anuga 2019
„Beeindruckende
Leistungsschau“
Die Erwartungen der Austeller
an die diesjährige Anuga sind
wieder sehr hoch. Das ergab
eine Umfrage unter den in Köln
vertretenen Unternehmen.
Fleisch-Marketing wollte aber
auch wissen, welche Themen bei
der Messe im Fokus stehen
werden und wie zufrieden die
Firmen mit dem bisherigen
Verlauf des Geschäftsjahres sind.
Die Messe ist „eine beeindruckende
Leistungsschau der Ernährungsindustrie“,
auf der man sich einen hervorragenden
Eindruck über neueste Trends
und Entwicklungen verschaffen kann, begründet
Ulrike Rücker, Marketingleiterin der
Plukon Food Group in Deutschland, warum
die Teilnahme für ihr Unternehmen nie in
Frage stand. Für Handl Tyrol „ist es geradezu
eine Verpflichtung, als Marktführer für Speck-
und Rohwurstprodukte in Österreich auf der
Anuga vertreten zu sein“, zumal man sie als
„wichtige Quelle für neue Inspirationen“
sieht. Auch für Vion ist eine Teilnahme unverzichtbar.
Die Anuga passe in das Gesamtmessekonzept
des Unternehmens und gehöre
seit vielen Jahren fest zum Messekalender,
unterstreicht Karl-Heinz Steinkühler, Pressesprecher
Vion Deutschland. Unsicherer ist
dagegen Sarah Dhem. „Viele Kollege stellen
nicht mehr aus, einige sind ähnlich skeptisch
wie wir“, hat die Geschäftsführerin von Schulte
– Lastruper Wurstwaren festgestellt. Aber
man sei sich sicher, dass die Anuga eine gute
Plattform biete. Überdies sei es wichtig, „dass
wir auch auf so großen Messen auftreten.
Fotos: Messe Köln
Kommunikation steht bei Messen stets im Mittelpunkt. Auch in Köln werden nicht nur die neuen
Produkte Gesprächsstoff bieten, sondern auch die Entwicklung auf den Märkten.
Nicht das noch jemand auf die Idee kommt, es
gäbe uns alle gar nicht mehr“, erklärt sie. Reumütig
zurückgekehrt ist Wiesbauer, das nach
einer mehrjährigen Pause vor zwei Jahren
wieder mit einem eigenen Stand vertreten
war und aufgrund des großen Erfolges entschied,
auch 2019 auszustellen.
Indikator für das Geschäftsklima
Die Anuga bietet mit ihren zehn Fachmessen
unter einem Dach einen erheblichen Vorteil:
Sie ermöglicht es, „über den Tellerrand hinaus
zu schauen“, wie Maiti Leinss, die Leiterin
der Unternehmenskommunikation bei Di
Gennaro formuliert. Die Messe ist aber auch
ein wichtiger Indikator für das aktuelle internationale
Geschäftsklima in der Lebensmittel
und der Fleischbranche. „Als übergeordnete
Themen werden die Veränderungen der
Nahrungsmittelproduktion als Folge durch
die Debatten rund um Umwelt- und Klimaschutz
sowie Tierwohl im Fokus stehen“,
glaubt Avo-Marketingleiter Guido Boberg.
„Die Disruption innerhalb der Lebensmittelwirtschaft
und des Lebensmittelhandels wird
auf der Anuga in konkreten Produkten, aber
auch in Ideen und neu gedachten Geschäftsmodellen
sichtbar werden“, erwartet er.
Zu den Themen, die in diesem Jahr einen
breiten Raum einnehmen werden, zählen
nach Meinung von Wiltmann-Managerin
Friederike Wilker Tierwohl, Kunststoffvermeidung
und Nährwertkennzeichnung. Dr.
Ingo Stryck, Geschäftsführer Marketing Wiesenhof,
glaubt ebenfalls, dass Tierwohl in
den Fleischhallen eine große Rolle spielen
wird, denn es sei nach wie vor im Blickpunkt
der Gesellschaft und der Markt für entsprechende
Produkte werde weiter wachsen.
Dass aktuelle gesellschaftliche Trends eine
große Ausstrahlung auf die Messe haben
werden, steht für Stephan Holst, Bereichsleiter
Marketing/Kommunikation Bell Deutschland,
außer Frage. Neben dem Tierwohl gehören
für ihn das zunehmende Bewusstsein
für Nachhaltigkeit, Gesundheit, Klimaschutz,
Authentizität und Natürlichkeit dazu. „Genauso
werden aber klassische Themen wie
Genuss und Qualität zu vernünftigen Preisen,
wachsende Ansprüche der Verbraucher an
Convenience und Sicherheit der Produkte
weiter gefragt bleiben. Dabei geht es darum,
22 10/2019 F leisch-Marketing