SERVICE & BEDIENUNG • HYGIENE
Foto: Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern- Sachsen-Thüringen
In den Märkten von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen – hier Edeka Müller im sächsischen Wilsdruff – wurden im Frühjahr Veränderungen im Kaufverhalten
festgestellt: So wurden mehr frische und unzubereitete Artikel verlangt, weil die Kunden offensichtlich mehr Zeit hatten, selber zu kochen.
Gestärkte Teams
Seit einigen Jahren unterliegen alle Unternehmen der Lebensmittelbranche dem EU-Hygienerecht. Damit haben
sie auf allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen dafür Sorge zu tragen, dass die von ihnen in
Verkehr gebrachten Produkte sicher sind. Covid 19 stellt den Unternehmen darüber hinaus gehende Aufgaben.
Strenge Hygienevorschriften, Einschränkungen
der Ladenöffnungszeiten
und verändertes Kundenverhalten
stellen den Lebensmitteleinzelhandel in Corona
Zeiten vor besondere Herausforderungen.
Zu Beginn der Pandemie war die meistgestellte
Frage, wie man als Einzelhändler
das Personal und die Kunden davor schützen
kann, sich mit dem Virus zu infizieren. Für
den systemrelevanten Lebensmitteleinzelhandel
stand fest, dass die Geschäfte nicht
schließen konnten, um sich zu abzusichern.
Da auch „Homeoffice“ in dieser Branche nicht
möglich ist, musste man sich der Herausforderung
stellen und alle nötigen Maßnahmen
treffen, um möglichst unbeschadet
durch die schwierige Zeit zu kommen.
Letztlich konnten Unternehmen nur sicherstellen,
dass routinemäßigen Hygiene-
und Reinigungsmaßnahmen auf dem neuesten
Stand waren. Hinzu kam die strikte
Einhaltung der Vorschriften, wozu auch gehört,
die Regeln für hygienebewusstes Kundenverhalten
deutlich zu kommunizieren.
Mit Schildern, Pfeilen auf den Böden, Spendern
mit Desinfektionsmitteln und provisorisch
aufgebauten Abstandhaltern ist es gelungen,
die Regeln einzuhalten.
Kontaktvermeidung in der Pause
Da das Covid-19-Virus hauptsächlich auf glatten,
inaktiven Oberflächen wie Kunststoff
und Edelstahl infektiös bleibt, wurde dem
Handel empfohlen, solche Oberflächen häufig
zu reinigen – beispielsweise bei Einkaufswagen
oder Selbst-Scan-Geräten. Die in den
Supermärkten bereitgestellten Einkaufskörbe
sollten regelmäßig desinfiziert werden.
Überdies sorgte man für Sicherheitsabstand
zwischen den Menschen gemäß den Empfehlungen
der Gesundheitsbehörden. Gleichzeitig
beschränkte man die Zahl der Kunden, die
sich gleichzeitig in dem Geschäft aufhalten.
War eine persönliche Bedienung erforderlich
und die Einhaltung eines Sicherheitsabstands
zwischen den Menschen nicht möglich,
wurde empfohlen, eine Glas- oder Plexi-
glasscheibe zwischen Personal und Kunden
aufzustellen sowie die bargeld- und vor-
zugsweise kontaktlose Zahlung zu fördern.
Eine regelmäßige Reinigung des Kartenzah-
lungstermin und des Warentransportbands
an der Kasse wurde ebenfalls empfohlen.
Lebensmittelunternehmer mussten ihre
Beschäftigten schulen, wie persönliche
Schutzausrüstungen ordnungsgemäß zu ver-
wenden sind, und sie darauf hinweisen, wie
wichtig die Befolgung der Anweisungen zur
persönlichen Hygiene und Kontaktvermeidung
während der Arbeitspausen ist.
20 8/2020 Fleisch-Marketing