Unternehmen & Konzepte
The Family Butchers hat sein
weiterentwickeltes Konzept der
Marke Reinert Herzenssache
vorgestellt. Die digitale Pressekonferenz
fand im Offenstall
von Landwirt Torsten Lange in
Preußisch-Oldendorf statt.
Die hundert-prozentige antibiotikafreie
Aufzucht, eine tierwohlgerechtere Offenstall
Haltung sowie die enge Zusammenarbeit
mit erfahrenen Partnern aus der Region
stehen im Fokus der Marke Reinert
Herzenssache, die der ostwestfälische Wurst-
hersteller The Family Butchers (TFB) nun mit
weiterentwickeltem Konzept in die deutschen
Supermarktregale bringt. Umgesetzt
wird die Idee in Zusammenarbeit mit dem
Schlachthof Brand Qualitätsfleisch aus Lohne
sowie sieben Landwirten aus Nordrhein-
Westfalen und Niedersachsen.
Begonnen hat dieser Weg bereits in 2018:
Damals brachte Hans-Ewald Reinert in Zusammenarbeit
mit dänischen Landwirten
Herzenssache als Wurstlinie aus antibiotikafreier
Aufzucht auf den deutschen Markt.
„Eine Zusammenarbeit mit Landwirten aus
der Region war damals noch nicht möglich“,
erinnert sich Hans-Ewald Reinert.
Das hat sich nun geändert. Um die Landwirte
tungsbedingungen zu unterstützen, hat TFB
verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen:
Neben einer Abnahmegarantie des gesamten
Schweines zu einem vereinbarten
Festpreis, sorgt eine Ausfall-Vereinbarung
dafür, dass die Landwirte eine Ausgleichszahlung
erhalten, falls der Fall eintritt, dass
die antibiotikafreie Aufzucht bei einem Tier
nicht gelingt und es konventionell vermarktet
bei der Umsetzung dieser Art von Hal-
„Herausforderndes
Jahr“ gemeistert
Westfleisch hat das laut Finanzvorstand Carsten Schruck
„herausfordernde Jahr 2020 ordentlich gemeistert” und den
Umsatz leicht gesteigert. Im Bereich der Weiterverarbeitung wuchs
das Unternehmen deutlich stärker als der Gesamtmarkt.
Vor allem wegen der Corona-Pandemie
und der Afrikanischen Schweinepest
„
war 2020 ein äußerst herausforderndes
Jahr“, erklärte Schruck auf dem – diesmal
digitalen – Westfleisch-Tag. „Umso mehr
freuen wir uns, dass wir unseren über
4200 landwirtschaftlichen Mitgliedern
auch diesmal neben der attraktiven Divi-
Pressekonferenz in ungewöhnlichem Ambiente (von links): Torsten Lange, Nico Brand, Hans-Ewald
Reinert und Uwe A. Kohrs von der Kommunikationsagentur Impact.
Konferenz im
Schweinestall
werden muss.
dende in Höhe von 4,2 Prozent auf ihr Geschäftsguthaben
weitere Sonderboni auszahlen
können“, sagte Schruck. Im
Vergleich zu 2019 stieg der Jahresumsatz
von Westfleisch um 1,3 Prozent auf 2,83
Milliarden Euro. Der Überschuss sank vor
allem aufgrund der zusätzlichen Kosten
im Zuge der Corona-Pandemie und der Afrikanischen
Das Sortiment, das nicht mehr in einer schrill
pinken, sondern in einer Authentizität ausstrahlenden
angenehmen rosa-roten Verpackung
angeboten wird, umfasst derzeit sieben
Produkte – von Salami über Schinken
und Mortadella bis zu Wiener Würstchen –
und soll bald um eine Krakauer erweitert
werden. Im Aufbau sind Frisch- und Grillfleisch,
die im April in die Theken und in das
SB-Regal kommen sollen.
Schweinepest um 2,6 Millionen
Euro auf 8,1 Millionen Euro.
Gut 7,5 Millionen Schweine – inklusive
Sauen – schlachtete Westfleisch im vergangenen
Jahr, was ein leichtes Minus von
drei Prozent bedeutet. Mit rund 436.000
Tieren schlachtete die Genossenschaft 0,6
Prozent mehr Rinder als 2019. Der Gesamtmarkt
in Deutschland verlor hingegen
4,2 Prozent.
Wie Johannes Steinhoff, Vorstand Weiterverarbeitung
und Technik bei dem in
Münster ansässige Fleischvermarkter, berichtete,
stieg der Umsatz bei der Westfleisch
Tochter Westfalenland um 19,9
Prozent auf 770 Millionen Euro. Der Absatz
war mit 148.000 Tonnen um 14,7
Prozent höher als 2019. Positiv entwickelte
sich auch das Geschäft bei Gustoland.
Hier erreichte das Unternehmen einen
Absatz von 41.000 Tonnen und somit ein
Plus von 7,1 Prozent zum Vorjahr.
36 4/2021 F leisch-Marketing