Unternehmen & Konzepte
Eine neue Angebotsform für Kalbfleisch soll in diesem Jahr auf den deutschen Markt kommen: das
Convenience-Produkt Jan – beispielsweise als Schaufelbraten.
nienceproduktes für den deutschen Markt
noch etwas ändern. Nelke sei beispielsweise
in Holland sehr beliebt, während dieses
Gewürz in Deutschland nicht so populär sei,
erklärt er.
Um die Nachfrage nach Kalbfleisch-Spezialitäten
weiter zu steigern, führt die Van Drie
Group eine deutschlandweite Marketingkampagne
durch. Ein besonderes Augenmerk
liegt dabei auf den Online- und Social-
Media-Aktivitäten. Zu den Maßnahmen zäh-
len außerdem Aktionen am Point of Sale. An
den Bedientheken liegen Fibeln aus, die Hintergrundwissen
zum Thema Kalbfleisch enthalten,
Grill-Broschüren und Flyer mit Zubereitungstipps
aus.
Bedarfsgerechte Produktion
Obwohl die Van Drie Group mittlerweile
weltweit agiert, beruht sie nach wie vor auf
Familientraditionen. Anfang der 60er Jahre
kaufte Jan van Drie sein erstes Milchkalb,
um es zu verwerten. Heute deckt man mit
insgesamt 2250 Mitarbeitern und 2,2 Milliarden
Euro Jahresumsatz nach eigenen Angaben
etwa 28 Prozent des europäischen
Bedarfs an Kalbfleisch ab. Eine Stärke des
Unternehmens ist die bedarfsgerechte Produktion.
Das beginnt im Mastbetrieb, wo
die Kälber nach gewünschter Rasse und
Herkunft ausgewählt werden. Bei der Bearbeitung
des Fleisches ist jede Schnittführung
möglich. Auch die Verpackung richtet
sich nach den Vorgaben des Kunden.
Die Gruppe besteht aus mehr als 25 Firmen
und bildet eine integrierte Kalbfleischkette,
die einzigartig ist. So wird wird auch
das Futter innerhalb der Gruppe hergestellt.
Jährlich werden zirka 1,5 Millionen Kälber
geschlachtet und verarbeitet. Darüber hinaus
produziert die Van Drie Group 532.000
Tonnen Kälbermilchpulver, 200.000 Tonnen
Raufutter, 80.000 Tonnen Molkereiprodukte
und 1,44 Millionen Kalbsfelle im Jahr. Das unternehmenseigene
Qualitätssicherungssystem
Safety Guard garantiert dabei artgerechte
Tierhaltung, kontrollierte Produktion und
lückenlose Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprungskalb.
Die Kälber der Van Drie Group kommen
aus kontrollierten Qualitätsbetrieben. Die
Anzahl der konzerneigenen Kälbermastbetriebe
liegt mittlerweile bei 1600. Alle Kälber
werden in Gruppen gehalten. Die Ställe sind
gut belüftet und verfügen über viel Tageslicht.
Das Gütezeichen Controlled Quality
Veal wird durch das eigene Qualitätssystem
Safety Guard ergänzt. Die von der EU anerkannte
Stiftung Qualitätsgarantie für Fleischkälber
(SKV) führt Kontrollen nach eventuellen
Rückständen verbotener Stoffe durch.
Auf der Grundlage von Vollmilchersatzprodukten
sind ausgewogene Futtermittel
entwickelt worden. Die Produktion erfolgt in
hochmodernen Betrieben. Vor der Verarbeitung
werden die Rohstoffe nicht nur kontrolliert,
sondern auch registriert und archiviert,
was eine vollständige Rückverfolgbarkeit ermöglicht.
Neben dem Kälbermilchpulver
werden an einem speziellen Standort Müsli
und Raufutter hergestellt, da sie eine artgerechte
Pansenentwicklung unterstützen.
Zu den hochwertigen Produkten, die unter der
Marke Gourmet vertrieben werden, zählt auch
Ossobuco. Alle Erzeugnisse sind mit dem Qualitätssiegel
Safety Guard ausgezeichnet.
Firmeneigenes
Qualitätssiegel
Das Qualitätssiegel „Safety Guard“ der
niederländischen Van Drie Group gewährleistet
Nahrungsmittelsicherheit und artgerechte
Tierhaltung innerhalb der gesamten
Produktionskette. Der Weg von
jedem Stück Fleisch kann lückenlos bis
zum Ursprungskalb zurückverfolgt werden.
Auch der Antibiotikagebrauch und
der Umweltschutz werden in dem integrierten
Qualitätssicherungssystem geregelt.
Alle Unternehmen der Gruppe sind in
dem firmeneigenen Safety Guard integriert
– von Kälbermastbetrieben über
Molkereirohstoff- und Kälberfutterhersteller
sowie Kälberschlacht- und Zerlege-
bis zu Kalbsfell-Verwertungsbetrieben.
In den einzelnen Unternehmen der Van
Drie Group werden verschiedene Qualitäts
und Kontrollsysteme angewandt, bei
denen unterschiedliche kontrollierende
und registrierende Instanzen beteiligt
sind. Durch Safety Guard sind alle bestehenden
Qualitätssysteme miteinander
vernetzt. Von der Lebensmittelsicherheit
können sich die Konsumenten selbst
überzeugen: Die Van Drie Group hat ihr
Trackingsystem auf der Website www.
vealvision.com öffentlich gemacht. Auf
der Grundlage der ID-Codes der Tiere
kann der Verbraucher das Fleisch bis zum
Kalb zurückverfolgen und sogar dem
Mäster, bei dem es aufgewachsen ist, einen
digitalen Besuch abstatten. Ins-
gesamt werden unter der Kontrolle von
Safety Guard jährlich etwa 1,5 Millionen
Kälber geschlachtet.
6/2018 Fleisch-Marketing 37