MEATing-Point
Die einzelnen Branchen im Dreijahresvergleich: Die Schwerpunkte in der Berichterstattung liegen
traditionell auf Obst/Gemüse und Fleisch.
n Kritische Berichterstattung
Die Lebensmittelindustrie war im Jahr 2018 einmal mehr Gegenstand einer regelmäßigen
und nicht selten kritischen Berichterstattung im Fernsehen. „Insgesamt
stellen wir fest, dass sich die unterschwellige Generalkritik an der gesamten Branche,
die wir schon seit Jahren beobachten, fortgesetzt hat“, bilanziert Christian
Wolfram, Leiter Geschäftsbereich Food von Engel & Zimmermann. 635 Sendungen
fielen im vergangenen Jahr in die Auswertung der Kommunikationsexperten. Mit
68 Sendungen landete die Fleischbranche wieder auf einem der vorderen Plätze.
Jeder zweite Beitrag zum Thema Fleisch wurde von Engel & Zimmermann als kritisch
eingestuft. „Auch die TV-Medien stehen im Wettbewerb um die Gunst der
Konsumenten und arbeiten dafür mitunter mit reißerischen Schlagzeilen“, so Wolfram.
„Ein Mittel ist die Vereinfachung und Zuspitzung von Fakten, was nicht selten
auf Kosten der Objektivität geht“, erklärt er.
n Innovation-Award
für Forschungsnachwuchs
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
(DLG) schreibt in diesem Jahr wieder
einen Preis für den Forschungsnachwuchs
im Bereich Lebensmitteltechnologie
aus. Der DLG-Innovation-Award „Junge
Ideen“ ist mit 2500 Euro dotiert und fördert
Forschungsarbeiten junger Wissenschaftler.
Neben der wissenschaftlichen
Qualität sollen die Forschungsarbeiten
von hohem praktischen Nutzen sein und
zur Lösung praxisrelevanter Fragestellungen
in der Lebensmittelbearbeitung und
-verarbeitung beitragen. Die Ausschreibung
des Preises erfolgt im Rahmen eines
Call for Papers-Verfahrens. Einsendeschluss
ist der 1. Juli 2019. Anmeldeunterlagen
gibt es unter www.DLG.org.
n Wachstum bei belgischer
Schweinefleischerzeugung
Im zurückliegenden Jahr gingen nach Zahlen
des Statistikamtes Statbel 11,2 Millionen
Schweine in Belgien an den Haken. Mit
diesem dreiprozentigen Wachstumsplus
gegenüber 2017 lässt das Königreich die
Talfahrt der vergangenen drei Jahre hinter
sich. Die belgische Schweinefleischerzeugung
wird für 2018 auf 1,07 Milliarden
Kilogramm beziffert. Damit gehen 59 Prozent
des Gesamtschlachtgewichtes auf
das Konto dieser Fleischart. Die Anzahl
der Hähnchenschlachtungen belief sich
auf 305 Millionen Tiere. Das ist eine Steigerung
von einem Prozent. Nach vier aufeinanderfolgenden
Wachstumsjahren fahren
dagegen die Rinderschlachtungen
2018 gegenüber dem Vorjahr ein Minus
von drei Prozent auf 890.000 Stück ein.
den Verbraucher produziert werden. Und
knapp jedes zweite Unternehmen meint,
dass der Verbraucher dann mittels intelligenter
Lebensmittelverpackungen die Haltbarkeit
überprüfen kann. Der Umfrage zufolge
schätzen 84 Prozent die Digitalisierung zwar
als Chance ein, allerdings sehen die Unternehmen
noch große Hürden auf dem Weg
dorthin. 88 Prozent meinen etwa, dass der
Fachkräftemangel ein Hemmnis bei der Digitalisierung
ist.
n Influencer-Werbung
gewinnt an Bedeutung
Eine Verbraucherbefragung des Bundesverbands
Digitale Wirtschaft hat ergeben,
dass bereits jeder fünfte Deutsche Produkte
gekauft hat, weil sie von Influencern be-
worben wurden. In einer ähnlichen, zwei
Jahre alten Umfrage waren es deutlich weniger
gewesen. Frauen sind laut der Studie
zu 22 Prozent durch Influencer zum Kauf
gebracht worden. Männer bestätigen dies
nur zu 17 Prozent. Größer ist die Schere
beim Alter: Die 16- bis 24-Jährigen kaufen
zu 43 Prozent Produkte ein, die Influencer
vorstellen. Bei den 35- bis 44-Jährigen waren
es nur 22 Prozent und bei den 55- bis
64-Jährigen nur fünf Prozent. Dass Influencer
für Unternehmen Werbung machen,
stört 22 Prozent der repräsentativ ausgewählten
1051 Befragten. 40 Prozent sagen
aus, dass sie Werbung nicht stört, sofern
diese als solche gekennzeichnet ist.
Auch bei dieser Frage spielte das Alter eine
große Rolle. „Die jüngeren Generationen haben
weniger Probleme mit Werbung“, sagt
BVDW-Geschäftsführer Marco Junk.
n Lebensmittelindustrie glaubt
an eine radikale Veränderung
In zehn Jahren wird sich die Lebensmittelindustrie
radikal verändert haben. Das ist das
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter
mehr als 300 Unternehmen der Ernährungsindustrie
im Auftrag des Digitalverbands
Bitkom und der Bundesvereinigung
der Deutschen Ernährungsindustrie. Demnach
prognostizieren 68 Prozent der Unternehmen
eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit
bis zum Warenursprung dank
digitaler Technologien. Als verbreitetes Szenario
im Jahr 2030 sehen zwei Drittel Lebensmittel,
die in individueller Losgröße für
10 5/2019 F leisch-Marketing