FIRMENPORTRAIT
GELEBTES „MADE IN GERMANY“
„Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte
Tradition.“ Betrachtet man die 175-jährige Geschichte der
Maschinenfabrik Seydelmann KG, passt darauf kaum etwas
besser als dieses Bonmot des Physikers und Philosophen
Carl Friedrich von Weizsäcker (1912-2007).
Fotos: Maschinenfabrik Seydelmann
Unzählige Innovationen liegen zwischen
dem ersten wasser- und transmissions-getriebenen
Kutter aus den Zeiten der
frühen Industrialisierung und den heutigen,
computergesteuerten Hightech-Maschinen.
Mit ihren Ideen treibt die sechste Generation
der Familie Seydelmann die Entwicklung der
Branche voran. Vieles, was heute in der Lebens-mittelverarbeitung
Standard ist, erblickte bei
Seydelmann das Licht der Welt. Zahlreiche Pa-tente
zeugen davon und machen die Maschi-nenfabrik
zum Qualitäts- und Innovationsführer.
Heute ist sie ein erfolgreicher Global Player.
Handwerkliche und industrielle Unterneh-men
unterschiedlichster Branchen finden bei
Seydelmann geeignete Maschinen – Kutter,
Wölfe, Mischer, Feinstzerkleinerer sowie ganze
Produktionslinien. Vorwiegend zur Herstellung
von Wurst- und Fleischwaren im Einsatz, eta-blierten
sich die Maschinen auch bei Herstel-lern
von Käse-, Gemüse-, Fisch- und Pharmaprodukten
sowie in der Süßwaren-, Suppen-,
Backwaren- und Babynahrungsindustrie. Jede
Maschine wird auf Bestellung und nach spezi-fischen
Kundenwünschen und -bedürfnissen
gefertigt. „Made in Germany“ ist gelebte Ein-stellung
– neben der Konstruktion und Pla-nung
werden alle Fertigungsschritte mit den
Bereichen Stahlbau und Schweißerei, Dreherei
und Fräserei, Schleiferei, elektrische Montage,
Baugruppenfertigung sowie Maschinenmon-tage
im Werk Aalen durchgeführt. Mehr als
80 Grundvarianten weist das Maschinenpro-gramm
heute auf.
ERSTE INNOVATIONEN
Die erste Fleischwiegemaschine des Louis
Seydelmann stützte sich 1886 noch auf die
händische Wiegehackmethode – damals
in Metzgereien üblich. Sein Sohn Louis d. J.
konstruierte dann einen transmissionsgetrie-benen
Kutter. Jeder Metzger konnte fortan
dank vergleichsweise günstiger Serienfer-tigung
sein eigenes, leistungsstarkes Gerät
betreiben. Der erste in Serie gebaute Kutter
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Mit der Erfindung des Trennsatzes 1968 ermöglichte es das Unternehmen, Sehnen und Knorpel automatisch
vom Fleisch zu trennen und auszusortieren. Im Bild links: Das Trennergebnis.