EDITORIAL Fleisch-Marketing
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Besondere Vorzeichen
Zwei Ereignisse bestimmten in den vergangenen Wochen die Branchengespräche: die
Anuga und die Verwerfungen am Fleischmarkt. Die Versuche der Messe Köln, die Stärken
FLEISCH-MARKETINGIhr direkter
ein geteiltes Echo. Während die Messe Köln – erwartungsgemäß und nicht ganz uneigennützig
nahm mit steigenden Inzidenzzahlen zu. Und so sind einige der Großen wie Tönnies, Wiesenhof
Messehallen – nicht dabei. Fest steht, dass die Anuga in diesem Jahr unter besonderen
Vorzeichen stattfindet. Aussteller, Besucher und Beobachter werden genau hinsehen, ob
das hybride Modell mit Präsenzveranstaltung und virtueller Ergänzung funktioniert. So
rückt das Leitthema der diesjährigen Anuga „Transform“ nicht nur den Wandel in der
Lebensmittelwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und der Aufgabe, die
wachsende Zahl der Menschen zu ernähren, in den Fokus. Die Kölner Leistungsschau
wird auch als Gradmesser für die Zukunft von Messen gesehen – insbesondere bei
Lebensmitteln mit ihren haptischen, sensorischen und geschmacklichen Anforderungen.
Das zweite große Thema der vergangenen Woche war die desaströse Preisentwicklung
am Schweinefleischmarkt. Neben der Afrikanischen Schweinepest und ihren Folgen für
den Export sorgten Corona mit seinen Auswirkungen auf den Außer-Haus-Markt sowie
der verregnete Grillsommer für ein massives Überangebot. Obwohl einige Discounter
und Lebensmittelhändler den deutschen Schweinehaltern Unterstützung zusagten und
ankündigten, weiterhin die Preise zu zahlen, die vor dem Ausbruch der Schweinepest
üblich waren, sprachen viele Erzeuger von einer ausweglosen Lage. Das rief die Bundes-
agrarministerin Julia Klöckner auf den Plan, die angesichts der „akuten Notsituation“ –
kurz vor dem Wahltermin – zu einem digitalen Krisengespräch einlud und den Schweinehaltern
in Deutschland Hilfe zusicherte. Ob dieses Versprechen nach der Bundestagswahl
und veränderten Machtverhältnissen noch einen Wert hat, bleibt abzuwarten.
Norbert Gefäller
10/2021
F leisch-Marketing
einer physischen Veranstaltung mit digitalen Möglichkeiten zu bündeln, stießen auf
– Optimismus verbreitete, überwog bei den Unternehmen die Skepsis – und
oder Vion wegen der pandemie-bedingten Unwägbarkeiten – zumindest in den
Weg zu unseren
Mediadaten u