Unternehmen & Konzepte
Regionales Färsen-Programm
Mit einem regionalen Markenprogramm
belebt Vion in Bad
Bramstedt die Renaissance
der Färse im norddeutschen
Lebensmitteleinzelhandel sowie
in der gehobenen Gastronomie.
Das Potenzial von Färsenfleisch sieht
Vion in einer Nische für Gourmets. Denn
durch das langsamere Wachstum bilden Färsen
sehr ausgeprägte und gleichzeitig besonders
feine Fetteinlagerungen. Diese Mar-
morierung macht das Fleisch der ge-
schlechtsreifen Kuh, die noch nicht gekalbt
hat, aromatischer, zarter und saftiger als anderes
Rindfleisch. Der Geschmacksträger
Fett kann besser wirken, da er hervorragend
im Muskelfleisch verteilt ist.
Wegen dieser Eigenschaften baut Vion in
Bad Bramstedt jetzt ein Markenprogramm
auf, mit dessen Produkten das Unternehmen
ausgesuchte Handels- und Gastronomiepartner
der Region beliefern wird. Unter
der eingetragenen Marke „Wat’n Rind“ werden
nur Mäster aus Schleswig-Holstein sowie
den angrenzenden Regionen akzep-tiert,
die den Schlachtbetrieb in Bad Bram-stedt
mit Färsen der Handelsklassen E/U/R sowie
den Fettstufen 2+/3 und 4 beliefern können.
Die Tiere werden nicht älter als 28 Monate
sein, zwischen 280 und 380 Kilo-gramm wiegen
und über ein Bonussystem mit den Landwirten
abgerechnet.
Jedes Pro-
dukt von der
Knochenware
über das Flank-
steak bis zum
Entrecôte bekommt
ein Etikett,
so dass
„Wat’n Rind“
als Marke
sichtbar wird.
Mit dieser Marke biete man eine innovative
Möglichkeit, Schleswig-Holsteiner Premium-
Rindfleisch von der deutschen Färse, in einer
geschlossenen Lieferkette zu vermarkten,
betont David De Camp. „So gewährleisten gerade
regionale Ketten unter Einbezie-
hung örtlicher Landwirte die Balance einer
nachfrageorientierten Lebensmittelproduk-
tion und tragen dem zunehmenden Nachhaltigkeitsbewusstsein
unserer B-2-B-
Kunden und Verbraucher Rechnung”, erklärt
der COO der Business Unit Beef von Vion
weiter.
Mehr Transparenz bei Bio-Eigenmarken
Verbraucher verlangen zunehmend
Transparenz sowie verlässliche
Auskunft über die Herkunft
und Qualität von Erzeugnissen.
Bei Fleisch- und Milchprodukten
der Eigenmarke „Rewe Bio“ haben
Kunden nun die Möglichkeit, diese
Informationen zu erhalten.
Im Rahmen eines Pilotprojekts werden
schrittweise insgesamt 36 Bio-Fleisch- und
26 Bio-Milchartikel integriert. Damit schafft
der Lebensmitteleinzelhändler noch mehr
Transparenz. Möglich wird dies durch den
Einsatz der cloudbasierten Lösung „ftrace“.
Die gleichnamige Tochtergesellschaft von
GS1 Germany hat eine neutrale Plattform zur
chargengenauen Rückverfolgbarkeit von
Produkten entwickelt und kürzlich mit Blick
auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
um ein Modul erweitert. „Mit dem neuen Modul
‚Transparency‘ schließen wir den Kreis
von Rückverfolgbarkeit und Verantwortung.
So werden wir sowohl den Anforderungen
zur Nachhaltigkeit in Unternehmen als auch
dem gesellschaftlichen Konsens gerecht“,
sagt Mark Zeller, Lead F-Trace.
Über einen QR-Code auf der jeweiligen
Produktverpackung gelangen Verbraucher
zu einer Online-Plattform. Dort können sie zu
jeder Zeit produktindividuelle Angaben beispielsweise
Bei ausge-
wählten Ei-
genmarken-
produkten
gewährleis-
tet Rewe die
Rückverfolg-
barkeit von
der Erzeu-
gung bis
zum Regal.
über Herkunft, Haltungs- oder
Produktionsmethoden abrufen. Dadurch
werden Informationen transparent und
chargengenau sichtbar. Bei Bio Hähnchen-
Schenkel kann man zum Beispiel nach-vollziehen,
in welchen Betrieben das Tier geschlachtet,
zerlegt und verarbeitet wurde.
Weitere Identitätsdaten zur Rückverfolgbarkeit
einzelner Produktionsstufen sowie
die Haltungsformkennzeichnung ergänzen
die nutzerfreundlichen Portalinhalte.
8/2022 Fleisch-Marketing 31