Unternehmen & Konzepte
als Alleinstellungsmerkmal
ein so tolles Produkt, sie sollten damit zur
Kulinarikmesse Plaza Culinaria nach Freiburg
gehen und dem dortigen Feinschmeckerpublikum
vorstellen. Alexander Keck
produzierte 1000 Liter Trüffelbutter und
fuhr nach Freiburg. Bereits am Sonntagmittag
war das Produkt ausverkauft. Damit war
der Entschluss gefasst, einen Produktionsbetrieb
mit Trüffelspezialitäten aufzubauen. Er
wurde 2008 angemeldet.
Die Trüffelbutter, die immer noch zu den
Bestsellern gehört, bildete zwar die Basis,
aber bald folgten ein Trüffelöl und veredelte
Eines zeichnet aber alle Produkten aus: die
Trüffel. Sie werden von der Trüffelmanufaktur
bei verschiedenen Großhändlern eingekauft,
in Offingen gewaschen, gekocht und
pasteurisiert. „So gewährleisten wir, dass immer
die gleiche Trüffelmenge verarbeitet
wird und die Qualität stimmt“, erklärt Susanne
Backes-Keck. „Bei den verwendeten Trüffeln
handelt es sich auch stets um eine Mischung
aus mehreren Trüffelsorten und aus
unterschiedlichen Herkunftsregionen. Dadurch
können wir ganzjährig eine gleichbleibende
Geschmacksqualität erreichen. Bei
vielen Zutaten und Rohstoffen versuchen wir
möglichst regional einzukaufen“, ergänzt sie.
Zudem setzt das Unternehmen auf langjährige
Partnerschaften, „denn das sorgt neben
der guten Zusammenarbeit auch für hohe
Qualität und eine gesicherte Herkunft“, betont
sie.
Erklärungsbedürftige Produkte
Da sie mit der Plaza Culinaria gute Erfahrungen
gemacht hatte, nutzte die Trüffelmanufaktur
zunächst vor allem Verbrauchermessen
und Käsemärkte als Vertriebskanal. Nach
und nach wurde der Kontakt zum Lebensmitteleinzel
und Fachhandel aufgebaut.
Weinmessen, Warenbörsen und Fachmessen
kamen mit der Zeit hinzu, so dass die Trüffelmanufaktur
deutschlandweite Bekanntheit
erreichte und ihr Vertriebsnetz auch über die
Grenzen nach Österreich, der Schweiz,
Frankreich und die Benelux-Länder ausweiten
konnte.
Verbrauchermessen und Märkte nehmen
noch heute einen wichtigen Teil bei den Marketing
und Vertriebsaktivitäten ein. „Wir
besuchen immer noch rund 60 Veranstaltungen
pro Jahr. Trüffelprodukte sind erklärungsbedürftig,
deshalb haben wir für unsere
Auftritte auf Märkten und Messen zwei
Mitarbeiter, die deutschlandweit unterwegs
sind. Die Qualität der Märkte und Gespräche
spiegelt sich im Umsatz unseres Online-
Shops wider“, berichtet Susanne Backes-
Keck. Geblieben ist der Standort in Offingen.
Erst pachteten sie nur einen kleinen Teil,
doch mit dem stetigen Wachstum wurden
mehr Räumlichkeiten für Produktion, Lager,
Logistik und Verwaltung benötigt, so dass inzwischen
ein Großteil der früheren Metzgerei
von der Trüffelmanufaktur Göschle genutzt
wird.
Foto: Trüffelmanufaktur
Trüffel sind die Leidenschaft von Susanne Backes
Keck, die mit ihrem Mann Alexander die
Trüffelmanufaktur Göschle führt.
Auf die Frage, woher das Göschle im Namen
kommt, erzählt Susanne Backes-Keck, dass
sie und ihr Mann der Meinung waren, neben
der Firmierung als Trüffelmanufaktur noch
ein optisches Markenzeichen zu benötigen.
„Der Mund steht für den Genuss und so kam
die Idee des roten Mundes und der Bezeichnung
Göschle, einer schwäbischen Bezeichnung
für Mund“, erklärt Susanne Backes-
Keck. Da Fachhandel und Lebensmittel-
einzelhandel unterschiedlich angesprochen
werden möchten, ist die Trüffelmanufaktur
Göschle mit ihren Produkten auf den Fachhandel
ausgerichtet. Die LEH-Linie, die Susanne
Backes-Keck und ihr Team im vergangenen
Jahr vorgestellt hat, nennt sich
Trüffelkrone. Sie ist seitdem erfolgreich unterwegs
und trägt dazu bei, dass die Trüffelmanufaktur
anlässlich ihres zehnjährigen
Jubiläums zuversichtlich in die Zukunft
blickt.
Im Lebensmitteleinzelhandel werden die Erzeugnisse
unter dem Namen Trüffelkrone angeboten.
Da Trüffelprodukte erklärungsbedürftig
sind, stehen auch Verkostungen in den Märkten
auf dem Marketing-Fahrplan.
Foto: Marcus Baumann
In Offingen werden die Zutaten wie Hollandaise,
Butter oder Öl mit der hochwertigen Trüffelmischung
zusammengeführt.
Käsesorten. Doch nicht alle Produkte werden
in Offingen hergestellt. Teilweise werden
Grundprodukte eingekauft und in der Manufaktur
mit Trüffel zubereitet wie die Butter
oder das Öl. Andere werden als Auftragsproduktion
an andere Hersteller vergeben. So
wie die Trüffelsalami, die von einer Manufaktur
in Norddeutschland hergestellt, oder
auch der Trüffelschinken, der im Allgäu gefertigt
wird. Zu einem echten Bestseller hat
sich die Trüffel-Hollandaise entwickelt. „Sie
gehört inzwischen zu unseren umsatzstärksten
Produkten“, berichtet Susanne Backes-
Keck.
9/2018 Fleisch-Marketing 33