Frühstück • Service & Bedienung
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8/2017 F leisch-Marketing
Foto: Colourbox
aktualisierten amerikanischen Richtlinien
für eine gesunde Ernährung wird nicht
mehr geraten, auf jeden Fall zu frühstücken.
In der älteren Version war dies noch
zu lesen – mit der Begründung, dass auf
diese Art Übergewicht zu verhindern sei.
Die positiven gesundheitlichen Effekte,
die dem Frühstück zugeschrieben werden,
sind zahlreich: Es soll den Stoffwechsel
in Schwung bringen und so dabei helfen,
Kalorien besser zu verbrennen.
Zudem liefere es Energie und sorge dafür,
dass man mehr leisten kann. Wer das
Frühstück auslasse, tendiere im Anschluss
dazu, mehr zu essen, lautete eine weitere
gängige Ansicht. Allerdings basieren die
Annahmen häufig auf Beobachtungsstudien.
Ob das Frühstück wirklich die Ursache
für die positiven Effekte ist, lässt sich damit
nicht nachweisen. Es könnte auch
sein, dass Personen, die frühstücken,
grundsätzlich gesünder leben – und etwa
mehr Sport treiben. Wissenschaftler haben
daher begonnen, die Effekte, die
Frühstück haben soll, zu testen – und einige
der gängigen Ansichten widerlegt.
Abwechslungsreicher Belag
„Wer frühstückt, kann sich besser konzentrieren
und mehr leisten“ ist eine weitere
gängige Annahme. Zwar zeigen Studien,
dass Kinder, die zu Hause nicht frühstücken,
in der Schule schlechter abschneiden
als Kinder, die morgens gesund und
nahrhaft essen. Allerdings könnte es auch
sein, dass in sozial besser gestellten Familien
das Frühstück dazugehört, die Lernleistung
aber durch etwas Anderes – beispielsweise
mehr Anregung und Be-
schäftigung mit den Kindern – gefördert
wird. Daher lässt sich kein wissenschaftlicher
Zusammenhang zwischen dem Verzehr
von Frühstück und der kognitiven
Leistungsfähigkeit nachweisen. Es ist
zwar möglich, dass eine Korrelation zwischen
beiden besteht, aber sicher ist das
nicht.
Frühstücksmuffel oder nicht – an der
Theke sollte auf ein vielfältiges Frühstücksangebot
hingewiesen werden. Vielleicht
kann man zu Beginn des neuen
Schuljahres ein besonderes Paket schnüren
und an der Theke auf den abwechslungsreichen
Brotbelag hinweisen. Ob für
das erste Frühstück zu Hause oder für das
Pausenbrot – in der Frischetheke gibt es
jede Menge Produkte die Jung und Alt
schmecken. Betrachtet man die Snack-
Theken, stellt man fest, dass in den meisten
Fällen an den Appetit der Erwachsenen
gedacht wird. Es drängt sich die Frage
auf, warum das Angebot für Kinder und
Jugendliche vernachlässigt wird. Blickt
man zu McDonalds oder Burger King,
stellt man fest, dass Produkte für die Kinder
dort besonders beworben werden.
Vielleicht sollte man auch an der Frischetheke
bei der Sortimentszusammenstellung
der Snacks an die Kunden von morgen
denken und spezielle Angebote
präsentieren.
Macht man einen Pausenbrot-Check,
findet man schnell heraus, was die Schützlinge
mögen. Vielleicht kann man den
Check sogar werbewirksam mit einem
Preisausschreiben verbinden und so zwei
Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ist das
Pausenbrot langweilig und altbacken,
bleibt es oft in der Brotdose und wandert
am Abend in den Müll. Abwechslungsreiches
Brot, vielleicht auch mal ein Tramezzini,
das sich beliebig in Form schneiden
lässt, belegt mit buntem Gemüse und
schmackhaftem Belag kann für das Pausenangebot
hergerichtet werden. Vom
mageren gekochten Schinken über Aufschnittsorten
bis zu fettarmem Schnitt-
und Frischkäse – an der Theke hat man
einiges zu bieten, was Kindern schmeckt.
Sind die Pausenbrote geschmiert, sollte
man an das zweite Frühstück oder den
Snack zwischendurch denken. Wenn man
den gesundheitlichen Aspekt einbezieht,
sollte der Anbieter darauf achten, dass
nicht nur süße Stückchen und Leberkäsesemmeln
angeboten werden. Denn auch
Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung (DGE) sagt: „Wer
zu Hause nichts isst und dann morgens
immer beim Bäcker vorbeischaut, um sich
ein Schokocroissant zu holen, tut sich damit
keinen Gefallen.“ Die DGE betont nach
wie vor, dass ein vollwertiges Frühstück
als Start in den Tag wichtig sei, um die
Ein Frühstück als Start in den Tag ist
für viele Bundesbürger wichtig, um
die Energie- und Nährstoffspeicher
des Körpers wieder aufzufüllen.
Es wird an der Theke nur zugegriffen, wenn die fertigen Brötchen
appetitlich angerichtet sind – beispielsweis das Baguette mit Tomate
und Landschinken.
Bei belegten
Brötchen ist es
wichtig, dass man
sie immer nach dem
gleichen Rezept zu-
bereitet, denn der
Kunde erwartet ein
gelichbleibendes Geschmackserlebnis.
Foto: Delikant