Unternehmen & Konzepte
Die Gesellschafter der
Unternehmensgruppe Tönnies
– Robert, Clemens und Maxi-
milian Tönnies – haben deutlich
gemacht, dass die bisherige
Eigentümer-Struktur unverändert
bleibt. Darüber hinaus
erklärten sie, dass Fleischal-
ternativen als Geschäftsfeld
an Bedeutung gewinnen sollen.
Unter der Marke „Gutfried“ bringt Tönnies
im September die Serie „Wie“ auf den Markt.
Tönnies bleibt
Familienunternehmen
rund einem halben Jahr ihre Aktivitäten im
vegetarischen und veganen Segment unter
dem eigenen Geschäftsbereich Vevia 4 You
GmbH & Co. KG gebündelt hatte, ihre Produkte
unter den Marken „Gutfried“, „Veviva“ und
„Es schmeckt“ im Lebensmitteleinzelhandel
etabliert hat, soll der Bereich ausgebaut werden.
Treiber sollen neue Produkte sein – beispielsweise
die Serie „Wie“, für die es schon
jetzt breite Listungs-Zusagen gibt. „Wir
konnten den Lebensmitteleinzelhandel vor
allem mit dem Geschmack überzeugen“, berichtet
Maximilian Tönnies. Mit einer Multi-
Channel-Kampagne und TV-Spots startet das
Unternehmen im September mit einer entsprechenden
Marketing-Offensive.
Produziert werden die vegetarischen und
veganen Artikel im eigenen Werk in Bök-
lund. Die Kapazitäten sollen dort noch erweitert
werden. Einen zweistelligen Millionenbetrag
will Tönnies hier in den kom-
menden Jahren investieren. Dabei soll es
auch um den Ausbau des Sortiments und die
Optimierung der Produkte gehen.
Dafür gibt es einen klaren Businessplan:
So erwartet das Unternehmen bei Wurstersatz
bis Ende dieses Jahres einen Umsatz
von rund 24 Millionen Euro und bei
Fleischersatz rund 6 Millionen Euro. Bis
2025 soll der Gesamtumsatz der beiden
Bereiche auf mehr als 120 Millionen Euro
ansteigen. „Wir sind längst kein reiner
Schlachtbetrieb mehr, sondern ein Lebensmittelhersteller“,
erklärt Maximilian Tönnies,
nicht ohne darauf hinzuweisen, dass
die Fleisch- und Wurstproduktion weiter
das Hauptgeschäft der Unternehmensgruppe
ausmachen wird.
36 9/2021 F leisch-Marketing
„
Tönnies mit
Sitz in Rheda-
Wiedenbrück
bleibt ein
Familienunter-
nehmen.
Mit der klaren Aussage für die gemeinsame
Zukunft als Familienunternehmen
leisten die Gesellschafter
ihren Beitrag, die Gerüchte und Spe-
kulationen um einen Verkauf oder Teilverkauf
des Unternehmens zu beenden“, heißt
es in einer Presseerklärung von Tönnies. Die
beiden Gesellschafter-Stämme Robert auf
der einen sowie Clemens und Maximilian
Tönnies auf der anderen Seite hätten im ersten
Halbjahr 2021 zwar verschiedene Optionen
für die künftige Ausgestaltung der Eigentümer
Struktur geprüft, seien aber zu dem
Schluss gekommen, dass die jetzige Struktur
die richtige sei, erläuterte das Unternehmen.
Zudem erklärten beide Gesellschafter-Stämme
das „Zerrüttungsverfahren“ für beendet.
In den vergangenen Jahren hatte ein heftiger
Streit zwischen den Familienstämmen über
die künftige Ausrichtung und Führung der
Gruppe getobt, so dass immer wieder über
einen Verkauf beziehungsweise eine Zerschlagung
der Gruppe spekuliert wurde.
In den kommenden Jahren will Tönnies
den Fokus auf die Themen Nachhaltigkeit,
Klimaschutz und Tierschutz legen. Dabei soll
der Ausbau neuer Geschäftsfelder wie Tiernahrung
oder pflanzliche Fleischalternativen
eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
Nachdem die Unternehmensgruppe, die vor