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Herausfordernde Zeiten
pa ein, unter anderem Angus-, Waygu-
und Simmentaler Rinder, wie Produk-
tionsleiter Chris Moens bei der Betriebsführung
erklärte. Was nicht in Belgien
bleibt, wird hauptsächlich nach Frankreich
und in die Niederlande exportiert.
Und was ist mit Deutschland? Bislang
stände Unternehmen aus dem Nachbarland
nicht auf der Kundenliste, aber „Never
say never“, meinte Moens.
Was den Ganda-Schinken so besonders
macht? Seine Produktion ist ein komplett
natürlicher Prozess, bei dem es vor allem
auf die richtigen Bakterienstämme bei der
Reifung ankommt. Der Produktionsleiter
gibt sich traditionsbewusst: „Würden wir
dasselbe Produkt an einem anderen
Standort herstellen, bekämen wir wahrscheinlich
ein anderes Produkt.“ Trotz aller
traditionellen Werte ist Corma ein Un-
Trotz hoher Automation benötigt Van Bogaert noch immer rund 100 Fachkräfte für die Zerlegung
von Schweineschinken.
Polen hat Deutschland 2021 an der Spitze als wichtigstes Zielland für belgische Fleischexporte abgelöst.
Mit einer aktuellen Kapazität von 1000
Tonnen pro Woche ist Van Bogaert sowohl
für kleinere als auch für größere
Partner eine passende Adresse in Belgien,
wenn es um entbeinte Schinkenteile
geht. Vor zwei Jahren wurde aus dem
Nichts eine hochmoderne Produktionsstätte
aus dem Boden gestampft. Dort
sind heute etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt,
wie Exportmanager Olivier Van Bogaert
erklärte. Der Betrieb mit extrem
hohem Automatisierungsgrad macht einen
Umsatz von rund 35 Millionen Euro
– mit steigender Tendenz. Zusammen mit
seinem Bruder Jan und dessen Gattin
Kristien leitet Olivier Van Bogaert das
Unternehmen im Rahmen einer Kooperation
mit der Belgian Pork Group, einem
Netzwerk aus acht belgischen Unternehmen.
Zum Abschluss des Round Table regte
Michael Gore, Managing Director des
Verbandes der belgischen Schlachthöfe
und Zerlegebetriebe (FEBEV), mit pro-
vokanten Thesen eine Diskussion an.
Vor allem die Produzenten von Fleisch-
alternativen kritisierte Gore, „weil ihr
Wording nicht ehrlich ist.“ Sie würden die
Namen von Fleischprodukten benutzen,
ohne sich an deren strenge Produktionsregeln
zu halten. Die Diskussion um das
Tierwohl sorge für zusätzlichen Druck
auf die Fleischindustrie, ebenso aktuelle
Anforderungen der Lebensmittelsicherheit
sowie Umwelt-, Transparenz- und
Nachhaltigkeitsauflagen. Hinzu käme,
dass man nicht wissen könne, wie sich
die Inflation und der Ukrainekrieg entwickeln
werden. Und die Afrikanische
Schweinepest sei auch noch nicht ausgestanden.
Sein Vorschlag: „Wir brauchen Promotion,
weil die Konsumenten weit weg davon
sind zu wissen, was die Fleischindustrie
wirklich macht.“ Das Fazit von
Michael Gore passte zur Veranstaltung:
„Ich würde sagen, dass bei uns sehr wohl
Musik drin ist, aber wir leben in herausfordernden
Zeiten.“
ternehmen auf der Höhe der Zeit. Ein
Beispiel: Das verwendete Wasser wird recycelt
und in ein Solarsystem eingespeist,
wie Geschäftsführerin Valerie Cornelis erläuterte.
Und damit können auch die explodierenden
Energiepreise etwas eingehegt
werden.
Zweite Station war Van Bogaert BVBA in
Temse. Dabei handelt es sich um ein wachsendes
Familienunternehmen, das sich auf
das Entbeinen und Zerlegen von Schweineschinken
nach Kundenvorgaben spezialisiert
hat. Eine moderne Infrastruktur
und ein komplett integriertes ERP-System
sichern den Kunden Qualität, Flexibilität
und Rückverfolgbarkeit.
10/2022 Fleisch-Marketing 13