2019 | SP EZIAL
Das Verpacken von
Lebensmitteln, insbesondere
von leicht verderblichen
Produkten wie Fleisch- und
Wurstwaren, stellt extrem
hohe Ansprüche an Packmittel,
Verpackungsmaschinen und
-anlagen. Die Iffa liefert auf
den beiden Ebenen der
Messehalle 11 einen Über-
blick über neue Technologien
und wichtige Trends.
Bei der Verpackung geht es neben
den klassischen Aufgaben wie
Schutz, Transport, Lagerung, Handhabung
und Information um Lebensmittelsicherheit,
Hygiene, Rückverfolgbarkeit
und in den letzten Jahren verstärkt auch
um Abfallvermeidung und Ressourceneffizienz.
Denn die Reduktion von Packstoff
und die Verwendung recyclingfähiger Verpackungen
stehen seit der im Januar 2018
veröffentlichten EU-Plastikstrategie und
des im Januar 2019 in Deutschland in Kraft
getretenen Verpackungsgesetzes im Fokus
von Konsumenten, Herstellern und der
Verpackungsindustrie.
Leichtverpackungen mit gleicher oder
sogar besserer Verpackungsleistung und
höherer Stabilität sind ein wesentlicher
Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Geringeres Gewicht bedeutet
Einsparung an Rohstoffen, Energie
und Transportkosten sowie ein optimiertes
Handling. Für eine nachhaltige Verpackung
ist neben dem Folienmaterial auch
dessen Verarbeitung entscheidend. So erlauben
moderne Verpackungsmaschinen
das präzise Einstellen der Folienpara-
meter für ein sparsameres Verarbeiten.
Hocheffiziente Folienvorschubsysteme
wiederum reduzieren den Folienabfall in
Form von Randstreifen und Stanzgittern.
Dadurch lassen sich aus einer Folienbahn
deutlich mehr Verpackungen herstellen.
Innovative Skinverpackungen mit Karton
als Produktträger ermöglichen attraktive
Produktpräsentationen mit verlängerter
Hocheffiziente Das breite Spektrum von Verpackungslösungen für Fleisch, Wurst und Fertigmahlzeiten wird auf der
Frankfurter Messe abgebildet.
Haltbarkeit und reduziertem Materialverbrauch.
Der aus dünnem Karton bestehende
Produktträger ist mit einer polymeren
Schutzschicht als Barriere gegen Fett,
Feuchtigkeit und Sauerstoff versehen und
verleiht dem Kartonträger zusätzliche Stabilität.
Beim Skinnen legt sich die Skinfolie
wie eine zweite Haut auf Produkt und Produktträger.
Dadurch fixiert sie das Erzeugnis
auf dem Träger und schützt es zuverlässig.
Solche Skinverpackungen können bis zu
75 Prozent Folienmaterial einsparen. Die
Beschichtung des Kartons lässt sich leicht
abtrennen und beide lassen sich einfach
dem Recycling zuführen. Der Kartonträger
erzielt dank des freien Gestaltens und Bedruckens
hohe Aufmerksamkeit am Point of
Sale hinsichtlich der Markendifferenzierung.
Durch Aufdrucken von Produktinformationen
sind keine zusätzlichen Etiketten
erforderlich, was auch Material einspart.
Verringerter Kunststoffeinsatz
Ein Beispiel für den Erfolg dieses Verpackungstyps
präsentiert Sealpac auf seinem
Stand. In kurzer Zeit hat sich das von
den Oldenburgern entwickelte Flat-Skin-
Verfahren am Markt etabliert, denn es
setzt Fleischprodukte attraktiv in Szene.
Das Packgut wird mit einer hochtransparenten
Barrierefolie auf einen flachen
Produktträger aus gebleichtem oder ungebleichtem
Frischfaserkarton geskinnt,
der mit einer polymeren Schutzschicht
kaschiert ist. Diese bildet eine zuverlässige
Barriere gegen Fett, Wasser und Sauerstoff.
Das hochstabile Karton-Board lässt
sich auf beiden Seiten bedrucken und bietet
viel Fläche für Produktinformation
und Branding. Flat Skin verspricht darüber
hinaus Nachhaltigkeit, denn das Verfahren
verringert den Kunststoffeinsatz
erheblich und verbessert die Recyclingfähigkeit:
Nach der Produktentnahme wird
die dünne Kunststoffbeschichtung einfach
mit einer Peellasche vom Karton abgezogen.
Beide Komponenten lassen sich dann
getrennt in den entsprechenden Wertstoffsammlungen
entsorgen.
Das Verpacken von Fleisch und Wurstwaren
unter Schutzgasatmosphäre (Modified
Atmosphere Packaging = MAP) hat
sich zunehmend als Standard durchgesetzt.
Hierbei ersetzt man die Luft in der
Verpackung durch ein für das Produkt geeignetes
Gasgemisch. Letzteres kann den
oxidativen Zersetzungsprozess oder das
Wachstum von Mikroben und Schimmelpilzen
deutlich verlangsamen. Schutzgas
kann auch die Atmungsaktivität der Pro-
24 5/2019 F leisch-Marketing
Foto: Messe Frankfurt/Petra Welzel