Trends & Märkte
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Fleisch genießt
hohen Stellenwert
Laut einer Studie, die GfK Belgium
und Ivox im Auftrag von Vlam durchgeführt
haben, konsumieren 17 Prozent
der Belgier nahezu täglich Fleisch.
Bei acht Prozent der Bevölkerung steht
dagegen nicht jede Woche Fleisch auf dem
Speisezettel und vier Prozent verzichten
komplett darauf. 75 Prozent der Belgier
essen regelmäßig Fleisch, setzen aber auf
eine abwechslungsreiche Ernährung, in
der auch Fisch und vegetarische Kost ein
Platz eingeräumt wird.
Suche nach Abwechslung
Es gibt nach der Untersuchung drei
Hauptgründe, weshalb der Belgier Fleisch
gegenüber alternativen Eiweißquellen
den Vorzug einräumt: Erstens punktet es
durch seinen Geschmack. Zweitens spielt
der Nährwert eine Rolle, denn es liefert
wichtige Nährstoffe, die zu einer gesunden
Ernährung beitragen. Drittens ist der
Fleischverzehr tief mit den Ernährungsgewohnheiten
verwurzelt.
Die Studie zeigt zudem, dass 90 Prozent
der Belgier keine Vorbehalte gegenüber
Fleisch haben, aber die Abwechslung mit
Fisch und vegetarischen Gerichten suchen.
Darüber hinaus gibt nahezu jeder
Dritte an, seinen Fleischkonsum aufgrund
der Klimaproblematik unter die Lupe zu
8/2022 Fleisch-Marketing
nehmen. Tierleid wird hauptsächlich von
den Menschen thematisiert, die selten
oder nie Fleisch konsumieren.
Zwischen 2014 und 2018 ist der Verzehr
der belgischen Privathaushalte von
Rot- und Geflügelfleisch jährlich um drei
Prozent, 2018 um zwei Prozent und 2019
um ein Prozent gesunken. Demgegenüber
standen jedoch ein wachsender Außer-
Haus-Verzehr sowie ein steigendes Interesse
an Convenience-Produkten, die nicht
im Verzehr der Privathaushalte berücksichtigt
werden. Infolge der Corona-Pandemie
und der damit verbundenen restriktiven
Maßnahmen kletterte der Kon-
sum in den eigenen vier Wänden in die
Höhe, während der Außer-Haus-Verzehr
rückläufig war. 2021 registrierte GfK Belgium
einen Pro-Kopf-Verzehr von 28,4 Kilogramm
Rot- und Geflügelfleisch, das
sind neun Prozent mehr als 2019.
Mengenmäßig bleibt frisches Geflügelfleisch
mit einem Pro-Kopf-Verzehr von
8 Kilogramm die wichtigste Kategorie, gefolgt
von gemischtem Frischfleisch mit 6,3
Kilogramm, frischem Schweine- (5,4 Kilogramm),
Rind- (4,6 Kilogramm) sowie
sonstigem Frischfleisch mit 2,7 Kilogramm.
Tiefgekühltes Fleisch und Geflügel
kam auf 1,5 Kilogramm.
Die Hard-Discounter Aldi und Lidl ha-
ben zwischen 2017 und 2020 Marktanteile
auf dem belgischen Frischfleischmarkt
gewonnen. Dieser Trend wurde durch Covid
19 beschleunigt. Während 2017 noch
knapp zwölf Prozent des Frischfleisches
über die Hard-Discounter verkauft wurden,
waren es 2021 bereits 17 Prozent.
Diese Entwicklung ging vor allem zu Lasten
der größeren Supermärkte, die mit einem
Volumenanteil von gut 48 Pro-zent
aber weiterhin die wichtigste Ein-kaufsquelle
für Frischfleisch bleiben. Der ECommerce
im Frischfleischbereich bleibt
mit einem mengenmäßigen Anteil von 1,6
Prozent eine Nische.
Gestiegener Konsum
Neben dem Frischfleischverzehr hat GfK
Belgium den Konsum von Fleischwaren
untersucht. Dabei hat sich herausgestellt,
dass die belgischen Privathaushalte in der
Corona-Pandemie verstärkt auf Fleischwaren
zurückgegriffen haben. Insgesamt
wurden 2021 pro Kopf 10,8 Kilogramm
Fleischwaren verzehrt. Während Fleischwaren
auf Geflügelfleischbasis sowie Salami
stärker nachgefragt waren, landeten
roher und gekochter Schinken weniger
häufig im Einkaufskorb.
Verzehrgewohnheiten d Die wichtigste Protein- er Belgier
quelle der Belgier ist und
bleibt Fleisch. Geschmack,
Nährwert und traditionelle Essgewohnheiten
sind
die Hauptgründe, weshalb
unsere westlichen Nachbarn
verstärkt zu Fleisch greifen.
Die Grafik zeigt, dass Fleisch bei den Belgiern hoch im Kurs steht, denn bei 92 Prozent stehen mindestens
einmal in der Woche Produkte aus dieser Nahrungsgruppe auf dem Tisch.