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Die Fabrik der Zukunft
Worauf es bei der Planung der Smart Factory in der
Fleischbranche besonders ankommt, erklärt Christian Falkenstein
von Falkenstein Projektmanagement im Interview.
Wer die Smart Factory für die Fleischwirt-schaft
plant, glaubt an deren Zukunft. Es gibt
jedoch Experten, die der Branche in Europa
einen schweren Stand prophezeien und die
Fabriken der Zukunft in Fernost sehen – auch
Falkenstein Projektmanagement?
Christian Falkenstein, seit 25 Jahren in der
Fabrikplanung für die Fleischwirtschaft tätig:
Wie sich das Geschäftsklima entwickelt, kann
angesichts von Afrikanischer Schweinepest, dem
Handelsstreit zwischen den USA und China sowie
dem Brexit und dem Konflikt mit dem Iran nie-mand
voraussagen. Gerade hier in Deutschland
haben wir aber trotz Bürokratie, Fachkräfteman-gel
und hohen Produktionskosten sehr leistungs-starke,
exportorientierte moderne Unternehmen,
die qualitativ hochwertige Produkte zu einem auf
dem Weltmarkt nachgefragten Preis anbieten
und daher derzeit auch mit diesen Unwägbar-keiten
fertig werden. In Fernost sehen wir nach
wie vor ein enormes Wachstum, vor allem durch
einen rasant steigenden Verzehr von Geflügel-und
Schweinefleisch. Auch ist der Anspruch an
die Projekte, was Design, Prozesse und Hygiene
angeht, bei Neubauten oft schon auf Augenhöhe
mit Europa.
In der Fleischbranche sind an allen Ecken
und Enden Konzentrationsanstrengungen zu
erkennen; vor allem die Big Player streben
mehr und mehr Lösungen aus einer Hand
an. Wie wirken sich diese Veränderungen in
der Planung der Smart Factory aus?
Die Fleischbranche befindet sich gerade tat-sächlich
mitten in einem Konzentrationsprozess,
wobei die Industriebetriebe der Zukunft mit
einem schlankeren Produktsortiment auskommen
wollen und dieses gerne in höheren Stückzahlen
und höheren Haltbarkeiten produzieren möch-ten
– möglichst auch mit weniger Personal. Ein-heitliche
Produkte in hoher Stückzahl sind dabei
für eine sinnvolle Automatisierung zwingend.
Durch den Konzentrationsprozess steigen meist
auch Spezialisierung und Finanzkraft der Unter-nehmen,
was Investitionen in neue Technologien
leichter macht.
Gilt in der Fleischindustrie eher eine Stoß-richtung
nach dem Motto „Schneller, höher,
weiter“ oder spielen längst andere Kriterien
die Hauptrolle?
Im Rahmen des
Building Information
Modelling (BIM) wird die
Planung in 3D durchgespielt.
Es gibt mindestens zwei große Entwicklun-gen.
Zum einen die Industrie, bei der es oft um
die Steigerung von Kapazitäten geht, um als
relevanter Partner dem Handel und dem Welt-markt
zur Verfügung zu stehen, und zum ande-ren
handwerklich geprägte Betriebsstätten mit
regionalem Konzept. Der Spagat ist meist, dass
die Industrie standardisiert bei hohen Tonnagen
arbeiten sollte, um Kosten zu reduzieren,
dabei aber noch so flexibel wie möglich bleiben
möchte. Neben dem Kostenfaktor spielen immer
mehr auch Themen wie Tierwohl, Ressourcen-
effizienz und Nachhaltigkeit eine große Rolle.
Viele neue Produkte kommen auf den Markt,
was eine enorme Komplexität gerade im Verpa-ckungsbereich
nach sich zieht.
Wie wichtig ist eine umfassende Digitalisie-rung
für die wirtschaftliche und nachhaltige
Fleischproduktion der Zukunft?
Eine umfassende Datenerfassung entlang des
gesamten Produktionsablaufs macht im Hin-blick
auf die Erlangung einer besseren Entschei-dungsgrundlage
oder auf Rückverfolgbarkeit und
Transparenz auf jeden Fall Sinn. Auch können wir
durch das Arbeiten mit BIM (Building Information
Modelling) für unsere Bauherren eine gute Basis
für ein effizientes Facility Management schaffen,
welches so weit geht, dass damit auch Problem-
und Reaktion-Szenarien im Vorfeld durchgespielt
werden können.
Was sind die besonderen Risiken bei der
Planung einer Smart Factory?
Die technologischen Lösungen werden immer
komplexer und damit auch deren Bedienbar-keit.
Auch gibt es eine Vielzahl von unter-schiedlichen
Schnittstellen und vertraulichen
Daten, welche in den falschen Händen even-tuell
ein Betriebsrisiko darstellen. Wenn ich
aber keine brauchbaren Daten habe, kann ich
keine Rückschlüsse für Verbesserungen und
Optimierungen ziehen. Auch besteht bei der
Anschaffung investitionsintensiver, automatisier-ter
Technologien immer auch das Risiko, durch
Auslistung von Produkten die Produktionslinien
nicht mehr wirtschaftlich auslasten zu können.
Wie sieht die Fabrik der Zukunft also aus?
Dort werden digitale Fertigungsprozesse verbun-den,
automatisiert und flexibel. Das Internet der
Dinge, Analytik und künstliche Intelligenz wer-den
die Effizienz verbessern sowie Ausfall- und
Wartungszeiten minimieren. Durch den Einsatz
von Virtual Reality können Design, Produktions-prozesse
und Materialflüsse optimiert werden.
Zwischen Menschen und Maschinen entstehen
neue Beziehungen. Produktivität und Qualitäten
werden signifikant steigen. Die Fabrik der Zukunft
ist also hoch effizient und nachhaltig. Pauschale
Lösungen gibt es hierfür jedoch nicht, da diese
immer individuell auf die jeweiligen Betriebe und
Prozessbedingungen angepasst werden müssen.
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