Top-Thema • Tiefkühlkost
Imposanter Anstieg
Die Lust der Bundesbürger
auf Tiefkühlkost wächst
kontinuierlich. Allerdings
gibt es auch Produktgruppen,
bei denen sich das Bild
differenzierter darstellt.
Mehr als 45 Kilogramm Tiefkühlprodukte
verzehrt jeder Bundesbürger
pro Jahr. Das ist ein guter
Grund, alljährlich am 6. März den „Tag der
Tiefkühlkost“ zu feiern. Als der damalige
amerikanische Präsidenten Ronald Reagan
den „Frozen Food Day“ 1984 ins Leben rief,
lag der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland
allerdings noch bei 17,2 Kilogramm. Diese
Zahlen unterstreichen eindrucksvoll den Erfolgsweg,
auf dem sich Tiefkühlkost mittlerweile
auch in der Bundesrepublik befindet.
Die Anfänge in Deutschland waren schwer,
denn während es in den USA bereits seit
1930 TK-Produkte im Handel zu kaufen gab,
dauerte es hierzulande gut 25 Jahre länger.
2500 Tiefkühltruhen standen 1956 im Lebensmittelhandel
Die Grafik macht die
positive Absatzentwicklung
von Tiefkühlkost
in den vergangenen
Jahren deutlich
– vor allem im Außer-
Haus-Markt.
bereit, um die Verbraucher
erstmals mit tiefgefrorenem Geflügel, Fisch,
Obst und Gemüse zu versorgen. Doch das
Sortiment fand in den Jahren immer mehr
Anhänger, was sich in einem kontinuierlich
steigenden Verbrauch von TK-Artikeln ausdrückte.
Ein Blick auf den Zehn-Jahresvergleich
macht allerdings deutlich, dass sich das Absatz
Wachstum verlangsamt hat. So stieg der
Gesamtmarkt in den vergangenen Jahren
zwar noch um 18,9 Prozent, aber vor allem
aufgrund des florierenden Außer-Haus-Geschäftes.
Im Lebensmittelhandel fiel der Anstieg
mit 7,4 Prozent deutlich geringer aus,
und einzelne Produktgruppen verloren sogar
an Boden – beispielsweise Fleisch. So
führte der Rückgang von 14,3 Prozent – trotz
des Plus von 9 Prozent im Außer-Haus-Markt
– zu einem Minus von 0,9 im Gesamtmarkt.
Nachdem TK-Fleisch im Handel zwischen
2007 und 2012 deutlich geschwächelt hatte
und – auch wegen der Finanzkrise und der
daraus resultierenden Zurückhaltung der
Verbraucher – von 193.152 auf 159.847 Absatztonnen
gesunken war, legte diese Produktgruppe
2013 wieder deutlich zu und
pendelte sich mit leichten Schwankungen bei
rund 165.000 Tonnen ein. Gewinner im
Zehn-Jahres-Vergleich ist vor allem die Pizza,
die im Lebensmittel von 237.979 auf 310.966
Tonnen und im Außer-Haus-Markt – allerdings
auf niedrigem Niveau – um 88,4 Prozent
zulegte.
22 9/2018 F leisch-Marketing