nen Monaten sehr stark angestiege-nen
Fleischpreise stellen wiederum ein
großes Problem für die Fleischwaren-
industrie dar, die die gestiegenen Roh-stoffkosten
nicht an die Abnehmer wei-tergeben
kann.
Rindfleisch im Trend
Im Rindfleischsektor ist die Lage et-was
positiver. Der Konsum nahm in
Deutschland um knapp 2 % leicht zu,
die Produktion blieb fast unverändert.
Rindfleisch liegt offensichtlich als hoch-wertiges
Qualitätsprodukt weiterhin im
Trend der Verbraucher. Dies zeigt sich an
der leicht zunehmenden Einfuhrmenge
vor allem aus südamerikanischen Dritt-ländern.
Aber auch beim inländischen
Angebot ist eine Zunahme bei hochwer-tigem
Färsenfleisch festzustellen, wäh-rend
die Schlachtungen von Jungbullen
rückläufig sind.
Auch im Rindfleischsektor geht der EU-Binnenhandel
bei Ausfuhr und Einfuhr
deutlich zurück. Dies ist ein Ergebnis
auch der Tendenzen in vielen EU-Län-dern,
Hürden für die Verwendung von
Fleisch aus anderen EU-Ländern aufzu-bauen.
Die starke und deutlich zunehmende
Nachfrage nach Rindfleisch weltweit kann
weiterhin aus Deutschland kaum bedient
werden, da die heimischen Produzenten
aufgrund fehlender Veterinärabkommen
insbesondere mit den wachstumsstarken
asiatischen Ländern vom Exportmarkt
abgeschnitten sind. Die Drittlandslie-
ferungen Deutschlands spielen sich
daher nahezu vollständig in Europa ab,
mit Norwegen als wichtigstem Zielmarkt
vor der Schweiz an zweiter Stelle.
Fleischverzehr gesunken
Der Fleischverzehr senkte sich in
Deutschland im Jahr 2016 gegenüber
dem Vorjahr von 61,1 kg pro Kopf um
gut 1 kg auf 60 kg. Auch der Rückgang
der privaten Fleischeinkäufe hat sich im
zurückliegenden Jahr weiter fortgesetzt.
So ging die private Nachfrage für Fleisch
insgesamt nach Berechnungen der Agrarmarkt
Informations-Gesellschaft (AMI)
zwischen Januar und November 2016 um
durchschnittlich 0,9 % zurück.
Während die Nachfrage nach Rindfleisch
leicht um 2,3 % zulegte, kauften die Haus-halte
rund 4,3 % weniger Schweinefleisch
als im Jahr zuvor. Wurstwaren verloren
leicht um 0,9 %. Wichtigste Ursachen
für den Rückgang dürften in der demo-grafischen
Entwicklung, in der stets wei-ter
zunehmenden Entwicklung hin zum
Außer-Haus-Verzehr und im Anstieg des
Anteils von Bevölkerungsgruppen, die
Schweinefleisch
aus dem Ernährungs-raster
ausschließen, zu finden sein. Zum
Vergleich: Vor 35 Jahren lag der Ver-brauch
in Deutschland noch um rund
5 kg/Kopf über dem heutigen Niveau.
Die Zahl der Schlachtungen von Schwei-nen
reduzierte sich 2016 gegenüber dem
Vorjahr um 0,1 % (63.400 Tiere) auf 59,3
Mio. Stück minimal. Die Anzahl von ge-werblich
geschlachteten Rindern erhöhte
Fleischwirtschaft
Entwicklung 2016
sich im gleichen Zeitraum um 0,5 % (+
16.400) auf 3,6 Mio. Tiere.
Fleischindustrie unter Druck
Bei einer stabilen Produktionsentwick-lung
berichten die Unternehmen der
deutschen Fleischwarenindustrie von
empfindlichen Ertragseinbußen, weil sich
die Preise für Verarbeitungsteilstücke zur
Herstellung von Wurstwaren seit Mona-ten
auf einem hohen Niveau halten und
keine Änderung der Situation in Sicht ist.
So legten die Preise für Schweinefleisch
im ersten Quartal des laufenden Jahres im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund
20 % zu. Sauenfleisch, das in der Verar-beitung
eine besondere Rolle spielt, ver-buchte
sogar einen Zuwachs um fast 40 %.
Diese schwierige wirtschaftliche Situation
könnte die strukturellen Verschiebungen
in der bislang mittelständisch geprägten
Branche weiter beschleunigen.
Im zurückliegenden Jahr erzielten die Un-ternehmen
der deutschen Fleischwarenin-dustrie
deshalb nur ein leichtes Umsatz-plus
von 2,8 % von 18,3 Mrd. auf 18,8
Mrd. . Es wurden 61.600 Mitarbeiter be-schäftigt,
4,5 % mehr als im Vorjahr. Nach
den Zahlen des Statistischen Bundesamtes
wurden 2016 von der Fleischwarenindust-rie
rund 1,5 Mio. t Wurstwaren hergestellt,
0,4 % mehr als im Jahr 2015. Die größte
Gruppe in der Herstellung von Wurst-waren
entfiel auf Brühwurstprodukte mit
924.494 t, Rohwürste folgen mit 419.873 t,
Kochwürste mit 188.288 t.
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