Editorial Fleisch-Marketing
3
Wurst in Bedienung
ist kein Selbstläufer!
Die Frische-Bedienungstheken der Supermärkte sind in der Regel das Profilierungsinstrument
Herausgeber/Chefredakteur Fleisch-MarketingIhr direkter
9/2018 F leisch-Marketing
schlechthin. Laufen die Bedienungstheken, sind hohe Kundenfrequenzen die
Folge, die sich natürlich auch auf die Gesamtumsätze der jeweiligen Märkte positiv auswirken.
Doch auch die Frischesortimente in SB, hier besonders Fleisch und Wurst, müssen
dem qualitativen Standard der Bedienungstheken Stand halten. Das haben die erfolgreichen
Edeka- und Rewe-Händler mittlerweile gelernt und nachjustiert. Somit sind auch
die SB-Truhen und Theken hervorragend aufgestellt und erzielen die angestrebte Marge.
Dieser Schritt in die richtige Richtung ist allerdings keine Hauruck-Aktion gewesen. Es bedarf
schon einiger Zeit, um hier auf die Erfolgsspur zu kommen. Ein gutes Beispiel hierfür
ist die derzeitige Kaufland-Entwicklung. Der Großflächendiscounter der Schwarz-Gruppe
hat sein Profil immer in leistungsstarken SB-Sortimenten gesehen. Durch die Erweiterung
– beispielsweise auf Fleisch und Wurst in Bedienung – wollte Kaufland den Rewe-
und Edeka-Kaufleuten Dampf machen. An 230 der insgesamt 655 Kaufland-Standorte
sind mittlerweile Bedienungstheken für Fleisch und Wurst installiert.
Doch es zeigt sich, dass Kaufland bei seinen Kunden damit noch nicht punkten kann.
In vielen Märkten ist der Umsatz bemerkenswert schwach, so dass sich die Frage stellt,
ob die Kaufland-Klientel sich mit diesem Angebot anfreunden kann. Die Kaufland-Kunden
sind es gewohnt, preiswerte Fleisch- und Wurst-Angebote aus den SB-Truhen und Regalen
zu nehmen. Die Einkaufsmotivation ist simpel: schnell und billig! Wertig aussehende
Bedienungstheken könnten ein Grund sein, warum Kaufland-Kunden sich schwer tun,
hier einzukaufen – auch weil sie befürchten müssen, hier mehr zu bezahlen als bei
den SB-Angeboten.
Und ob Kunden aus dem Rewe- und Edeka-Bereich sich zu Kaufland wagen, muss
sich noch zeigen. Denn die neuen Supermärkte mit ihren Frische-Abteilungen sind
eine Pracht und das Ergebnis zahlreicher Erfahrungsjahre. Wenn Kaufland auf dieses
Niveau kommen will, muss noch kräftig nachgearbeitet werden. Ob das realistisch
ist, bleibt abzuwarten!
Michael Jakobi
Weg zu unseren
Mediadaten u