Unternehmen & Konzepte
Der Branche eine
Nasenlänge voraus
Dass eine Metropole wie Berlin
einen großen Bedarf an erstklassigem
Fleisch hat, überrascht
nicht, dass sich aber ein Markt
mit 450 Quadratmetern Verkaufsfläche
zu weit mehr als einen
„Geheimtipp“ entwickelt hat, verblüfft.
Unter den Namen „Delikat-
Essen Discounter Best Beef“ bietet
der „Nah & Gut“ von Stefan
Voelker im Stadtteil Wilmersdorf
nicht nur edle Fleisch- und Wurstspezialitäten
aus der Region, sondern
auch ein breites Sortiment
internationaler Delikatessen.
Der Einzelhändler Stefan Voelker bezeichnet
sein Geschäft als Trendsetter
und Handwerksbetrieb. „Die
vorgebackene Gans wird bei uns seit zehn
Jahren angeboten, Dry Aged seit neun Jahren
und auch kleine Manufakturen finden
seit langer Zeit ihren Platz bei uns“, berichtet
Voelker. Das motivierte Team hält immer
Ohren und Augen offen, recherchiert
im Internet und schaut auf Entwicklungen
in anderen Ländern – auch außerhalb Europas.
So will man der Branche eine Nasenlänge
voraus bleiben.
Im Jahre 2004 von „Edeka Reichelt“ in
„Nah & Gut“ umgewandelt und privatisiert,
können die drei Ladengeschäfte in Berlin
nach ihren eigenen Konzepten arbeiten. „Die
Reichelt Fleischerei war schon gut, aber wir
wollten das noch toppen“, erzählt Thomas
Nelkner, verantwortlich für das Fleischerangebot.
Das Konzept: handwerklich hergestellt,
Trendsetter und Handwerksbetrieb: Der „DelikatEssen Discounter Berlin“ ist in der Hauptstadt mittlerweile
weit mehr als ein Geheimtipp für Fleischgenießer.
möglichst dem Trend ein Schritt voraus
und ein breites Netzwerk mit per-
sönlichem Kontakt zum Lieferanten und den
örtlichen Szenekennern. Gastronomie-Lieferanten
wurden angesprochen und Fahrten
nach Italien oder Spanien nicht gescheut, um
einen Eindruck von den Farmen und Manufakturen
zu bekommen. Rezepturen werden
vom eigenen Team entwickelt und gekostet.
Es ist schon vorgekommen, dass ein halbes
Jahr lang eine Boulette probiert wurde, bis
sie den gewünschten Geschmack aufwies.
Das Hauptgeschäft in der Güntzelstraße
im Berliner Stadtteil Wilmersdorf bietet auf
lediglich 450 Quadratmetern – neben den
klassischen Supermarktangeboten – Schätze
von Manufakturen. Das Herzstück ist allerdings
die über die Stadtgrenzen hinaus
bekannte Fleisch- und Wursttheke.
Die zehn Meter lange SB-Frische-Theke
ist bestückt mit Wurstspezialitäten von
Herstellern aus der Toskana und Spanien.
Die Sacherwürstel kommen aus Wien, wo
sie Voelker bei einem Besuch der österreichischen
Hauptstadt entdeckt hat. Er war
von dem Produkt so begeistert, dass er den
Lieferanten erfragt und Kontakt aufgenommen
hat. Seitdem gibt es die Sachers auch
in Berlin.
Eine große Auswahl eigenkreierter und
selbstgemachter Kräuterbutter, Aioli und
Frischkäsecremes warten – frisch zubereitet
und abgepackt – auf die Feinkostliebhaber.
Handwerklich hergestellte Produkte aus Baden
Württemberg komplettieren das Angebot
und unterstreichen die Leidenschaft des
Delikatessen Discounters für frische Zutaten,
ausgesuchte Qualität und handwerkliche
Herstellung. Die kleine Geflügel SB-Theke
bietet abgepackte Hähnchenprodukte
von Label Rouge, Fairmast und Friki. Enten-
und Ganserzeugnisse ergänzen das Portfolio
saisonal.
Das Kerngeschäft findet jedoch in der
zehn Meter langen Theke der Fleischerei
statt. Hier präsentieren sich bis zu 300 Sorten
Wurst- und Schinkenspezialitäten, 100
Fleischsorten von 80 Lieferanten und eine
Heiße Theke mit wechselndem Mittagstisch.
Viele Produkte sind selbstgemacht
und werden mit dem Logo „DelikatEssen
selbstgemacht! Iss Besser“ gekennzeichnet.
Regionale Erzeugnisse tragen Ursprungsschilder
mit Namen des Lieferanten.
30 6/2018 F leisch-Marketing