anuga 2019
die Anforderungen glaubwürdig zu bedienen
und gleichzeitig eine angemessene Wertschöpfung
zu erzielen“, betont Holst.
Authentische Lösungen auf die vielfältigen
Herausforderungen der Branche zu zeigen,
ist das erklärte Ziel von Tönnies auf der Messe,
wie Vertriebsvorstand Jörn Evers erklärt.
Kunststoffreduzierung, Haltungsformen oder
CO2-Bilanz seien nur einige Inhalte, an denen
man arbeite und die auf der Messe thematisiert
würden. Bei Vion wird Nachhaltigkeit
ein zentrales Thema sein, was sich auch im
Messemotto des Unternehmens widerspiegelt:
„Meat the Future“. Ein Beispiel für die
Bemühungen sind neue Verpackungen. Sie
bestehen zu etwa 90 Prozent aus wiederverwertetem
Polyethylenterephthalat, wodurch
die CO2-Emission erheblich gesenkt werden
können.
Nach Meinung von Thomas Schmiedbauer,
Vorstandsvorsitzender von Wiesbauer, sind
es vor allem zwei Themen, die im Rahmen der
Zurückhaltung. Die Unternehmen, die Auskunft
gaben, zeigen sich überwiegend „zufrieden“
– beispielsweise Dr. Stryck. „Allein mit
unseren Wiesenhof-Produkten haben wir im
Hähnchensegment im ersten Halbjahr 3,3
Prozent – inklusive Außer-Haus-Markt – zugelegt“,
erklärt er. Von der gestiegenen Nachfrage
nach Geflügel profitiert auch die Plukon
Food Group in Deutschland. „Was die Entwicklung
in diesem Jahr betrifft, verzeichnen
wir sehr gute Zahlen. Wir sind daher insgesamt
mit unserer Geschäftsentwicklung sehr
zufrieden“, sagt Marketingleiterin Rücker.
Ebenfalls positiv fällt das Urteil bei Handl
Tyrol aus. „Neben dem Heimmarkt Österreich
ist insbesondere in den Exportmärkten
ein deutliches Wachstum zu verzeichnen“,
heißt es aus der Unternehmenszentrale. Eine
zufriedenstellende Gesamtentwicklung konstatiert
Friederike Wilker. „In den strategisch
wichtigen Segmenten konnten wir weiter
wachsen“, betont die Managerin von Wiltmann.
Authentische Lösungen auf die vielfältigen Herausforderungen der Branche zu zeigen, ist das Ziel
vieler Aussteller in den Fleischhallen der Messe.
Messe diskutiert werden: Neben dem Umweltschutz
„Große Schritte nach vorne gegangen“,
ist Grillido laut Geschäftsführer Michael Ziegler
in diesem Jahr. Von einem organischen
Wachstum – sowohl absatz- wie umsatzseitig
– spricht Maiti Leinss bei Di Gennaro. „Besonderen
Zuwachs konnten wir in den Segmenten
Schinken und Salami erzielen“, führt
sie aus.
Auswirkungen auf die Bilanz hat natürlich
auch die Grillsaison. „Wir liegen trotz des
schlechteren Wetters in diesem Jahr auf Vorjahresniveau,
welches unser bisher bestes
war“, offenbart Damhus-Vertriebsleiter Thomas
Borgers. Von einer interessanten Beobachtung
in diesem Zusammenhang berichtet
Guido Boberg. Die Saison sei – untypischerweise
Der ökologische Fußabdruck spielt auf den Nahrungsmittelmessen
eine größer werdende Rolle.
– nicht auf einem gleichbleibenden Niveau
verlaufen, sondern habe immer mal
wieder Spitzen aufgewiesen, erläutert der
Marketingleiter des Gewürzspezialisten Avo.
Es kam allerdings auch zur Sprache, dass
es sich um ein problematisches Geschäftsjahr
handelt. So macht Malte Mattis Schunk
klar, dass die Komplexität des aktuellen Geschäftsjahres
frühzeitig abzusehen war. „Insoweit
waren die Erwartungen nicht allzu
hoch gesteckt“, betont der Manager bei GS
Schmitz. Ähnlich äußert sich Michael Hackner.
„Vor dem Hintergrund der derzeitigen
Schwierigkeiten hat CDS ein befriedigendes
Ergebnis im ersten Halbjahr realisieren
können“, sagt der CDS-Geschäftsführer. Auch
Wiesbauer weist auf die Probleme hin. Das
erste Halbjahr 2019 sei geprägt von schwierigen
Preisverhandlungen gewesen, die auf
Grund der stark steigenden Preise für den
Rohstoff Schweinefleisch und die permanent
sich laut Kollektivvertrag erhöhenden Lohnkosten
dringend notwendig geworden seien,
berichtet das österreichische Unternehmen,
das wie viele andere Aussteller aber optimistisch
auf das zweite Halbjahr blickt. Weniger
zuversichtlich zeigt sich Damhus-Vertriebsleiter
Borgers. Er sieht, „vor dem Hintergrund
weiterer Extremsituationen an den
Beschaffungsmärkten schwere Zeiten auf die
Produzenten zukommen“.
in all seinen Facetten wird die
Wertigkeit des Rohstoffes Fleisch einen breiten
Raum einnehmen. Eine ähnliche Ansicht
vertritt Malte Mattis Schunk. Der Marketing-
Manager bei GS Schmitz geht davon aus, dass
„vor allem die biologisch erzeugten Produkte
noch stärker in den Fokus rücken“. Weitere
für die Branche relevante Themen, die auf
den Ständen zum Tragen kommen werden,
sind Convenience und Regionalität, glaubt
nicht nur Ulrike Bebermeier, Projektmanagerin
Marketing beim Teigtaschenhersteller
Bürger
Bei der Frage nach dem bisherigen Verlauf
des Geschäftsjahres üben sich viele Firmen in
10/2019 Fleisch-Marketing 23