GEFLÜGEL, LAMM & WILDSORTIMENTE • SERVICE & BEDIENUNG
Produkte für
das junge Publikum
Wildfleisch ist lange Zeit
kaum auf den Tellern von Feinschmeckern
zu finden gewesen.
Der kulinarische Ruf hatte unter
den früheren Produktionsbedingungen
gelitten, doch mittlerweile
hat es sich zum Trendsortiment
entwickelt. Davon profitiert auch
Hubertus Gleißner, der in Wittershausen
Fleisch aus heimischer
Jagd unter der Marke Rhönwild
vermarktet.
Die Meinung vieler Menschen ist noch
geprägt von dem schlechten Image,
das einst von heimischem Wild ausging.
Da es früher noch nicht die Kühlmöglichkeiten
und Hygienevorschriften gab,
musste das Wild zur Haltbarmachung oft
eingelegt werden. Auch die Ablagerung war
früher nicht so professionell, und deshalb
hatte Wild oft einen strengen Eigengeschmack.
Heute wird das Wild hygienisch
einwandfrei gelagert, hervorragend gekühlt
und fachmännisch zerwirkt. Und auch in der
Vermarktung werden moderne Wege eingeschlagen
– beispielsweise mit Rhönwild.
„Hubertus“ – schon der Name des Gründers
spricht für sich und lässt vermuten, dass
dem heutigen Firmenchef die Liebe zur Jagd
in die Wiege gelegt wurde. Denn der heilige
Hubertus ist der Schutzpatron der Jäger. „Ich
bin mit der Jagd aufgewachsen und war
schon als kleiner Junge mit Begeisterung
beim Zerwirken dabei“, erzählt Gleißner, dessen
Familie seit mehreren Generationen ein
eigenes Jagdrevier betreibt.
„Als der massive Preiseinbruch beim Wild
kam und es mir zu schade war, das tolle
Fleisch für einen sehr schlechten Preis an
den Händler zu geben, kam mir die Idee mit
der Direktvermarktung“, erinnert sich Gleißner.
Dabei wollte er vor allem das junge Publikum
auf Wild aufmerksam machen. „Das
geht natürlich nicht nur durch den Standard-
Rehbraten zu Weihnachten“, sagt der Unternehmer.
So sorgte er insbesondere bei Street-
Food-Festivals mit seinen Wildburgern und
frisch gegrillten Bratwürsten für Furore.
Großveranstaltungen, Cateringservice, Hofverkäufe
und natürlich der Internet-Shop
runden das Angebot ab.
Das Wildfleisch, das Gleißner für seine
Produkte verarbeitet, kommt aus eigener
Jagd. Im eigenen Revier um den Berghof wird
Reh-, Schwarz- und Rotwild gejagt. Es ist sichergestellt,
dass das angebotene und verarbeitete
Wildfleisch frisch aus der Umgebung
von Wittershausen stammt. Wie bei Wild
generell gibt es keinen Einsatz von Antibiotika
und Kraftfutter. Denn Jagdwild ernährt
sich ausschließlich von Blättern, Kräutern
Zur Produkt-
palette von
Rhönwild ge-
hören nicht
nur eine brei-
te Vielfalt von
Wilderzeugnissen,
sondern
auch Destillate.
und Früchten des Waldes und ist ei-
gentlich das „wahre“ Bio.
Das Wildbret wird bei Gleißner im eigenen
Schlachthaus unter strengen hygienischen
Richtlinien verarbeitet. Somit garantiert der
Unternehmer ein hochwertiges Produkt, das
die regionale Küche – ob im Handel oder in
der Gastronomie – bereichert. Denn die Qualität
der Wildspezialitäten wird durch ständige
Laboruntersuchungen auf Trichinen garantiert.
Die Rhönwild-Produkte werden
zudem auf Strahlenbelastung durch ein Radium
Cäsium-Messgerät untersucht, um
dem Verbraucher einwandfreie Ware bereitzustellen.
Wildfans können sich auf der Website
„rhoenwild.de“ die Produktpalette – zu
der auch feine Destillate gehören – ansehen.
Interessiert man sich für den Kauf von frischem
Wildbret, sollte man allerdings immer
bedenken, dass Wild nur zur bestimmten
Jagdsaison erlegt werden darf und das
Fleisch deshalb nicht zu jeder Zeit uneingeschränkt
zur Verfügung steht.
9/2021 Fleisch-Marketing 31