zeit in der Kritik steht, ist festzuhalten, dass nicht jedes Fett
Es wird immer wieder heiß
diskutiert, ob man Fette nicht
generell meiden sollte. Aber ganz
ohne diesen Stoff geht es nicht,
denn Fette sind lebensnotwendige
Bestandteile der Nahrung.
Die Fettabdeckung auf dem Steak
dient als Geschmacksträger. Wer
mager essen möchte, kann das Fett
nach dem Braten abschneiden.
schlecht ist. Es gibt Fette, die lebensnotwendig sind und dafür
sorgen, dass der Stoffwechsel wie geschmiert läuft. Den Unterschied
machen die verschiedenen Fettsäuren aus. So gibt es gesättigte,
einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Wichtiger Bestandteil der Zellwände
Die gesunden ungesättigten Fettsäuren bildet der Mensch nicht
selbst, sondern nimmt sie über die Nahrung auf. Einfach ungesättigtes
Fett hilft dem Körper, fettlösliche Vitamine zu verwerten.
Mehrfach ungesättigtes Fett ist ein wichtiger Bestandteil
der Zellwände. Es ist an der Steuerung des Blutdrucks beteiligt,
sorgt für einen ausgewogenen Cholesterinspiegel und reguliert
Entzündungen. Die ungesättigten Fettsäuren werden nochmals
unterteilt in einfach ungesättigte – wie sie beispielsweise in Oliven
und Rapsöl stecken – und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Zu letzteren gehören die Omega-6-Fettsäuren, die vor allem
in Sonnenblumen-, Maiskeim- und Sojaöl vorkommen,
sowie die Omega-3-Fettsäuren. Diese sind in fetten Seefischen
wie Hering, Makrele und Lachs enthalten sowie in bestimmten
Pflanzenölen wie Leinsamen-, Raps- und Sojaöl. Unser Körper
braucht sie alle. Wechselt man deshalb beispielsweise beim Salatdressing
zwischen wertvollem Oliven-, Raps-, Sonnenblumen,
Distel- oder Maiskeimöl ab, ist alles im Lot. Isst man dazu
noch regelmäßig Seefisch wie Hering, Lachs oder Makrele,
dann ist man hervorragend mit ungesättigten Fettsäuren versorgt.
Besonders wichtig ist das Verhältnis von Omega-3- und Omega
6-Fettsäuren: Während Omega-3-Fettsäuren eher entzündungshemmend
wirken, sind Abbauprodukte der Omega-
6-Fettsäuren eher entzündungsfördernd. Um den Anteil von
Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung zu erhöhen, ist es sinn-
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