Foto: Thorsten Neidlein
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Meinung
Opinion
Christian Blümel
Redakteur
Editor
Böse Überraschung
Bad surprise
Die große Koalition aus CDU/CSU und SPD brachte Anfang Juni
in Berlin ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in
der Fleischwirtschaft auf den Weg. Die Politik will nicht mehr
wegschauen, wenn die schwarzen Schafe der Branche ihre schmutzigen
Geschäfte machen. Die Liste der Vorwürfe gegen Teile der Fleisch-industrie
ist lang: Betrügereien bei der Lohnabrechnung, Schutzkleidung
und Arbeitsmittel, die den Mitarbeitern rechtswidrig in Rechnung gestellt
werden, Abzocke bei Unterkunftskosten und Vergehen bei der Dokumen-tation
der Arbeitszeit – und das schon seit Jahren.
Menschen, vorwiegend aus Osteuropa, werden von halbseidenen Subun-ternehmern
mit blumigen Versprechungen und windigen Werkverträgen
angeheuert. In einer deutschen Fleischfabrik folgt dann oft das böse
Erwachen: Maloche für Hungerlöhne unter hygienisch bedenklichen,
bisweilen menschenunwürdigen Bedingungen. Und wenn etwas
herauskommt, wird die Verantwortung einfach auf die Subunternehmer
abgeschoben.
Diesem unseligen Geschäftsmodell hat die Politik endlich einen Riegel
vorgeschoben. Die Arbeitgeber müssen nun für Subunternehmerketten
haften und sind für die Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge verant-wortlich.
Sie wurden zudem verpflichtet, Arbeitsmittel kostenfrei zur
Verfügung zu stellen, die Dokumentationspflicht wurde verschärft. Die
ehrlichen Unternehmer dürfen sich für die strengeren Regeln bei den
schwarzen Schafen bedanken. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses dunkle
Kapitel der deutschen Fleischindustrie bald Vergangenheit ist.
At the beginning of June the grand coalition of CDU/
CSU and SPD in Berlin launched a law to safeguard
workers’ rights in the meat industry. Politicians don’t
want to look away anymore when the black sheep of the
industry handle their dirty business. The list of allegations
against parts of the meat industry is long: fraudulent wage
bills, protective clothing and work equipment illegally billed to
the employees, rip-off in the cost of accommodation and the
passing of documentation on working time - since years.
People, mainly from Eastern Europe, are hired by semi-sub-contractors
with flowery promises and windy work contracts.
In a German meat factory the evil awakening often follows:
extreme hard work under hygienically questionable, some-times
inhuman conditions. And when something leaks of this
mess, the responsibility is simply deferred to the subcon-
tractors.
The policy has finally put a stop to this cruel business model.
Employers now are liable for subcontractor chains and are
responsible for the payment of social security contributions.
They are also required to provide free labor at their disposal,
the documentation obligation became intensified. The honest
entrepreneurs should thank the black sheep for the strict
rules. The hope remains that this dark chapter of the German
meat industry soon will be a piece of past.