Schwerpunkt • Kinderwurst
Kinderwurst
bleibt interessant
Im Fleischwarenbereich gibt es
einige Nischenmärkte, die seit
Jahren fester Bestandteil der
Sortimentspolitik des Lebensmitteleinzelhandels
sind. Hierzu
zählt auch das Kinderwurst-
Sortiment, das im Laufe der
Jahre mit interessanten Neuheiten,
aber auch mit Produktflops
ein insgesamt spannendes
Segment bediente.
Die Zahlen sprechen eine deutliche
Sprache. Der Kinderwurstmarkt
wächst kontinuierlich. Von 2013
bis 2016 hat sich das Umsatzvolumen um
knapp 15 Prozent gesteigert. Auch das
Sortiment ist breiter geworden. Gab es
2013 bereits 40 Kinderwurst-Artikel, erhöhte
sich diese Kennziffer im Jahr 2016
auf immerhin 53. Trotzdem spricht man
weiterhin von einem Nischenmarkt – allerdings
mit einem interessanten Renditepotential.
Zwei große Anbieter dominieren diesen
Markt, der vorwiegend in den Vertriebsformen
Super- und Verbraucher-
Kinderwurstangebote
in einem 3000 Quadrat-
meter großen, selbständig
geführten Supermarkt.
markt stattfindet. Hier finden sich
zwangsläufig Ferdi Fuchs von Stockmeyer
und Bärchen von Reinert. Beide Hersteller
bemühen sich mit stringenten Marke-
tingmaßnahmen, die Aufmerksamkeit der
Verbraucher auf Kinderwurst zu lenken.
Ferdi Fuchs hat mittlerweile im SB-
Bereich im Lebensmitteleinzelhandel
eine bemerkenswerte Dominanz er-
reicht. 2016 betrug der Marktanteil in
diesem Segment mehr als 50 Prozent
nach 43 Prozent im Vorjahreszeitraum-
Aber auch Bärchen konnte leicht auf 24
Prozent zulegen, wobei Bärchen auch
als Bedienungsware angeboten wird.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang
die Wertschätzung von jungen Müttern
gegenüber vertrauensvollen Marken.
Während Markenpolitik im Fleischwarenbereich
eher eine untergeordnete Rolle –
Ausnahmen bestätigen die Regel – spielt,
hat sie im Kinderwurstmarkt eine überragende
Rolle.
16 8/2017 F leisch-Marketing