Trends & Märkte
Die Discounter
liegen im Umsatz
zwar noch vorne,
die Supermärkte
holen aber auf.
n Supermärkte wachsen
stärker als Discounter
Die Lebensmittelgeschäfte in Deutschland
haben das vergangene Jahr mit einem stabilen
Umsatzplus abgeschlossen. Das zeigt
das Statistikkompendium „Handelsdaten aktuell
2020“ des EHI Retail Institutes. Mit
166,0 Milliarden Euro ging 2019 etwa ein
Drittel des gesamten Einzelhandelsumsatzes
in Deutschland (543,6 Milliarden Euro)
auf das Konto der Lebensmittelgeschäfte.
Damit haben die Unternehmen aus dem
Lebensmitteleinzelhandel 3,9 Milliarden Euro
beziehungs-weise 2,4 Prozent mehr umgesetzt
als im Vorjahr. Das stärkste Wachstum
erzielten die Supermärkte (400 bis 2500
Quadratmeter) mit plus 5,1 Prozent und die
großen Supermärkte (mehr als 2500 Quadratmeter)
mit einem Zuwachs von 4,9
Prozent. Im Ranking der größten Lebens-
mitteleinzelhändler in Deutschland hat Edeka
mit einem Nettoumsatz von 37,6 Milliarden
Euro die Nase vorn. Rewe folgt mit einem
n Surfverhalten und Ernährungstrends
Männer und ältere Nutzer über 60
Jahre beschäftigen sich online besonders
intensiv mit dem „Bio“-Ernährungstrend.
Zu dieser Erkenntnis
kommt Emetriq, Initiator eines kollaborativen
Datenpools der deutschen
Werbewirtschaft, in einer Studie. Die
Analyse verdeutliche, „dass sich die
Deutschen im Netz verstärkt damit
auseinandersetzen, ob tierische Produkte
auf den Teller kommen“, erklärt
Nils Höckendorf, Datenspezialist bei
Emetriq. Die Studie des Zielgruppen-
Tools „Audience Insights“ zeigt auch:
Das Einkommen der Nutzer entscheidet
nicht, ob sie tierische Produkte
kaufen – anders als bei der Wahl für
Bio-Produkte.
Ein weiteres Ergebnis der Analyse,
die darlegt, welche User durch ihr
Surf-Verhalten ein besonders hohes
Interesse an den Themen „bio“, „vegan“,
„vegetarisch“ und „Fleisch essen“
zeigen: Das Interesse an fleischlosen
Ernährungstrends ist bei Usern
zwischen 20 und 29 Jahren besonders
hoch, während es bei den über
60-Jährigen niedrig ist. Ältere Nutzer
– und hier vor allem Männer mit überdurchschnittlich
hohem Einkommen –
interessieren sich dagegen stark für
Bio-Lebensmittel.
Nettoumsatz von rund 24,7 Milliarden Euro.
Den dritten Platz sichert sich Lidl mit 20,1
Milliarden Euro vor Aldi Süd mit 15,8
Milliarden Euro und Netto Marken-Discount
mit 13,5 Milliarden Euro.
n Die Frauen entscheiden
verstärkt über Grill und Zubehör
Die Männer stehen mit Bier am Grill, während
die Frauen sich an der Salatbar bedienen
– dieses Klischee scheint ausgedient
zu haben. In der Grillsaison 2020
entscheiden zunehmend die Frauen, welcher
Grill und welches Zubehör angeschafft
werden (Frauen: plus 25 Prozent,
Männer: plus 18 Prozent). Dies ist das Ergebnis
des „BBQ Trend Barometers“, für
das Ebay Advertising die Suchanfragen bei
ebay.de in den Monaten März, April und
Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
ausgewertet hat. Doch nicht nur
über die Grill-Hardware entscheiden immer
mehr die Frauen, auch bei der Planung
der Gartenparty haben sie die Grillzange
in der Hand und bilden somit eine
äußerst wichtige Zielgruppe für Marketing
Entscheider aus relevanten Branchen.
Einzige Ausnahme: Bei Bier, Wein
und Spirituosen geben die Männer das
Ruder nicht aus der Hand (Frauen: plus 3
Prozent, Männer: plus17 Prozent).
n Mehrheit unbesorgt
bei Verzehr von Fleisch
Nach einer repräsentativen Umfrage von
You Gov ist mehr als die Hälfte der Deutschen
(56 Prozent) dafür, Fleischprodukte
aus Unternehmen, die von einer Häufung
von Covid-19-Fällen betroffen sind, vorsorglich
aus Supermarktsortimenten zu entfernen.
Während etwas mehr als ein Viertel
(27 Prozent) Sorge hat, sich über Fleischprodukte
aus betroffenen Unternehmen
mit dem Coronavirus zu infizieren, zeigt
sich die Mehrheit (61 Prozent) der Befragten
gegenüber dem Verzehr von Produkten
betroffener Unternehmen unbesorgt.
Trotz des Wunsches nach vorsorglicher
Aussortierung von Produkten betroffener
Produzenten, hat die Mehrheit der Deutschen
(52 Prozent) nicht vor, ihren Fleisch-
und Wurstwarenkonsum in den nächsten
Wochen einzuschränken. Zwei Drittel der
Befragten (67 Prozent) gehen zudem nicht
davon aus, dass es wegen der Produktionsstopps
in betroffenen Fleischereien zu Engpässen
in den Warenregalen kommt.
12 8/2020 Fleisch-Marketing