Goldene Mitte
Wie hoch ist der beste Spüldruck für die Reinigung
in der Lebensmittelindustrie?
duziert Lebens-mittelrisiken
und
spart Energie, Wasser,
Abwasser, Arbeit und vor
allem Geld. Ein richtig gesteuerter
Mitteldruck-Strahl wird seine Wirkung
über eine größere Entfernung aufrecht-erhalten“,
plädiert Barry Fulcher, Ge-schäftsführer
von Nita Hygiene, für die
„goldene Mitte“.
Hochdruck ineffektiv
Hochdruck dagegen reinigt immer nur
jeweils einen kleinen Bereich effektiv,
Systeme mit Mitteldruck schaffen auch
größere Flächen. Studien zeigen, dass
Hochdruck gegenüber Mitteldruck über
die Entfernung um bis zu 63 % an Wirk-samkeit
verliert. Daher dauert z. B. die
Reinigung eines kompletten Produkti-onsbereichs
mit Hochdruck erheblich
länger. Je weiter sich der Nutzer mit ei-nem
Hochdruck-Strahl von einer verun-reinigten
Stelle entfernt, desto weniger
effektiv wird der Wasserstrahl diese Ver-unreinigung
beseitigen. Wer genauso mit
einem Mitteldruck-Strahl verfährt, erhält
den Strahl auch dann noch wirksam,
wenn der Abstand zur Düse vergrößert
wird.
Viele Unternehmer glauben dennoch,
dass sie mit hohem Druck arbeiten müs-sen,
um ihre Fabrik zu reinigen. Dagegen
sprechen drei Faktoren:
■ Der hohe Druck benötigt insgesamt
wahrscheinlich mehr Wasser. Mit
Hochdruck benötigt man zwar weni-ger
Wasser pro Minute, aber um eine
Fläche mit demselben Niveau im Ver-gleich
zum Mitteldruck zu reinigen,
benötigt man in der Regel weitaus
mehr Wasser pro Reinigung. Ein ent-scheidender
Wert beim Bestreben, im
Betrieb Wasser einzusparen.
■ Hochdruck wird zerstäubt und bildet
dadurch Aerosole, die Bakterien in die
Luft Richtung Decke und (nach eini-gen
Stunden) zurück in die Lebensmit-teloberflächen
übertragen, die bereits
gereinigt wurden. Es ist bekannt, dass
die durch eine Reinigung verursach-ten,
zerstäubten Bakterien eine ganze
Schicht lang in der Luft bleiben. Hier
stellt sich die Frage, ob sich eine Reini-gung
mit Hochdruck überhaupt lohnt.
■ Reinigungsdüsen mit Hochdruck kön-nen
den Schmutz zurück in Bereiche
schleudern, die bereits gereinigt wur-den
– das bedeutet, dass oft mehrmals
gereinigt werden muss.
Niederdruck zu schwach
Und wie verhält es sich mit niedrigem
Spüldruck (unter 10 bar)? Das Problem
ist, dass Niederdruck nur eine geringe
Reinigungsfähigkeit besitzt. Anders ge-sagt:
Niederdruck kann die Verunreini-gungen
nicht präzise genug entfernen.
Um eine Fläche effektiv zu reinigen, ist
somit mehr Zeit, Wasser und manuelle
Arbeit nötig. Niederdruck neigt außer-dem
dazu „zurückzuspritzen“ und es
erfordert oft viel Schrubben, um ein zu-friedenstellendes
Ergebnis zu erreichen.
Der Nutzen von Mitteldruck lässt sich
in folgenden drei Bereichen erkennen:
Hygiene/Spüldruck
Hygiene/Rinsing pressure
Viele Reinigungsteams im Lebens-mittelbereich
haben ihre eigene
Meinung darüber, wie hoch der
Spüldruck für die Reinigung sein sollte.
Nita Hygiene, Hersteller von Hygienege-räten
für die Lebensmittelindustrie aus
Wilnsdorf, hat drei Druckzonen definiert:
■ Niederdruck/Leitungswasserdruck:
bis 10 bar
■ Mitteldruck: 10 bis 50 bar
■ Hochdruck: ab 50 bar
„Während eine Reinigung mit Hochdruck
gefährliche Aerosole erzeugt und ineffi-zient
ist, ist ein zu niedriger Druck nicht
sehr wirksam. Mit Mitteldruck lässt sich
in kürzerer Zeit eine Reinigung vorneh-men,
wodurch Einsparungen in vielen
Bereichen erzielbar sind. Mitteldruck re-
42 3/2017
Foto: Nita Hygiene