Messen & Veranstaltungen
Wechsel an den Verbandsspitzen
Verabschiedet aus dem Vorstand wurde auch Marcus Kraemer, Geschäftsführer
der Gottfried Kurth Fleischimporte GmbH, der seit
2010 die Importeure im Vorstand vertreten hatte. Diese Aufgabe
übernimmt künftig Matthias Rudolph, Geschäftsführer der Peter
Mattfeld & Sohn GmbH. Neu in den Vorstand gewählt wurde ebenfalls
Andreas Rode, Geschäftsführer der Danish Crown Fleisch GmbH. Bestätigt
wurden die Vorstandsmitglieder Wolfgang Härtl, Unifleisch
GmbH & Co. KG, und Bernd Stange, Vion GmbH.
Auf dem gemeinsamen Verbandstag von VDF und BVDF stand
neben den Wahlen die Situation der Branche im Mittelpunkt. Für
die Unternehmen der deutschen Fleischwarenindustrie bleiben
die Marktbedingungen bedrohlich. So stiegen nach BVDF-Angaben
die Preise für Schweinefleisch nach einer über Monate stabilen
Markt-situation ab Mitte März innerhalb von kurzer Zeit um rund 30
Prozent, für Verarbeitungsteilstücke sogar deutlich darüber. Hintergrund
ist auch der Abbau der Schweinebestände in China, dem weltweit
größten Produzenten von Schweinefleisch und der damit verbundenen
deutlich gestiegenen Nachfrage Chinas auf dem Weltmarkt.
Gleichzeitig gehen die Schlachtungen in nahezu allen europäischen
Ländern zurück, sodass mit einer Entspannung der Marktlage zunächst
nicht zu rechnen ist. Eine ähnliche Situation hatte bereits vor
zwei Jahren in der von mittelständischen Familienunternehmen geprägten
Branche zu Insolvenzen und Übernahmen geführt.
Kontinuierlich schrumpfende Nachfrage
Für die Unternehmen der deutschen Fleischwirtschaft sei seit der
letzten Jahrestagung erneut ein Jahr mit vielen Herausforderungen
vergangen, hieß es beim VDF. Unverändert kennzeichnend sei die
kontinuierlich schrumpfende Nachfrage für Schweinefleisch in
Deutschland und allgemein in der EU. Hinzu kämen bereits bestehende
oder künftige Regelungen, welche die Erzeugung und die Vermarktung
von Fleisch erschwerten und verteuerten.
Die Erzeugung von Fleisch in der EU ist insgesamt leicht gestiegen.
Den größten Anteil am Zuwachs hatte Geflügelfleisch. Der Binnenhandel
der EU insgesamt ist laut offizieller Statistik stabil bis leicht erhöht.
Bei Rindfleisch ist die Handelsmenge nahezu unverändert. Bei
Schweinefleisch gibt es einen Zuwachs von rund zwei Prozent der vermutlich
zum Teil durch weggebrochene Produktionskapazitäten in
einigen Mitgliedstaaten begründet ist. Die anhaltend niedrigen Preise
bei Schweinefleisch im vergangenen Jahr und auch die Preisschwäche
im Rindfleischsektor haben viele Erzeuger zur Aufgabe gezwungen.
Der Export von Schweinefleisch aus der EU in Drittländer ist 2018
um vier Prozent gestiegen, allerdings bei Schlachtnebenerzeugnissen
um sieben Prozent zurückgegangen. Grund für den Zuwachs bei
Fleisch waren vor allem erhöhte Lieferungen in diverse ostasiatische
Länder und in die USA. Der EU-Export von Schweinefleisch nach China
ging erneut um fünf Prozent und nach Hongkong sogar um 44 Prozent
zurück. Die Exportmenge ist 2018 allerdings im Mehrjahresvergleich
weiterhin auf einem hohen Niveau und liegt 24 Prozent
beziehungsweise vier Prozent über dem Stand von 2015. Für 2019
wird wieder mit einem Anstieg der Lieferungen nach China gerechnet,
da das massive Auftreten der Afrikanischen Schweinepest die
chinesische Schweinefleischerzeugung erheblich reduziert hat und
weiter verringern wird.
Kennen und schätzen sich: Dr. Wolfgang Ingold (links) und Clemens Tönnies.
Erlebten einen netten Gala-Abend: Dr. Hermann-Josef Nienhoff (links) von QS
und Martin Müller von Müller Fleisch.
Gut besuchte Versammlung bei den Fachvorträgen.
6/2019 Fleisch-Marketing 15