Top-Thema • Tiefkühlkost
Wachsender Markt
Im vergangenen Jahr setzte
sich die Entwicklung des Tiefkühl-
gesamtmarktes in Deutschland
fort: Mit 2,7 Prozent wuchs der
TK-Markt nach Datenerhebung
des Deutsches Tiefkühlinstitut
(dti) erneut deutlich. Laut der
Zahlen des Verbandes stieg der
Gesamtabsatz von TK-Produkten
– ohne Speiseeis –auf 3,730 Millionen
Tonnen. Der Umsatz mit
Tiefkühlprodukten erhöhte sich
sogar um 3,9 Prozent auf
14,343 Milliarden Euro.
Der durchschnittliche Pro-Kopf-
Verbrauch von Tiefkühlerzeugnissen
stieg im vergangen Jahr ebenfalls
– um fast ein Kilogramm auf die neue
Höchstmarke von 46,3 Kilogramm. Im Lebensmitteleinzelhandel
inklusive Heimdienste
verzeichnete TK ein Wachstum
von zwei Prozent. Die Absatzmenge erreichte
1,840 Millionen Tonnen. Der Umsatz
mit TK-Produkten im Handel stieg
um drei Prozent auf 7,795 Milliarden
Euro. Offensichtlich haben die Hersteller
die Kunden mit ihren Produktinnovationen
erfolgreich angesprochen. Zusätzlich
hat die Branche mit kleineren Verpackungseinheiten
in vielen Warengruppen
auf die veränderten Haushaltsstrukturen
reagiert.
Ein weiterer Grund für die kontinuierliche
Weiterentwicklung ist die fortschreitende
Entzerrung traditioneller Mahlzeitenstrukturen
in den Haushalten, die für
tiefgekühlte Lebensmittelangebote gute
Chancen bietet. Der Verbrauch pro Haushalt
lag in Deutschland im vergangenen Jahr bei
durchschnittlich 92,8 Kilogramm tiefgekühlten
Lebensmitteln. Dieses Wachstum
um 1,3 Kilogramm ist auch beachtlich, weil
die Zahl der Haushalte zugenommen hat.
Foto: Olmar Kulos – fotolia.com
Der Markt für Tiefkühlkost wächst weiter – nicht nur im Außer-Haus-Verzehr. Auch im Lebensmitteleinzelhandel
griffen die Konsumenten häufiger in die Truhen mit schockgefrosteten Produkten.
Die Zahlen bestätigen den Trend, dass die
Verbraucher nach einfachen, schnellen und
gesunden Lösungen in der täglichen Ernährung
und beim Kochen suchen. Besonders
beliebt sind TK-Warengruppen, die Entlastung
bei Zeit- und Arbeitsaufwand in der
Küche schaffen – wie Gerichte, Pizza und
Gemüse. Angesichts der wachsenden Zahl
von schnell zubereiteten Mahlzeiten, die
eine Kombination von fertigen Lebensmitteln
und Eigenleistung sind, bleibt keine
Zeit für Gemüseputzen, Kartoffeln schälen
oder ein aufwendiges Fleischgericht.
Zunahme bei To-Go-Artikeln
Nachdem im vergangenen Jahr erstmals
mengenmäßig mehr TK-Produkte im Außer
Haus-Markt zum Einsatz kamen als
beim Endverbraucher zuhause, ist der
Marktanteil erneut gewachsen – auf 50,7
Prozent. Die Absatzmenge stieg um 3,4
Prozent auf 1,890 Millionen Tonnen. Der
Umsatz mit TK erreichte in diesem Bereich
einen Wert von 6,548 Milliarden
Euro, was einem Zuwachs von 5,0 Prozent
entspricht. Damit stieg dieser Marktanteil
gegenüber dem Lebensmittelhandel zwar
ebenfalls, aber mit 45,7 Prozent liegt er
immer noch zurück.
Faktor im Kampf
gegen Verschwendung
Eine aktuelle Studie der GfK für das Bundesministerium
für Landwirtschaft und
Ernährung kommt zu dem Ergebnis, dass
109 Kilogramm Lebensmittel pro Haushalt
und Jahr im Müll landen. Angesichts
dieser allein in der Bundesrepublik weggeworfenen
4,4 Millionen Tonnen haben sich
Deutschland und die EU im Rahmen der
UN-Nachhaltigkeitsziele verpflichtet, die
Lebensmittelverschwendung bis 2030 auf
der Verbraucherebene zu halbieren. Tiefkühlprodukte
können einen wichtigen Beitrag
leisten, dieses Ziel zu erreichen. Denn
bei einer Umfrage der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) erklärten 76 Prozent
der Befragten, dass sie Tiefkühlprodukte
so gut wie nie wegwerfen. Dieses
Resultat wird durch das Ergebnis einer
neuen Studie der Universitäten von Lincoln,
Holbeach, und Wien untermauert, die
in Österreich das Wegwerfverhalten der
Haushalte bei Tiefkühlprodukten mit dem
beim frischen Einkauf verglichen haben.
Die Analyse ergab: 9,3 Prozent des gesamten
frischen Einkaufs, aber nur 1,6 Prozent
des TK-Einkaufes werden weggeworfen.
20 9/2018 F leisch-Marketing