Unternehmen & Konzepte
Null Emission, aber hundert
Prozent Einkaufserlebnis: Das
finden Gastronomie-Profis und
Genießer im niederösterrei-
chischen St. Pölten im neuen
Metro-Großmarkt „Zero 1“.
Möglich macht das europaweit
erste Nullenergie-Betriebsgebäude
dieser Art ein ausgeklügeltes
Energiekonzept im Neubau der
Metro Cash & Carry Österreich GmbH mit
Sitz in Vösendorf, die als Vertriebslinie
der Metro in Österreich insgesamt zwölf
Großmärkte betreibt. Um Nachhaltigkeit
und Wohlfühlambiente zu verbinden,
geht Metro in St. Pölten neue Wege: Holz
statt Beton und viel Tageslicht statt
künstlicher Beleuchtung. Auch großflächige
Kühlräume, bisher typisch für das
Konzept von Metro Cash & Carry, mussten
weichen.
Halbierter Energiebedarf
„Unser neuer Markt in St. Pölten ist ein
echtes Leuchtturmprojekt. Das Ziel war
von Anfang an klar: zero emission. Das
haben wir voll und ganz erreicht“, erklärt
Markus Baier, Senior Department Manager
Store Development & Maintenance
bei Metro Cash & Carry Österreich. Geheizt
wird auf der 8500 Quadratmeter
großen Verkaufsfläche des neuen Großmarktes
mit der Abwärme der Kälteanlagen.
Eine Photovoltaikanlage auf dem
Dach des Gebäudes deckt den Eigen-
Energiebedarf. Im Vergleich zum alten
Markt in St. Pölten wurde der Energiebedarf
um mehr als die Hälfte gesenkt.
„Vorher hatten wir einen Verbrauch von
2700 MW pro Jahr, jetzt kommen wir mit
nur 1000 MW pro Jahr aus. Weil die Photovoltaikanlage
im Vergleich dazu eine
Leistung von 1100 MW liefert, produziert
unser neuer Markt über das Jahr
gerechnet sogar mehr Energie, als er verbraucht“,
erklärt Baier. Der zusätzliche
Nachhaltiges
Erlebnis
Foto: Viessmann
Der neue Metro-Markt in St. Pölten bietet ein einzigartiges Einkaufserlebnis, aber null Emission.
Energiegewinn wird unter anderem für
die E-Tankstellen auf dem Parkplatz genutzt.
Für das umfassende Nachhaltigkeitskonzept
und das besondere Einkaufserlebnis
wurde an unterschiedlichen Stellschrauben
gedreht: Weg von Beton hin zu
viel Holz. Großzügige Fensterflächen, die
rund um den Markt laufen, sorgen für viel
Tageslicht – für mehr Wohlfühlambiente
und weniger künstliche Beleuchtung.
Auch auf komplett gekühlte Verkaufsräume,
typisch für das bisherige Ladenbaukonzept
von Metro Cash & Carry, wurde
verzichtet. Stattdessen sorgen effiziente
Kühlmöbel für optimal gekühlte Lebensmittel.
Insgesamt 102 Produkte von Viessmann
Kühlsysteme sorgen in St. Pölten für
die Kühlung, punkten mit ihrer Energieeffizienz
und setzen mit ihrem Design auch
optische Akzente. In der gesamten kältetechnischen
Ausrüstung von Viessmann
kommt ausschließlich das natürliche Kältemittel
R744 (CO2) zum Einsatz. Zudem
wird die Abwärme der Kälteanlagen in die
Bodenplatte geleitet und so die Filiale geheizt.
Auch zur Aufbereitung von Warmwasser
wird die Abwärme genutzt.
Zwei regelbare Ejektoren
Die Planung für die Kältetechnik übernahm
die Metro selbst. Für das Know-how
bei der Organisation und Installation der
Kältetechnik, insbesonere in Bezug auf
natürliche Kältemittel, vertraute der
Großhändler auf die Expertise der Viessmann
Spezialisten von der kke GmbH. Die
transkritische CO2-Kälteanlage produziert
im Normalkühlbereich zirka 345 kW Kälteleistung.
Für die Tiefkühlung werden
zirka 93 kW Kälteleistung bereitgestellt.
Die Regelung der Anlage erfolgt mittels
einer speziellen Technologie. Besonderheit:
Die Verbundanlage ist mit zwei regelbaren
Ejektoren ausgestattet.
34 9/2018 F leisch-Marketing