und -theken in den Filialen digital zu erfassen,
zu dokumentieren und auszuwerten“, erklärt
Geschäftsführer Jörg Viehmann. Sowohl ein-fache
Daten – etwa das Licht ist an/aus – als
auch skalierbare Daten wie Temperaturen in
einzelnen Kühlaggregaten. Bei der Unter- bzw.
Überschreitung festgelegter Grenzwerte sollte
automatisiert eine Benachrichtigung via SMS
oder E-Mail an zuständige Mitarbeiter versen-det
werden, die dann weitere Maßnahmen
einleiten können: z. B. ein nicht ausgeschal-tetes
Licht in der Filiale in Berlin per Fern-steuerung
aus Stendal abschalten oder – der
wichtigste Anwendungsfall – einen Techniker
losschicken, der sich um die Reparatur eines
Kühlaggregats kümmert, um dafür zu sor-gen,
dass die Ware nicht verdirbt. Eine
Lösung von der Stange gab es für
den ambitionierten Plan Jörg
Viehmanns nicht. Daher ent-wickelte
der Geschäftsführer
und studierte Informatiker
sie selbst. Nun galt es, die
passende Hard- und Soft-ware
zu finden, um die Lö-sung
auf Basis des Internet
of Things-Gedanken zu rea-lisieren.
DIE LÖSUNG
Als Hardware kommen Speicher-programmierbare
Steuerungen (SPS)
von Siemens zum Einsatz. Für die Ablei-tung
der Maschinendaten der Kühlaggregate
in eine SQL-Datenbank nutzt Altmärker die
Communication-Data-Bridge CoDaBix. Um
diese Daten zu dokumentieren, auszuwerten
und zu visualisieren, wurde eine Analysesoft-ware
benötigt. „Wir nutzen seit über fünf Jah-ren
Qlik für die Filialauswertung nach Profit-centern
sowie für Analysen im Einkauf, Verkauf
und für die Arbeitszeiterfassung“, berichtet
der Geschäftsführer. „Sowohl was die Flexibili-tät
der Analysen betrifft als auch hinsichtlich
der Auswertungsgeschwindigkeit und visuel-len
Darstellung der Abfrageergebnisse hat
uns Qlik überzeugt“, lobt er.
IT-Partner des Projekts war die auf ganzheit-liche
Lösungen spezialisierte Modus Consult
AG. Auch für das Internet of Things-Projekt
holte sich Jörg Viehmann den Qlik Elite So-lution
Provider an Bord. „Es gibt viele Soft-warehäuser,
bei denen man schnell die eier-legende
Wollmilchsau verkauft kriegt – aber
wenn Hürden auftauchen, ist keiner mehr da.
Bei Modus Consult ist das anders. Der Service
und Dienstleistungsgedanke der Mitarbeiter,
mit denen ich dort zu tun habe, ist sehr aus-geprägt.
Deshalb war klar, dass wir auch die-ses
Projekt gemeinsam als Partner und Qlik als
Software umsetzen werden“, bekräftigt er.
EINSATZBEREICHE UND NUTZEN
Rund 20 Messwerte aus jeder Filiale werden im
Pullverfahren per Internet Protocol (IP) abge-zogen.
Die Aktualisierung erfolgt im Fübf-Mi-nuten-
Takt. „Die Störungen in Kühlaggregaten
können vielfältiger Natur sein. Deshalb lesen
wir unterschiedliche Leistungsdaten zur so-genannten
‚warmen‘ bzw. der ‚kalten Seite‘
der Kühlmaschine aus“, erläutert Jörg
Viehmann. „Wir können aus diesen
Daten erkennen, ob etwa eine
Hochdruckstörung vorliegt, de-
ren Ursache in der Regel
ein verstopfter Luftfilter ist.
Oder ob eine Niederdruck-störung
vorliegt, die durch
ein defektes Ventil oder ein
leckgeschlagenes Kältemit-tel
ausgelöst wird. Auch im
Falle eines Motorschadens
erhalten wir entsprechende
Störsignale. Der diensthabende
Techniker wird sofort durch Qlik
per SMS bzw. E-Mail darüber infor-miert,
in welcher Filiale welche Art von
Störung vorliegt, und kann das Problem behe-ben.
Wir halten sowohl Ersatzteile auf Lager als
auch ganze Ersatzmaschinen“, erläutert er.
„Mit Qlik arbeiten wir wirtschaftlicher, weil wir
Störungen in den Kühlaggregaten frühzeitig
entdecken und beseitigen können – bevor es
zu kostenintensiven Ausfällen kommt”, betont
er. So können sofort Maßnahmen eingeleitet
werden, bevor Folgeschäden entstehen, die
im schlimmsten Fall dazu führen, dass die
komplette Ware entsorgt werden muss. An-hand
dieser Lösung liegen die gesammelten
Daten zudem jederzeit für Auswertungen
und Beweisführungen vor. Das spart Zeit und
Ressourcen, die noch ggf. gesondert gemana-ged
werden müssten. So ist das Unternehmen
stets auskunftsfähig, wenn Prüfungen seitens
des Veterinäramts vorgenommen werden.
Und das auch rückblickend – denn dokumen-tiert
werden auch Daten aus vergangenen
Jahren. www.altmaerker.de
Foto: Altmärker Fleisch- und Wurstwaren
KONZEPT
ALTMÄRKER FLEISCH- U. WURSTWAREN
– HANSESTADT STENDAL
Aus einem handwerklichen Familienbetrieb
in Westfalen entstandenes Unternehmen
mit Filialen in Sachsen-Anhalt, Berlin und
Brandenburg. 1993: Übernahme der
Altmärkischen Schlacht-, Fleisch- und
Wurstwaren GmbH (zuvor VEB-Kombinat).
Zertifizierter Ausbildungsbetrieb, Grillaka-
demie, LEH-Belieferung sowie mobile
Verkaufswägen.
HERAUSFORDERUNGEN
Ablösung der papierbeleghaften Erfassung
von Messwerten der Kühlaggregate in
Kühlzellen und -theken (z. B. Temperatur)
in den Filialen; Einführung eines Internet of
Things-Szenarios anhand einer IT-gestütz-ten
Lösung für die automatisierte Überwa-chung
der Verfügbarkeit.
VORTEILE
Automatisierte Datenerfassung;
24/7-Überwachung der Messwerte
Zeitnahe Behebung von Störungen
Höhere Wirtschaftlichkeit durch Vermeidung
von Warenverderb
Automatisierte Benachrichtigung des nächs-ten
Servicetechnikers über einen Störfall
Bedarfsweise Bereitstellung der Nachweise
für das Veterinäramt auf Knopfdruck
Time to value: drei Monate von der Idee
bis zur Produktivsetzung der Monitoring-
Applikation
Return on Investment: wirtschaftlicher Vorteil
durch frühzeitige Erkennung und Beseitigung
von Störungen www.modusconsult.de
1/2022 27
HANSESTADT STENDAL
FLEISCHER MIT ERFOLG
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/www.modusconsult.de