SUPERMARKT DER ZUKUNFT • TOP-THEMA
Mobiles Shoppen
Technischen Innovationen steht Falk Paschmann sehr
aufgeschlossen gegenüber. Der Juniorchef von Edeka Paschmann
scheut sich auch nicht, als Vorreiter aufzutreten – wie in seinem
Mühlheimer Markt, wo „Scan & Go“ getestet wird.
Als im Rahmen der diesjährigen Eurocis
die Retail Technology Awards des
EHI Retail Institutes verliehen wurde,
gehörte auch Edeka Paschmann – in der Kategorie
Best Customer Experience – zu den
Preisträgern. In dem 3200 Quadratmeter
großen Markt in Mülheim an der Ruhr können
die Kunden nach dem Download einer
App, die das Bonner Start-Up Snabble entwickelt
und programmiert hat, ihren Einkauf
mit dem Smartphone, für das es am Einkaufswagen
eine spezielle Halterung gibt,
starten. Bei „Scan & Go“ werden die gescannten
Produkte in einen digitalen Warenkorb
gelegt. Bei Produkten, die – wie beispielsweise
in der O&G-Abteilung – kein Etikett aufweisen,
wird der Barcode am Regalbrett gescannt.
Auf dem Display seines Mobilgerätes
erhält der Kunde jederzeit einen Überblick
über die gewählten Produkte inklusive Gesamtsumme.
Am Ende des Einkaufs kann der Kunde am
Self-Checkout-Terminal bezahlen, ohne dass
die Ware erneut gescannt werden muss. Die
Kunden sparen dadurch viel Zeit, da sie die
Warteschlange an der Kasse komplett umgehen
können und die Ware nicht auf das Band legen
müssen.
Das Bezahlen in der App direkt online durchzuführen
und anschließend einen digitalen Kassenbon
zu erhalten, ist noch nicht möglich.
Langfristig wird eine „All-Inclusive-Lösung“
jedoch angestrebt. Das müsse – auch aufgrund
der Komplexität – allerdings in Zusammenarbeit
mit der Genossenschaft geschehen, sagt
Paschmann. Dass die Zukunft in einer eigenen
mobilen Bezahllösung liegt, macht derzeit
Lidl deutlich. Der Discounter ist im Augenblick
dabei, mit „Lidl Pay“ europaweit ein eigenes
Handy-Bezahlsystem aufzubauen.
Dass technische Innovationen nicht immer
halten, was sie versprechen, hat Paschmann
aber auch schon feststellen müssen. Als zur Euroshop
vor zwei Jahren Philips ein lichtbasiertes
Indoor-Positionierungssystem präsentierte, das
Kunden per Smartphone und einer App durch
den Supermarkt zu ihren gewünschten Produkten
navigiert und Informationen zum Warensortiment
BEREIT FÜR DIE HEISSTHEKE
DER ZUKUNFT?
Foto: EHI/Schulten
Aus den Händen von EHI-Geschäftsführer
Michael Gerling erhielt Falk Paschmann
(rechts) den Retail Technology Award.
sowie zu aktuellen Verkaufsaktionen auf
dem Smartphone anzeigt, war der nah gelegene
Edeka Paschmann in Düsseldorf-Bilk das Referenzobjekt.
Letztlich sei das System aber nie
über die Testphase hinausgekommen. Als unüberbrückbares
Problem habe sich die Logik
des „Kundensuchverhaltens“ herausgestellt.
Das hätten die Programmierer nicht zufriedenstellend
abbilden können, erklärt Paschmann.
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