anuga 2019
Besonderes Jubiläum
Die Anuga feiert in
diesem Jahr ein besonders
Jubiläum, denn sie blickt auf
eine 100-jährige Geschichte
zurück. Was 1919 in Stutt-
gart mit rund 200 deutschen
Firmen begann, hat sich
zu einer unverzichtbaren
Businessplattform für die
Ernährungswirtschaft
entwickelt.
Die erste Anuga fand 1919 in Stuttgart
in Verbindung mit dem Verbandstag
des Reichsverbandes
deutscher Feinkostkaufleute statt. Sie war
eine Musterschau in kleinem Rahmen, an
der sich etwa 200 ausschließlich deutsche
Firmen beteiligten. Die „Allgemeine Nahrungs
und Genussmittel-Ausstellung“ wurde
als jährliche Wanderausstellung konzipiert,
die in München, Hannover, Berlin,
Magdeburg und vom 17. bis 24. August
1924 erstmals in Köln stattfand. In diesem
Jahr beteiligten sich bereits 360 Aussteller,
die ihr Angebot etwa 40.000 Besuchern auf
etwa 10.000 Quadratmeter präsentierten.
Es folgten Veranstaltungen in Breslau, Heidelberg,
Dortmund, Koblenz und 1929 in
Kiel, ehe die Anuga wegen schlechter Ergebnisse
abgesetzt wurde.
Branchenorientierte Aufteilung
Anfang 1950 beschloss der Hauptverband
des Deutschen Lebensmittel-Einzelhandels,
die Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel
Ausstellung wieder durchzuführen,
und zwar vom 6. bis 14. Oktober
1951 in Köln, wo die bislang erfolgreichste
Anuga stattgefunden hatte. Mehr als 1200
Aussteller aus 34 Ländern belegten die gesamte
In den sechziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts nahm die Internationalität der Messe zu.
gedeckte Hallenfläche von 52.000
Quadratmeter. Der große Zuspruch der
250.000 Besucher aus dem In- und Ausland
führte dazu, dass sich bereits während
der Veranstaltung ein Teil der Aussteller
für die Beibehaltung des Messe-
platzes Köln aussprach. Die offizielle Entscheidung,
die Anuga im zweijährigen
Turnus in Köln durchzuführen, erfolgte
schließlich durch die Generalversammlung
des Hauptverbandes des Deutschen
Lebensmittel-Einzelhandels.
Die Anuga 1953 war bereits um eine
branchenorientierte Aufteilung bemüht.
Die drei Haupthallen waren deutschen
Ausstellern aus dem Nahrungs- und Genussmittelbereich
vorbehalten. Anbieter
von Ladeneinrichtungen und ähnlichem
zeigten ihr Angebot im Obergeschoss.
Technische Anlagen und maschinelle Einrichtungen
wurden in den Erdgeschossen
der Hallen 4 und 5 präsentiert, daneben
gab es je ein Musterladen für Fleischer
und den Milchhandel.
Erstmalig beteiligte sich 1959 auch der
Deutsche Fleischerverband mit einem Informationsstand
an der Messe. In der neu
errichteten Halle 14 gab ebenfalls die
Gruppe „Tiefkühlung und Tiefkühlkost“
ihre Premiere – mit der Sonderschau
„Tiefkühlkette“. Als Neuerung richtete der
Veranstalter Einkäufertage für den Handel
ein. Die Messe 1965 stellte den Fachcharakter
noch stärker heraus, was in den
fünf Einkäufertagen seinen Ausdruck
fand. 1975 erfolgte der letzte Schritt zur
reinen Fachmesse, indem der letzte Publikumstag
gestrichen wurde. Ein weiterer
Meilenstein wurde 2003 gesetzt, als das
Anuga-Konzept „10 Fachmessen unter einem
Dach“ im neuen Messegelände realisiert
wurde.
Einzigartiges Angebot
Vor zwei Jahren wurde ein neuer Rekord
aufgestellt, denn mehr als 7400 Unternehmen
aus 107 Ländern waren nach Köln
gekommen und rund 165.000 Fachbesucher
aus 198 Ländern nutzten das einzigartige
Informationsangebot. Neben der
hohen Internationalität überzeugte die
Qualität der Besucher. So wurden viele
Geschäftsführer und Top-Einkäufer der
weltweit führenden Handelsunternehmen
gesehen. Ebenfalls in großer Anzahl
waren der Außer-Haus-Markt und Entscheider
der großen Online-Händler auf
der Messe vertreten.
14 10/2019 F leisch-Marketing