SUPERMARKT DER ZUKUNFT • SCHWERPUNKT
Award für „Green Farming-Supermarkt”
Mit dem „Red Dot Award: Best of the Best“ in der Kategorie „Brands & Communication
Design 2022“ ist der „Rewe Green Farming-Supermarkt“ in Wiesbaden-Erbenheim ausgezeichnet
worden. Laut der Jury überzeugt der Markt mit seiner sehr guten Gestaltungsqualität
und der kreativen Leistung. Der bereits vielfach prämierte Bau verbindet modulare
Architektur mit nachhaltiger Bauweise und Betreibung. Außerdem dient eine
aquaponische Dachfarm der Erzeugung von Lebensmitteln mitten in der Stadt. Zusammen
mit der besonderen Raum- und Innengestaltung, dem Design, der Zusammensetzung
des Sortiments sowie der Wareninszenierung hat der Prototyp für die Rewe-Supermärkte
der Zukunft auch die Designerbranche für sich gewonnen.
Das österreichische Handelsunternehmen Spar
schaltet die Werbe- und Außenbeleuchtungen
nur noch kurz vor und nach den Marktöffnungszeiten
ein, um Energie zu sparen.
und Energieeffizienz
schon nach dem Einscannen am Regal in die
Einkaufstaschen gelegt werden können.
Auch Edeka-Konkurrent Rewe hat kürzlich
einen Flagship-Store eröffnet, in dem der
Schwerpunkt auf dem Frischeangebot liegt.
So hat die Mega-Filiale in Olching bei München
nach dem mehrjährigen Umbau bei laufendem
Betrieb die bisherige Selbstbedienungs
Präsentation bei Fleisch und Wurst
durch großzügige Bedienungstheken mit
handwerklicher Eigenproduktion ersetzt.
Auch die Fisch-Theke – laut Unternehmensangaben
die längste in Bayern – fällt aus dem
Rahmen, denn es wird selbst geräuchert.
Ebenfalls neu ist der Gastrobereich: Im „Deli
am Markt“ gibt es einen Imbiss mit täglich
wechselnden Gerichten.
Möglich wurde die Umstrukturierung,
weil das Nonfood-Angebot zugunsten der
Frische verkleinert wurde. Entstanden ist ein
Markt mit einer Verkaufsfläche von 9500
und einer Getränkeabteilung von 1500 Quadratmetern,
dessen Sortiment etwa 45.000
Artikel umfasst und der nach Unternehmensangaben
zu den modernsten in
Deutschland zählt. Dazu trägt auch die Bezahlzone
bei. Neben den Sitzkassen stehen
den Kunden sechs SB-Kassen für kleinere,
schnelle Einkäufe zur Verfügung. Außerdem
besteht die Möglichkeit, mit „Scan & Go“ die
Artikel am Regal mit dem Handy oder mit
markteigenen Geräten zu scannen und abzurechnen.
Verbesserte Ökobilanz
Das Olchinger Center hat sich aber nicht nur
optisch und auf der Sortimentsebene verändert.
Unterschiedliche technische Lösungen
greifen ineinander, um die Ökobilanz zu verbessern.
Wie das Unternehmen berichtet,
sind die Kühl- und Tiefkühlanlagen modernisiert
worden. Ihre Abwärme werde zur Wassererwärmung
in der Metzgerei genutzt. Die
gesamte Technik werde durch eine übergeordnete
Gebäudeleittechnik vollautomatisch
geregelt und gesteuert, um möglichst effi-
zient und ohne Eingriffe der Mitarbeiter zu
arbeiten. Darüber hinaus stehen den Kunden
auf den Parkplätzen acht Zapfsäulen für
E-Autos sowie eine Fahrrad-Aufladestation
zur Verfügung, um das Einkaufserlebnis abzurunden.
Der Kundenwunsch nach Bequemlichkeit,
Wohlfühlatmosphäre und Attraktivität stößt
aber auch an Grenzen. Denn die Forderung
nach Energieeinsparung wird in der augenblicklichen
– von dem Ukraine-Krieg geprägten
– Situation nachdrücklicher. Das österreichische
Handelsunternehmen Spar hat sich
beispielsweise entschieden, die Werbe- und
Außenbeleuchtungen nur noch kurz außerhalb
der Marktöffnungszeiten einzuschalten.
Bisher waren sie je nach Tageslicht ab 6 und
bis maximal 22 Uhr in Betrieb. Mit der reduzierten
Beleuchtung erwartet Spar insbesondere
im Winter eine Stromeinsparung von
jährlich einer Million Kilowattstunden, was
einem Jahresstromverbrauch von 250 Haushalten
entspricht.
„Bisher hatten wir unsere Leuchtreklamen
abends länger beleuchtet. In Zeiten von
Energieeinsparungen ist das nicht mehr zeitgemäß“,
sagt Hans K. Reisch, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender von Spar. „Ab sofort
ist die Außenbeleuchtung der Spar- und
Eurospar-Märkte nur mehr 30 Minuten vor
und nach Öffnung eingeschalten und auch
nur dann, wenn nicht ohnehin genug Tages-
10/2022 Fleisch-Marketing 15