Service & Bedienung • Convenience
Einfach und flexibel
Convenience bedeutet übersetzt Bequemlichkeit, Nutzen und Komfort. Bei Conveniencefood
handelt es sich um Lebensmittel, die eine einfache und arbeitssparende Vor- oder Zubereitung bieten.
Convenienceartikel nehmen im Supermarkt einen immer größer werdenden Raum ein – sowohl im SB-Regal als auch an der Bedienungstheke.
Convenience-Produkte sind bearbeitet.
Dadurch unterscheiden sie sich
von Rohware. Die Lebensmittel
werden von Mensch oder Maschine vorbereitet
und oft durch bestimmte Verfahren
haltbar gemacht. Die bekannteste Form
dürfte in diesem Bereich das Tiefkühlen
sein. Von Pommes frites über Tiefkühlgemüse
bis zu fertigen Gerichten reicht das
Angebot. Gekühlte Produkte, Trockenprodukte
und pasteurisierte Lebensmittel gehören
auch zur Palette der Convenienceartikel.
Die Verwendung von Convenienceprodukten
kann unter verschiedenen Gesichtspunkten
betrachtet werden. Wie so
oft, stehen die Kosten als erstes auf der Liste.
Die Preise von Convenienceartikeln sind
auf den ersten Blick oft höher als bei
Frischprodukten. Wobei man – insbesondere
bei Gemüse und Fleischgerichten –
auf die Tagespreise achten sollte. Frisches
Gemüse ist unter Umständen teurer als
tiefgefrorenes Gemüse, vor allem dann
wenn die anfallenden Putz- und Schälverluste
berücksichtigt werden. In der Küche
stehen den höheren Warenkosten der Convenienceartikel
meist geringere Personalkosten
und eventuell geringere Investitions
sowie Betriebskosten gegenüber, so
dass ein überwiegender Einsatz eine Senkung
der Gesamtkosten oder eine sicherere
Kalkulation bewirken kann.
In der Regel bringen die „bequemen Produkte“
Zeitersparnis durch schnellere Zubereitung,
da nicht alle Prozessstufen der
Speisenzubereitung durchlaufen werden
und vor allem oft die zeitintensiveren Vorbereitungsarbeiten
entfallen. Unter Umständen
kann eine umfangreiche Verwendung
von Convenience dafür sorgen, dass
man geringere Anforderungen an die Qualifikation
der Mitarbeiter stellen kann. Das
ist insbesondere bei Personalknappheit ein
wichtiger Faktor.
Natürlich werden auch die ernährungsphysiologischen
Aspekte diskutiert. Je höher
der Grad der Verarbeitung eines Lebensmittels
ist, desto stärker kann der
Gehalt an Nährstoffen grundsätzlich verringert
sein. Beispielsweise können wärmeempfindliche
Nährstoffe, dazu gehören verschiedene
Vitamine, durch Pasteurisieren,
Sterilisieren oder längere Lagerung deutlich
reduziert werden. Umgekehrt kann
Tiefkühlgemüse unter ernährungsphysiologischen
Aspekten besser abschneiden als
Frischware, wenn diese zu lange oder unter
ungünstigen Bedingungen gelagert wurde.
Deshalb schneidet Tiefkühlware meist besser
ab als Dosenprodukte. Auch geschmacklich
werden sie besser bewertet. Da momentan
Zusatzstoffe und Allergene heiß
diskutiert werden, sollte bei verarbeiteten
Lebensmitteln in jedem Fall ein Blick auf
die Zutatenliste geworfen werden. Bestimmte
Zusatzstoffe können bei empfindlichen
Menschen zu Unverträglichkeiten führen.
Auch der Gehalt an Salz, Zucker und
Fett ist interessant.
Ein positiver Faktor bei den meisten Convenienceprodukten
ist in der Regel eine
gleichbleibende, standardisierte und kalkulierbare
Qualität hinsichtlich des Nährwerts,
und der Küchentechnik. Mengenberechnung,
Kalkulation und Einkauf sind
einfach. Unterschiedliche Hersteller bieten
unterschiedliche Qualitäten. Hier müssen
22 6/2017 F leisch-Marketing