Schwerpunkt • Altersspezifische Produkte
Im Rahmen
seiner nachhaltigen
Tegut bietet das Frischfleisch der Eigenmarke Bio ebenfalls im
Unternehmensausrichtung setzt
neuen Outfit an.
Netto beim Rinderroastbeef auf Flat-Skin.
Nachhaltige Lösung
Die Anforderung der Branche an Verpackungslösungen, die mehr Nachhaltigkeit bieten, wachsen stetig. Einerseits
sind dünnere und besser recycelbaren Mono-Materialien gefragt, um den Kunststoffabfall
zu reduzieren, andererseits darf es keine Einschränkung bei der Produktsicherheit geben.
Eine drastische Reduzierung von
Kunststoffen ist das Ziel, das der
Fleischkonzern Tönnies mit dem Einsatz
der neuen Frischeverpackung „Flat
Skin“ beim Tochterunternehmen Tillman’s
Convenience verfolgt. Beim Flat-Skin-Verfahren
wird das Packgut mit einer hochtransparenten
Skin-Barrierefolie direkt auf
einen besonders flachen Karton-Produktträger
geskinnt, der mit einer polymeren
Schutzschicht kaschiert ist. Nach der Produktentnahme
wird die dünne Kunststoffbeschichtung
vom Kartonträger abgezogen
und separat entsorgt.
In Zusammenarbeit mit den Industriepartnern
Sealpac und VG Nicolaus sei es den
Produktentwicklern gelungen, mit „Flat
Skin“ die beiden Anforderungen „höchste
Produktsicherheit“ bei „minimalem Kunststoffanteil“
unter einen Hut zu bringen, erklärt
Tillman‘s-Geschäftsführer Jörn Evers.
„Wir versiegeln unter High-Vakuum, was
eine verlängerte Haltbarkeit mit sich bringt.
Die Peel-Ecke sorgt für ein ausgezeichnetes
Öffnungsverhalten. Die zusätzliche Recycling
Ecke ist wie die Peel-Ecke ein Funk-
tionsdetail, mit dem Folie und Karton kinderleicht
voneinander gelöst werden. Dies
sorgt für die sortenreine Trennung der Verpackungsbestandteile“,
erläutert Evers.
Das Schweizer Familienunternehmen Bigler
aus Büren an der Aare setzt ebenfalls auf
Flat Skin. Dank des neuen Konzeptes könne
man den Verbrauch im Vergleich zu seinen
herkömmlichen Verpackungen um 55 Prozent
senken, heißt es bei Bigler. Überdies
überzeuge Flat Skin im Vergleich zu bisherigen
MAP-Verpackungen mit einer längeren
Haltbarkeit. Diese ergebe sich durch das
hohe Vakuum beim Versiegeln, betonen die
Schweizer.
Und auch der Handel hat die neuen Flat-
Skin-Verpackungen entdeckt. So bietet Tegut
das Frischfleisch der Eigenmarke Bio und in
Kürze auch das der Qualitätsmarke Landprimus
in neuen Outfit an. „Es wird 75 Prozent
weniger Kunststoff als bei herkömmlichen
Kunststoffverpackungen verbraucht“, sagt
Tegut-Einkäuferin Tina Mc Cormack, die darüber
hinaus die sortenreine Trennung lobt.
Seit dem 11. Juni ist die Flat Skin auch im
Discount zu finden: Netto verkauft das Eigenmarkensortiment
Rinderroastbeef in der
neuartigen Verpackung. Im Rahmen sei-
ner nachhaltigen Unternehmensausrichtung
verfolge Netto das Ziel, seinen ökologischen
Fußabdruck kontinuierlich zu reduzieren,
heißt es zur Erklärung. „Dazu zählt auch, die
Verpackungen unserer Eigenmarken nachhaltiger
zu gestalten und den Anteil optimierter
Verpackungen im Eigenmarkensortiment
kontinuierlich zu erhöhen“, betont
Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation
von Netto Marken-Discount.
Tillman’s
favorisiert die
Flat-Skin-Ver-
packung mit
Recycling-Ecke.
26 8/2018 F leisch-Marketing