Trends & Märkte
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n Veränderungen beim Lebensmitteleinkauf
Seit Beginn der Pandemie hat sich das Einkauf- und Konsumverhalten der Deutschen teilweise
verändert. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die das Marktforschungsunternehmen
Pospulse im Mai und dann wieder im Juni durchgeführt hat. So gaben nur noch
37,7 Prozent der Studienteilnehmer an, darauf zu achten, im Laden weniger anzufassen.
Einen Monat zuvor waren es noch 44,3 Prozent gewesen. Und auch der Anteil derjenigen,
die häufig alleine einkaufen gingen sank: von 31,1 auf 27,3 Prozent. Veränderungen gab es
auch, bei der Frage, ob man bei der Auswahl der Produkte verstärkt auf Angebote und
Rabatte achtet: Während im Mai knapp 11 Prozent mit „nein“ antworteten, waren es einen
Monat später 15,4 Prozent.
an Meldungen über Lebensmitteleinzel-
handel und Systemgastronomie um über 11
Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
n Verbraucher schätzen die
Haltungsform-Kennzeichnung
Die vierstufige Haltungsform-Kennzeichnung
für Fleisch ist Verbrauchern in
Deutschland genauso geläufig wie das EUBiosiegel.
Darüber hinaus finden 92 Prozent
der Verbraucher die Haltungsform-
Kennzeichnung des Handels gut oder sehr
gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative
Umfrage der Forsa Politik- und
Sozialforschung GmbH, die im Juni 2020
im Auftrag der Initiative Tierwohl (ITW)
durchgeführt wurde. Außerdem gaben 79
Prozent der Befragten an, dass die Kennzeichnung
der Haltungsform langfristig
dazu führe, dass Verbraucher bewusster
einkaufen und das Thema Tierwohl stärker
berücksichtigen. „In weniger als anderthalb
Jahren seit ihrem Start ist die Haltungs-
form-Kennzeichnung zu einer wertvollen
Orientierungshilfe für Verbraucherinnen
und Verbraucher beim Fleischkauf geworden“,
kommentierte der Geschäftsführer
der Initiative Tierwohl, Dr. Alexander Hinrichs,
die Ergebnisse der Forsa-Befragung.
n Geteiltes Urteil
über Corona-Folgen
Eine Konsumentenbefragung von McKinsey
& Company unter mehr als 1000 deutschen
Verbraucherinnen und Verbrauchern zeigt
ein geteiltes Bild bei der Beurteilung der Corona
Folgen. Mehr als die Hälfte der Befragten
(51 Prozent) erwartet längerfristige Einschränkungen
des eigenen Alltags über das
nächste halbe Jahr hinaus, 25 Prozent glauben,
dass der Alltag auch in mehr als einem
Jahr noch nicht wieder normal verlaufen
wird. 47 Prozent gehen allerdings davon aus,
dass innerhalb der nächsten sechs Monate
wieder Normalität einkehren wird.
Wenn es darum geht, in einem Geschäft
einzukaufen, bleiben Maskenpflicht und Absperrungen
die wichtigsten Voraussetzung
für Konsumentenvertrauen: 29 Prozent geben
an, dass ihnen diese Sicherheitsvorkehrungen
sehr wichtig sind, gefolgt von Abstandhalten
(27 Prozent) und Desinfek-
tionsmaßnahmen (26 Prozent). Der Besuch
eines Restaurant oder eine Bar steht bei 42
Prozent der Befragten auf dem Plan für die
nächsten Wochen – in ganz Europa gilt das
nur für 38 Prozent.
n Tierhaltung weiter im
Fokus der Öffentlichkeit
Nach der Analyse „AFC-Issue-Monitor Report
2020 – Kritische Themen und Trends in der
Agrar- und Ernährungsbranche“ stehen weiterhin
Missstände in der Tierhaltung, Kritik
an Inhaltsstoffen und der Kennzeichnung von
Lebensmitteln im Fokus der Öffentlichkeit. In
der Studie der Bonner AFC Risk & Crisis Consult
wurden insgesamt 924 kritische Veröffentlichungen
des Jahres 2019 erfasst. Die
Auswertung von Online-Portalen, Redaktionen,
TV-Formaten, Blogs, Zeitungen, Verbraucherzentralen,
NGO und Behörden zeigt,
Die Grafik zeigt die
Anzahl der Meldungen
nach Branche, wobei
auch Doppelnennungen
möglich waren.
dass die Tierhaltung mit 13,2 Prozent auf
dem ersten Platz der meistdiskutierten Themen
bleibt. Die nachfolgend am häufigsten
thematisierten Issues waren: Lebensmittelinhaltsstoffe
(9,7 Prozent), Lebensmittelkennzeichnung
(7 Prozent), Verpackungsmüll (6
Prozent) und Umweltauswirkungen der Landwirtschaft
(4,9 Prozent).
Bei den Branchen lag die Fleischbranche
mit 365 Meldungen unverändert an der Spitze.
Weitere stark betroffene Teilbranchen
waren der Lebensmitteleinzelhandel und die
Systemgastronomie (254), Milch und Milchprodukte
(216) sowie Obst- und Gemüseprodukte
(137). Auffällig ist der Anstieg der Anzahl
10 8/2020 Fleisch-Marketing