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DAS „ABC“ DES EINKAUFS
Die ABC-Analyse als kleines 1x1 der Datenauswertung gibt einen schnellen und guten Überblick, wo nachjustiert
werden muss, um die Kosten zu senken, die den größten Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben.
Gestiegene Preise machen generell vie-len
Betrieben aktuell zusätzlich zu den
Herausforderungen rund um Corona
zu schaffen. Auf der Suche nach Stellschrau-ben
für eine Kostenreduzierung sollte man
auch den Einkauf prüfen. Denn hier lassen
sich dauerhafte Maßnahmen schnell ermitteln,
anschaulich gegenüberstellen und kurzfristig
umsetzen. Die verbesserten Einkaufskonditi-onen
haben direkten Einfluss auf die Renta-bilität
des Unternehmens
oder Betriebs. Die
Arbeit im Einkauf besteht aus der Beschaffung
von Waren (Fleisch, Gewürze, Gemüse etc.)
oder Dienstleistungen (Reinigung, Instandhal-tung,
etc.). Diese sollten in der gewünschten
Qualität, der bestellten Menge, zum bestmög-lichen
Preis und zur benötigten Zeit vor Ort
sein.
Im Wesentlichen gibt es fünf Möglichkeiten
um den Einkaufspreis zu verbessern, die im
Folgenden näher erläutert werden:
Faktoren, die sich weniger auf die Rentabilität
auswirken, sondern auf die Liquidität.
2. BÜNDELUNG VON BEDARFEN
Beim Zusammenfassen von Einkaufsvolumen
auf einen Lieferanten gilt es Vor- und Nach-
teile abzuwägen. Der Lieferant bietet einerseits
Top-Konditionen, je mehr bei ihm bestellt wird.
Andererseits begibt sich der Betrieb in eine
Abhängigkeit und der ständige Preisvergleich
mit anderen fehlt. Sollte es zu Warenengpäs-sen,
Qualitätsproblemen oder einer Insolvenz
kommen, gibt es kurzfristige Schwierigkeiten.
Schnelle Lösungen, um partnerschaftliche
Lieferantenbeziehungen aufzubauen sind
möglich, bleiben aber leider die Ausnahme.
Bei frischen Lebensmitteln haben sich zwei
oder drei Lieferanten je Warengruppe etabliert
und sind verbreitet. So entsteht stetiger Wett-bewerb,
es bleibt übersichtlich und das Risiko
ist verteilt. Bei einem Ausfall entstehen keine
Ansatzpunkt Einkaufspreis
Nachverhandlungen mit Bestandslieferanten
Bündelung von Bedarfen auf einen
Lieferanten
Konsequente, regelmäßige
Ausschreibungen
Schaffung von Transparenz (ABC-Analyse)
Einbeziehung mehrerer Lieferanten
1. NACHVERHANDLUNGEN
Dies ist das einfachste und schnellste Mittel,
um die Einkaufskonditionen zu verbessern.
Abgesehen vom Preis gibt es dabei noch an-dere
Faktoren, die mit dem Lieferanten ver-einbart
werden können, wie Jahresrückvergü-tung,
längere Zahlungsbedingungen oder ein
Skonto. Einige Industriepartner zahlen, rück-wirkend,
je nach Umsatz einen Werbekosten-zuschuss.
Hierbei handelt es sich um indirekte
BETRIEBSFÜHRUNG
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/Rosch