Messen & Veranstaltungen
„Unterschiedliche
Dogmen“
René Maillard leitete wieder in seiner eloquenten Art das Meeting in Brüssel.
Traditionell lud das Belgian
Meat Office im Spätsommer
zum Round-Table-Gespräch
nach Brüssel. Und wieder
kamen rund dreißig Fachjourna-
listen aus Europa, um über die
Fleischbranche zu diskutieren.
Wie die Zeit vergeht, kann man
auch an dem vom Belgian Meat
Office organisiertem Round Table
Gespräch erkennen. Denn bereits zum 13.
Mal in Folge lud das Büro rund 30 europäische
Fachjounalisten zum medialen Austausch
in die belgische Metropole ein. Und
wieder folgten alle gerne dem Ruf von BMOChef
René Maillard, der in diesem Jahr zum
letzten Mal die illustre Runde moderierte.
Zwei große Themen beherrschten in diesem
Jahr die Diskussionen in Brüssel. Professor
Fréderic Leroy von der Universität Brüssel
beschäftigte sich mit dem globalen
Thema, welche Rolle Fleisch generell in der
Diskussion um eine ausgewogene Ernährung
spielt. Dr. Philippe Houdart von der Belgian
Food Safety Agency sprach über den richtigen
Umgang mit Lebensmittelkrisen, speziell
aus Sicht der Fleischwirtschaft. Und dabei
wurde deutlich, dass insbesondere zu diesen
beiden Themen immer wieder eine Fülle von
Gruppenbild mit Referenten (von links): René Maillard mit Professor Fréderic Leroy und Dr.
Philippe Houdart sowie Joris Coenen vom Belgian Meat Office.
Ansichten und Meinungen medienwirksam
publiziert werden. René Maillard brachte die
Problematik auf den Punkt. „Unterschiedliche
Dogmen treffen aufeinander. Die Diskussionen
werden immer aggressiver und dogmatischer
geführt. Und viele vernünftige
Ansätze werden miteinander vermischt und
vermengt“, sagte er.
Professor Leroy beschäftigte sich in seinen
Ausführungen mit der Frage, ob Fleisch sinnvoll
sei für eine vernünftige Ernährung. Der
zunehmende Vegetarismus in den europäischen
Ländern lasse an dieser Aussage eher
zweifeln, meinte er. Der Wissenschaftler untersuchte
die Berichterstattung über die Ernährung
mit Fleisch sowie fleischfreier Alternativen
in Tageszeitungen, digitalen Medien
und sozialen Netzwerken. Als Problem stellte
sich dabei heraus, dass ernährungswissenschaftliche
Studien immer nur in Teilen zitiert
würden. So sei der Verzehr von Fleisch
in einem Fall als positiv eingestuft worden,
während in einem anderen Bericht, der sich
auf die gleiche Studie bezog, der Verzehr als
ungesund bezeichnet wurde. Ähnlich verhalte
es sich mit Vegan- und Veggie-Produkten.
Ernährungsthemen mit möglichst reißeri-
12 10/2018 F leisch-Marketing