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Sie ermöglichen uns
eine Einschätzung
zu Einstreu, Klima,
Futter, Darmge-sundheit,
Her-denmanagement
zu geben. Die
Mortalität im Be-stand
lässt Rück-schlüsse
auf den
Gesundheitszustand
der Herde zu, sollte
aber auch in Verbindung
z. B. mit dem Antibiotika-einsatz
gesehen werden.
Wie können die Auswertungen der Indi-katoren
Fußballengesundheit und Mor-talität
in der Praxis genutzt werden?
Zunächst kann anhand der identifizier-ten
Indikatoren die Situation in einzelnen
Beständen ermittelt werden. Zudem kön-nen
Veränderungen und Entwicklungen
über die Zeit verfolgt werden. Jeder Tier-halter
sollte die Möglichkeit erhalten, ak-tuelle
Ergebnisse
mit denen vor-angegangener
Mastdurch-gänge
zu
vergleichen
und zukünftig
auch Verglei-che
mit ande-ren
Betrieben
durchzuführen.
Betriebe mit auf-fälligen
Ergebnissen
können durch den Sys-temträger
identifiziert und
ggf. eine Beratung der Betriebe
veranlasst werden.
Die angesprochene Studie wurde aus-schließlich
für Puten durchgeführt. Was
muss bei den Hähnchen berücksichtigt
werden?
Vom Grundsatz her gelten für Hähnchen
die gleichen Anforderungen wie für Pu-ten.
Die Beurteilung der Fußballenge-sundheit
Geflügel
Poultry
und die Bildung von Scores kön-nen
ähnlich erfolgen. Der wesentliche
Unterschied besteht darin, dass Hähn-chen
deutlich kürzer gehalten werden.
Welche besonderen Erfahrungen haben
Sie bei der Erfassung und Auswertung
der Befunddaten gemacht?
Die Erfassung der Fußballengesund-heit
ist zwischen den Schlachtbetrie-ben
derzeit nicht vergleichbar, da die
Technik nicht identisch ist. Deshalb
müssen gerade bei einer Befunderhe-bung
über kameragestützte Systeme
Mindestbedingungen vereinbart und
umgesetzt werden. Zudem gibt es jah-reszeitlich
bedingte Unterschiede bei
den Ergebnissen, beispielsweise in Be-zug
auf die Mortalität (Hitzestress) oder
zu Fußballenveränderungen (hohe Luft-feuchtigkeit).
Dies muss in Zukunft bei
vergleichenden Auswertungen berück-sichtigt
werden. Der Faktor Jahres-zeit
ist oft größer als andere Faktoren.
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