Nachhaltigkeit im Umgang
mit Ressourcen und der Einsatz
energieeffizienter Verfahren
entlang der gesamten Wertschöpfungskette
sind die zen-
tralen Herausforderungen
unserer Zeit. Das gilt auch
für die fleischverarbeitende
Industrie, wie in Frankfurt
zu sehen sein wird.
Foto: Messe Frankfurt/Jochen Günther
Die Fleischverarbeitung bietet viel
Potenzial, um Zeit, Manpower und vor
allem knappe Ressourcen zu sparen.
Nachhaltigkeit als
Schwerpunkt-Thema
Smarte Sensortechnik, Steuerungs-
und Anwendungssoftware sowie die
Vernetzung von Maschinen und Anlagen,
Control Monitoring und das Umsetzen
der Prinzipien von Industrie 4.0 bieten
viel Potenzial, um Zeit, Manpower und
knappe Ressourcen zu sparen. So präsentiert
Vogelsang bei seiner Iffa-Premiere mit
der Red Unit eine Kombination aus Zerkleinerern
und Pumpen, die für die definierte
Zerkleinerung von Fleischabfällen und
-resten eingesetzt wird. Da es sich dabei
um ein Komplettsystem handelt, das ohne
zusätzliche Pumpen oder Zuführschnecken
zwischen den verschiedenen Zerkleinerungsschritten
auskommt, reduziert
sich der Stromverbrauch. Darüber hinaus
sinkt auch der Wasserverbrauch, da die
Red Unit beim Zerkleinerungsprozess kein
frisches Wasser benötigt.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch bei
Allvac eine Rolle. Der Folienhersteller aus
dem Allgäu demonstriert auf seinem Stand
in Halle 11, dass Barrierefolien mit Anteilen
nachwachsender Rohstoffe tiefziehfähig
etwa 30 Prozent des gesamten Strombedarfs
die größten elektrischen Verbraucher
dar. Oft sind Kälteanlagen jedoch nicht optimal
an den realen Bedarf angepasst, was zu
niedrigeren Wirkungsgraden und damit
überhöhten Energiekosten führt. Bestehende
Kälteanlagen zu überholen und an den
aktuellen Bedarf anzupassen, ist eine kostengünstige
und ökologisch sinnvolle Methode,
um die Effizienz zu steigern.
Neben dem Erzeugen von Kälte ist das
Bereitstellen von Wärme ein energie- und
kostenintensiver Prozess in der Fleischverarbeitung
– beispielsweise beim Garen, Kochen,
Brühen oder Pasteurisieren. Hier
lässt sich die Abwärme aus Abluft, Dampf
und Wasser über Wärmetauscher zu einem
großen Teil zurückgewinnen, in Wärmespeichern
zwischenspeichern und anschließend
zum Erwärmen von Waschwasser
oder der Raumluft verwenden. Weitere
Abwärmequellen sind Kompressoren, Verdichter
und große Motoren sowie das Abwasser
aus Reinigungsprozessen von Maschinen
und Anlagen.
sind. „Nachhaltiger wurde unsere Produk-
tion aber auch durch unsere neue Elf-Schicht-
Coextruder-Anlage, die in unsere Produk-
tionshallen eingezogen ist und mit der wir
noch dünnere Folien herstellen können“, sagt
Allvac-Geschäftsführer Hans Bresele.
Steigende Anforderungen
Einer der energetisch aufwändigsten Prozesse
in der fleischverarbeitenden Industrie
ist die Kälteerzeugung, die jedoch
unverzichtbar ist. Denn für die Lebens-
mittelsicherheit besitzt eine ununterbrochene
und effiziente Kühlkette entlang der
gesamten Wertschöpfungslinie oberste Priorität.
Kühlen, Frosten und Tiefgefrieren
sind dabei die wichtigsten Verfahren, um
leicht verderbliche Produkte wie Fleisch
und Wurstwaren vor Verderb zu schützen.
Ob Schnellabkühlräume, Kühl- und Tiefkühllager,
Kühltunnel, Spiral-, Platten- und
oder Wendelbandfroster – die Anforderungen
an moderne Kälteanlagen steigen zusehends.
Offiziellen Schätzungen zufolge stellen
Kälteanlagen in der Fleischindustrie mit
5/2019 Fleisch-Marketing 27