Unternehmen & Konzepte
timent befindlichen Weinen informieren
kann. Neben den Besonderheiten der Trauben
werden auch passende Speisen angezeigt.
Das Gerät wird durch Tasten oder
durch das Scannen der jeweiligen Flasche
aktiviert. „Ich hatte eigentlich zwei Rezeptberatergeräte
und habe eines dann umfunktioniert.
Zunächst war die Scheu der Kunden
groß, aber mittlerweile wird es gut angenommen“,
berichtet Fischer.
Keine Rolle spielen bei ihm gastronomische
Angebote. Da man im Einkaufscenter
ein Restaurant und einen Bäcker, der Snacks
anbietet, habe, gäbe es bei ihm keinen Direktverzehr,
erklärt er den Verzicht. Auch
Partyservice ist für ihn derzeit kein Thema –
auch, weil dafür „einfach die Zeit fehlt“. Anders
sieht es mit der Belieferung von Waren
– beispielsweise zu Festen – aus. „Das läuft
gut. Der Mercedes Sprinter, den ich von vornherein
hatte, reichte nicht mehr aus. Deshalb
habe ich mir noch einen Kühlanhänger angeschafft,“
berichtet Fischer.
Mehr Kunden aus Frankreich
Nicht nur wegen des Verzichts auf gastronomische
Angebote sieht er seinen Standort
in dem Einkaufscenter Bous auch mit kritischen
Augen. Die hervorragende Parkplatzsituation
und die Anzahl der Kunden, die
nicht nur in den anderen Geschäften, sondern
auch bei ihm einkaufen, wirkten sich sicherlich
positiv aus, aber auf der anderen
Seite ständen extrem hohe Nebenkosten, erklärt
er.
Trotz dieser Einschränkung würde Fischer
den Schritt in die Selbständigkeit, den er
als „beste Entscheidung, die ich je getroffen
habe“ bezeichnet, immer wieder gehen. Diese
Einschätzung ist umso bemerkenswerter,
als er mit unvorhergesehenen Problemen zu
kämpfen hatte. „Zunächst hat der Edeka-
Händler, der zuvor an diesem Standort war,
vollkommen unerwartet in der Nähe einen
neuen Markt eröffnet“, erinnert sich Fischer.
Diese Konkurrenz habe ihn natürlich einige
Kunden gekostet, zumal es rund um Bous ohnehin
sehr viele Mitbewerber gebe.
Überdies gab es Renovierungsmaßnahmen
an der Hauptstraße, die stark frequentiert
ist und damit bedeutend für die positive
Standortanalyse war. Schließlich machten
sich auch das Ende eines Baumarktes in unmittelbarer
Umgebung und der Abriss des
Gebäudes zunächst negativ bemerkbar. „Das
alles hat dazu geführt, dass die Kundenzahlen
sich etwas nach unten bewegt haben. Allerdings
hat sich das auf die Bilanz nicht ausgewirkt,
denn der Wert des Durchschnittsbons
Der gelernte Metzgermeister Fischer machte sich vor fünf Jahren selbständig. Zu den Spezialitäten,
mit denen er sich von der Konkurrenz abhebt, zählt auch das Dry Aged Beef.
Die Bedienungstheken mit Fleisch, Wurst, Käse, Feinkost und Fisch umfassen insgesamt 24 Meter
und sorgen mit ihrem vielseitigen Angebot für knapp ein Fünftel des Umsatzes.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist das Holzhaus des Bauern Ehl. Der Landwirt offeriert seine Waren –
von Obst und Kartoffeln bis Erdbeerlikör – in einer speziellen Hütte.
6/2017 Fleisch-Marketing 37