Unternehmen & Konzepte
„Deutschland vespert“
Mit einem moderaten Zuwachs in einem
stagnierenden Markt ist
Schwarzwälder Schinken im Handel
eine konstante und verlässliche Größe“,
erläuterte Marie-Luise Adler, die neue Verantwortliche
für Marketing und Kommunikation
des Schutzverbandes. 2017 wurden
insgesamt 9,4 Millionen Schwarzwälder
Schinken abgesetzt, was einer Steigerung um
2,17 Prozent entspricht. Die Erzeugnisse sind
besonders stark im SB-Segment, das mehr als
70 Prozent ausmacht. Ein Viertel der Gesamtproduktion
geht in den Export. Die wichtigsten
Märkte sind Frankreich, Großbritannien,
Benelux Staaten und Osteuropa.
Wichtigster Vertriebspartner im Inland ist
der Lebensmittelhandel, über den zirka 85
Prozent abgesetzt werden, gefolgt vom Fachhandel
mit zirka 10 und der Gastronomie mit
etwa 5 Prozent. „Die Markenpräsenz im Lebensmittelhandel
liegt bei nahezu 100 Prozent.
Schwarzwälder Schinken hat die höchste
Käuferreichweite und die höchste Wie-
derkaufsrate im Vergleich zu anderen Rohschinken“,
sagte Andreas Göhring, der wie
Adler in diesem Jahr neu in den Vorstand gewählt
wurde und dort für die Finanzen
zuständig ist.
„Eines unserer strategischen Ziele, die
wir als Verband verfolgen, ist es, das Profil
von Schwarzwälder Schinken als leistungsstarker,
regional produzierter Rohschinken
zu schärfen und dem Verbraucher die Einzigartigkeit
und den damit verbundenen
kulinarischen Genuss zu vermitteln“, betonte
Adler. Dazu soll auch die Fortsetzung Social
Media-Kampagne „Genuss auf meine
Art“ beitragen. Doch während vor zwei Jahren
eine neue emotionale und provokante
Sicht auf die Traditionsmarke Schwarzwälder
Schinken präsentiert und insbesondere
eine urbane und junge Zielgruppe angesprochen
wurde, wollen die neuen Spots
unter dem Slogan „Deutschland vespert“
übliche Genussmomente mit Schwarzwälder
Schinken visualisieren und authentisch
vermitteln. „Mit unserem etwas provokanten
Ansatz vor zwei Jahren wollten wir auch
aufrütteln, und das hat geklappt“, berichtet
Adler. Mit „Deutschland vespert“ würden
jetzt typische Alltagssituationen in den Mittelpunkt
gerückt und die schnelle Zubereitung
eines leckeren Schinkenbrotes visualisiert,
erklärte sie weiter.
Damit der Schwarzwälder Schinken seine
Erfolgsgeschichte in Zukunft fortschreiben
kann, legt der Schutzverband, der seit 1989
die Interessen seiner dreizehn Mitgliedsbetriebe
und der angeschlossenen drei Innungen
vertritt, großen Wert auf die Pflege und
Förderung des positiven Markenimages.
Deshalb betont man auch, dass das EU-Siegel
„Geschützte geografische Angabe“ das traditionelle
Herstellungsverfahren in der Region
Schwarzwald für alle Hersteller verbindlich
festschreibt, aber nicht den Ursprung des
Rohstoffes.
Gewonnen wird der Schinken aus dem
feinsten Stück des Schweines, der Hinterkeule.
Und da der Rohstoff die Qualität bestimmt,
beziehen die Hersteller von Schwarzwälder
Schinken ihn zwar zu weit über 90 Prozent
aus Deutschland, aber nur zu relativ geringen
Teilen aus der Region. „Der Schwarzwald
ist nun mal keine Schweinzuchtregion, und
wenn wir uns darauf beschränken würden,
kämen wir bald an unsere Grenzen“, erklärt
Göhring.
36 10/2018 F leisch-Marketing
„
Schwarzwälder Schinken sei der meistverkaufte Rohschinken in
Deutschland und diese Position im vergangenen Jahr weiter ge-
festigt worden, erklärte der Schutzverband der Schwarzwälder
Schinkenhersteller beim diesjährigen Pressegespräch in Frankfurt.
Präsentierten in Abwesenheit des verhinderten
Verbandsvorsitzenden Hans Schnekenburger die
Bilanz: Marie-Luise Adler und Andreas Göhring.
Auf dem Bau oder im Büro – Schwarzwälder Schinken schmeckt immer. Das ist die Botschaft der
Kampagne, die jetzt in den Sozialen Medien unter dem Slogan „Deutschland vespert“ angelaufen ist.