Trends & Märkte
Der Onlinehandel mit
Lebensmitteln führt in
Deutschland ein Nischenda-
sein. In anderen Ländern
kaufen Kunden schon deutlich
mehr Lebensmittel im Netz,
wie die EHI-Studie „Lebens-
mittel E-Commerce 2018“
zeigt. Interessant ist auch
ein vergleichender Blick auf
das Online-Angebot von
frischen Nahrungsmitteln.
Das Angebot an Lebensmitteln im Internet
ist mittlerweile in den meisten
Ländern äußerst vielfältig. Doch bei
frischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse,
Fleisch oder Käse gibt es deutliche Unterschiede.
Im Vereinigten Königreich haben
zwei Drittel frische Lebensmittel im Sortiment.
In den USA sind es 60 Prozent. Frankreich
und Spanien teilen sich Platz drei mit
50 Prozent. Trotz einer hohen Abdeckung
mit Lebensmittelgeschäften in Deutschland
– mehr als 37.000 sind es aktuell im gesamten
Bundesgebiet – bieten auch hierzulande
50 Prozent frische Lebensmittel im Netz an.
In den Niederlanden liegt der Frischeanteil
bei 40 Prozent. Noch viel Luft nach oben gibt
es in Österreich, der Schweiz, Italien und
Kanada.
Große länderspezifische Unterschiede
konstatiert die Studie, in der die 15 umsatzstärksten
Lebensmittel-Onlineshops in zehn
Ländern analysiert wurden, auch bei den
Umsätzen. In Deutschland liegen amazon.de
und hellofresh.de mit 100 bis 200 Millionen
Euro Umsatz an der Spitze. E-Food Rewe.de
Deutliche
Differenzen
Bei den umsatzstärksten Online-Lebensmittelhändlern in Deutschland liegen amazon.de und hellofresh.
de an der Spitze. Auf dem dritten Platz folgt rewe.de.
landet mit einem Umsatz von 50 bis 100 Millionen
Euro dahinter. Im Vereinigten Königreich
können die Online-Lebensmittel-Händler
im Vergleich dazu auf eine sehr viel
kauffreudigere Bevölkerung bauen. Mit asda.
com, sainsburys.co.uk und tesco.com erreichen
drei Shops die größte Umsatzklasse von
500 bis 1000 Millionen Euro und zwei weitere
rangieren in der Umsatzklasse 200 bis 500
Millionen Euro – obwohl das Land über eine
um 17 Millionen kleinere Bevölkerung verfügt
als Deutschland.
im Vergleich zu 2016. Das Umsatzwachstum
beruht hauptsächlich auf Discounter
(Umsatzplus im Jahr 2017: 2,5 Milliarden
Euro netto) und Supermärkte (1,8 Milliarden
Euro). Die Umsätze der SB-Warenhäuser
und übrigen Lebensmittelgeschäfte
sind nahezu konstant geblieben. Umfassende
Daten zum Handel wie Kosten- und Leistungskennzahlen,
Strukturdaten und Umsatzzahlen
sind in der neuen Ausgabe
n Zahlen und Fakten
zum Lebensmittelhandel
Die positive Entwicklung im deutschen Lebensmitteleinzelhandel
spiegelt sich auch
in den aktuellen Umsatzzahlen wider. So
erwirtschafteten die Lebensmittelgeschäfte
in Deutschland 2017 insgesamt 158,3
Milliarden Euro Nettoumsatz. Das bedeutet
eine Steigerung um 4,7 Milliarden Euro
In Frankreich sind die Umsätze ähnlich wie in
Deutschland. Hier haben die zwei umsatzstärksten
Shops, auchan.fr und monoprix.fr,
jeweils 100 bis 200 Millionen Euro erwirtschaftet.
Amazon.fr folgt dahinter mit einem
Umsatz von 50 bis 100 Millionen Euro. Bei
unseren niederländischen Nachbarn hat
ah.nl die Nase vorn und erreicht mit 200 bis
500 Millionen Euro Umsatz die zweitgrößte
Umsatzklasse. Mit 50 bis 100 Millionen Euro
Umsatz folgt gall.nl. Drittstärkster Shop ist
plus.nl mit 20 bis 50 Millionen Euro Umsatz.
„Handel aktuell 2018“ des EHI
Retail-Institute nachzulesen.
Das Buch präsentiert auf 384
Seiten Struktur- und Leistungskennzahlen
des Einzelhandels
in Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Der
Preis liegt bei 52 Euro plus
Mehrwertsteuer und ist beim EHI unter
www.handelsdaten.de zu bestellen
8/2018 Fleisch-Marketing 13